Reiselust trotz Preissteigerung: ADAC gibt Tipps für die Urlaubsplanung

Nordoberpfalz. Nach der Pandemie wollen 2023 wieder mehr Menschen eine größere Urlaubsreise antreten. Der ADAC Nordbayern gibt Tipps, wie das möglichst kostengünstig geht.

Marcel Taubert, Leiter des Reisevertriebs beim ADAC Nordbayern. Foto: Dennis Heldt/ADAC Nordbayern

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Einschränkungen und Urlauben in Deutschland oder dem benachbarten Ausland, wollen 2023 wieder mehr Menschen eine größere Urlaubsreise machen – trotz erheblicher Preissteigerungen infolge von Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation. Einer aktuellen GfK-Umfrage zufolge planen 85 Prozent in diesem Jahr eine Urlaubsreise und nehmen dafür auch höhere Preise in Kauf.

Der Urlaub hat nach den Beschränkungen durch Corona offenbar einen höheren Stellenwert bekommen. Man verzichtet bei Preissteigerungen also eher in anderen Lebensbereichen und nicht beim Urlaub. Und das bemerken wir auch an den Buchungsanfragen in unseren ADAC Reisebüros: Allein im ersten Monat war die Nachfrage auch nach höherpreisigen Reisen groß.Marcel Taubert, Leiter des Reisevertriebs beim ADAC Nordbayern

Früh buchen lohnt sich

Ähnlich wie im Vorjahr sind aber auch in dieser Reisesaison vor allem in der Ferienzeit keine Last-Minute-Schnäppchen zu erwarten. In den beliebten Urlaubsdestinationen sind bereits jetzt viele Hotels gut gebucht. „Ob es außerhalb der Saison Schnäppchen geben könnte, ist schwer vorherzusehen. Es kommt darauf an, ob die Lebenshaltungskosten noch weiter steigen und ob diese die Reisepläne der Deutschen dann doch beeinflussen. Beim aktuellen Buchungsaufkommen empfehlen wir aber Urlaubssuchenden ganz klar Frühbucherangebote“, so Taubert.

Eine positive Nachricht für alle, die noch auf der Suche nach einem Urlaub für 2023 sind: Nach den enormen Preissteigerungen im vergangenen Jahr hat sich das Konsumklima im Reisebereich stabilisiert. Die Preise für Flüge und auch Hotelübernachtungen gingen an einigen Destinationen bereits leicht zurück, bleiben aber im Vergleich zu vor der Pandemie weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

„Wie sich die Preise entwickeln, hängt sicher auch mit der Energiekrise und dem Ukraine-Krieg zusammen. Relativ stabil in der Preisgestaltung sind die Balearen und die Kanaren, und trotz deutlicher Preissteigerungen ist auch die Türkei weiterhin im Vergleich ein günstiges Reiseziel – besonders, da mit den All-Inklusive-Angeboten eventuelle Kostensteigerungen vor Ort gedeckelt sind“, rät der ADAC Reiseexperte.

Trend: Flexiblere Stornierungsoptionen

Ein Trend, der vor allem durch die Corona-Pandemie aufkam, waren flexiblere Stornierungsoptionen. Doch die Reiseexperten beim ADAC stellen fest, dass bereits im vergangenen Jahr häufig flexible Stornomöglichkeiten dazugebucht, jedoch kaum eingelöst wurden. „Grundsätzlich ist eine Absicherung von kurzfristigen Stornierungen auch unabhängig von Corona ratsam und die zusätzlichen Möglichkeiten der Reiseanbieter sind hier auch zu begrüßen“, meint Taubert.

Dennoch ist es in vielen Situationen für Urlauberinnen und Urlauber aber nicht unbedingt sinnvoll, eine Flex-Option zu wählen: „Bei den Flex-Optionen gibt es Absicherungslücken vor der Abreise oder auch während der Reise, wenn man diese abbrechen muss. Oftmals ist eine Reiserücktrittsversicherung hier die bessere Wahl und das spüren wir auch, die Buchung von Reiseschutzprodukten hat im Vergleich zu Flex-Tarifen stark zugenommen“, so Taubert weiter.

Camping bleibt beliebt

Ein weiterer Trend, der im Zuge der Pandemie entstand, ist der Camping-Urlaub. Und auch 2023 bleibt diese Urlaubsform sehr beliebt. Das stellen die Reiseexperten des ADAC vor allem an den deutlich schneller ausgebuchten Kontingenten, besonders in den Ferienzeiten, fest. Auch hier empfiehlt es sich, Campingplätze frühzeitig zu buchen und gegebenenfalls Portale wie Pincamp.de vom ADAC zu nutzen.

Für Reisende, die die Urlaubsregion gern mit einem Mietwagen entdecken wollen, gibt es auch gute Nachrichten: Die Fahrzeugpreise sind im Vergleich zu vor Corona immer noch hoch, werden sich aber 2023 wahrscheinlich entspannen. „Nach der Flottenreduzierung wegen Corona 2020 und den damit verbundenen Preissteigerungen, haben mittlerweile alle großen Anbieter auf die größere Nachfrage reagiert und ihre Kapazitäten wieder hochgefahren“, erklärt Taubert.

Nachhaltiges Reisen

Das Thema Nachhaltigkeit und „grünes“ Reisen wird immer wichtiger und zukünftig auch zur DNA des Reisens gehören. Der ADAC Nordbayern stellt sich hier den neuen Herausforderungen und hat ein eigenes Reiseteam „Green Travel Agent“ gegründet.

Unser Ziel ist es, gut informierte Reiseexperten auszubilden, die sich bei den unterschiedlichsten Labeln, Veranstaltern und Kompensationsprogrammen bestens auskennen und unseren Kunden auf Wunsch entsprechend grüne Reiseangebote vermitteln können. Vielen Urlauberinnen und Urlaubern ist nachhaltiges Reisen auch ein wichtiges Anliegen und gleichzeitig gilt es im Zuge von Inflation und steigenden Preisen auch die notwendige Akzeptanz für diese häufig teureren Reisen zu bekommen.Marcel Taubert

Der große Gewinner des Reisejahres 2023 könnte indes Kroatien werden. Nach der Einführung des Euros und durch die Abschaffung der Grenzkontrollen könnten sich auch viele Familien für einen kostengünstigeren Urlaub mit dem Auto für die Adriaküste entscheiden. Egal wohin die Reise in diesem Jahr gehen soll, die Reiseexperten des ADAC Nordbayern helfen und beraten Interessierte vor Ort in einem ihrer zehn Reisebüros in Nordbayern.

ADAC Nordbayern

Der ADAC Nordbayern e.V. ist einer von 18 Regionalclubs des ADAC mit Sitz in Nürnberg und zählt knapp 1,2 Millionen Mitglieder. Er unterhält ein nordbayernweites Netz aus Geschäftsstellen und Reisebüros. Zudem betreibt er ein Prüfzentrum in Fürth und ein Fahrsicherheitszentrum in Schlüsselfeld.

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