Rentner in Wunsiedel hortet Kriegswaffen und Schwarzpulver
Wunsiedel. Das Zollfahndungsamt München und das Landratsamt Wunsiedel haben einen kompletten Waffenbesitz beschlagnahmt. Ein Rentner (70) hortete über 60 Schusswaffen, dazu kiloweise Schwarzpulver.
Die Zollfahnder fanden auf dem Anwesen eines 70-jährigen Rentners im Landkreis Wunsiedel 61 Schuss- bzw. Kriegswaffen, etliche wesentliche Waffenteile und rund 15.000 Schuss Munition unterschiedlichen Kalibers, darunter auch Leuchtspurmunition. Nicht alltäglich sei zudem der Fund von über 2,5 Kilogramm Schwarzpulver, so Zoll-Sprecher Christian Schüttenkopf. Beteiligt am Einsatz waren Kräfte des Zollfahndungsamtes München, Dienstsitz Nürnberg.
Zur Durchsuchung wurde ein Beamter des Landratsamtes Wunsiedel geholt. Er beschlagnahmte 31 vorschriftswidrig aufbewahrte Luftgewehre, eine Vielzahl von Bajonetten, Hieb- und Stichwaffen sowie zwei Revolver, die der Rentner legal in seinem Besitz hatte. Auch die Waffenbesitzkarte des Beschuldigten wurde beschlagnahmt.
Für Waffenverstecke nachträglich Wand eingezogen
Die Durchsuchung, die bereits am 23. September stattfand, stand unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Hof. Die Aktion dauerte bis in die Abendstunden. Die Gewehre, Sturmgewehre, Maschinenpistolen, Pistolen und Revolver sowie die dazu gehörende Munition waren in eigens dafür geschaffenen Verstecken des Anwesens verborgen. Erst nach langer und intensiver Suche der Zollfahnder konnten diese teils hinter einer nachträglich eingezogenen Wand im Keller gefunden und sichergestellt werden.
Der zunächst vorläufig festgenommene Rentner wurde nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hof und des Zollfahndungsamtes München, Dienstsitz Nürnberg, wegen Verdachts von Verstößen gegen das Waffen- bzw. Sprengstoffgesetz sowie Verbrechen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz dauern an.
Waffen jetzt beim Bundeskriminalamt
Das Landratsamt Wunsiedel führt Ermittlungen wegen Verdachts von Verstößen gegen Formvorschriften bei der Aufbewahrung von Waffen. Dem Rentner droht der Entzug der waffenrechtlichen Erlaubnis für die in der Waffenbesitzkarte eingetragenen zwei Kurzwaffen.
Zur Fortführung der strafrechtlichen Ermittlungen hat das Bundeskriminalamt die zollseitig sichergestellten Waffen bzw. -teile zur Begutachtung übergeben bekommen.
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