Großer Meilenstein für Bärnau: Handwerker bauen erstes Fachwerkgebäude

[Advertorial] Bärnau. Dieses Jahr konnten sechs Handwerker einen wichtigen Meilenstein erreichen –  denn seit 2018 errichten sie auf dem Gelände neben dem Geschichtspark Bärnau-Tachov einen Königshof für Karl IV. Nach harter und langer Arbeit ist nun das erste Fachwerkgebäude fertiggestellt und eingeweiht. 

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Das erste Fachwerkgebäude in Bärnau ist fertiggestellt und eingeweiht.

„Die größte Herausforderung bestand erstmal darin, ein Handwerkerteam aufzubauen, das mit Eifer und Elan in der Lage ist die alten Handwerkstechniken gewissenhaft auszuführen“, betonte Steinmetzmeister und Teamleiter, Armin Troppmann.

Fast täglich kamen dann neue zu lösende Aufgaben auf uns zu.“

Sie brauchten einen Kran, mussten Kalk brennen und Eisenerz verhütten. Sie mussten sich informieren wie sie das Fundament aufbauen müssen, die großen Granitsteine spalten, ganz zu schweigen von der Herstellung der verschiedenen Handwerkzeuge wie Eimer, Schaufel, Karren, Kelle und Meißel.

Eigenes Holz aus Bärnauer Stadtwald verwendet

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Fast ein Jahr lang haben die Zimmermänner die Balken mit dem Breitbeil aus Fichtenstämmen herausgearbeitet. Die Bäume haben sie zuvor im Bärnauer Stadtwald selbst gefällt – diesen hatte Karl IV. damals der Stadt geschenkt. „Über die Wintermonate haben sich die Balken leider verzogen. Deshalb mussten wir beim Zusammenbau einige Korrekturarbeiten leisten“, so der Teamleiter.

Nachdem die rückwärtige Mauer und das Steinfundament aufgemauert waren, ging es dann ganz schnell. Lediglich eine Woche brauchte das sechsköpfige Team aus Zimmermännern, Steinmetzen und Schmied zum Aufrichten der fertig abgebundenen Fachwerkwände. Vergleichbar mit heutigen Fertighausbauteilen passte das Team die Wände aneinander an, glich die kleineren Verwindungen aus und verband sie miteinander.

Arbeitsmethoden aus dem 14. Jahrhundert angewendet

Am 5. September war es dann soweit: morgens setzten die Handwerker noch schnell die Dachsparren auf und am Nachmittag feierten sie bereits mit der Projektleiterin Ilona Hunsperger, dem Steinmetzmeister und Teamleiter Armin Troppmann, dem Vereinsvorsitzenden Alfred Wolf, dem wissenschaftlichen Leiter Stefan Wolters und zahlreichen Besuchern das Richtfest. Stefan Wolters dankte den Handwerkern für ihre schnelle und gute Arbeit:

Das war eine tolle Leistung, wir sind alle stolz”,

vor allem, wenn man bedenkt, dass alle Steine selbst geschlagen, die Balken selbst behauen und der Mörtel frisch zubereitet worden ist – ganz nach den Arbeitsmethoden aus dem 14. Jahrhundert. Alle sechs Handwerker, unter ihnen auch “Kapo” Armin Troppmann, standen auf dem Dachgebälk des Fachwerkhauses, ehe Steinmetz Robert Mois vom Handwerkerteam einen Richtspruch vortrug.

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Steinmetz Robert Mois (zweiter von links) trug bei der Feier einen Richtspruch vor.

“Dieses Richtfest ist ein erstes Etappenziel für den Königshof”, freut sich Alfred Wolf. Die Bauzeit ist insgesamt mit 20 Jahren veranschlagt. Für das Fachwerkhaus haben die Handwerker rund 390 laufende Balkenmeter aus Lärchenholz geschlagen. Dazu kamen noch rund 600 Meter Latten. Vornehmlich haben diese Arbeiten die beiden tschechischen Handwerker Adam Jopek und Martin Koudele erledigt.

Außerdem bearbeiteten sie 22 Tonnen Granit und brannten rund 2,2 Tonnen Kalk. „Am 11. Mai 2018 haben die Arbeiter damit begonnen, den Boden für das Fachwerkhaus auszuheben, jetzt feiern wir schon Richtfest für das zehn mal fünf Meter große Fachwerkhaus“, freut sich Wolf.

Ich habe fast Tränen in den Augen, wenn ich das sehe.”

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Auch wenn es nun schon beeindruckend das Gelände dominiert, das Fachwerkhaus ist das kleinste Gebäude der Anlage. Ein Teil der Umfassungsmauer ist in den letzten zwei Jahren schon entstanden, sie soll später eine Fläche von etwa 30 auf 40 Meter umgeben. Dazu kommen ein steinernes Torhaus mit Durchgangsgewölbe, ein weiteres Fachwerkhaus, eine Kapelle und zu guter Letzt der Pallas – das repräsentative Wohnhaus für den Kaiser. „Es gibt also auch in den kommenden 20 Jahren noch viel zu tun und immer wieder Neues auf der Schaubaustelle zu entdecken“, betont Wolf.

Das Handwerkerteam freut sich ebenfalls endlich die ersten Früchte ihrer Arbeit schon von Weitem zu sehen. „Es ist und bleibt ein großes Projekt, wo jedermann eingeladen ist, es anzuschauen und bei Interesse auch die Möglichkeit hat, in einem Workshop seine eigenen mittelalterlichen Handwerksfähigkeiten zu testen“, betont Teamleiter Armin Troppmann.

Jetzt für Fachkurs “Balken behauen” anmelden

Wer an dem Fachkurs “Balken behauen” von 9. Oktober bis 11. Oktober teilnehmen möchte, sollte bereits Vorkenntnisse in der Holzbearbeitung haben. Betreut und angeleitet wird man von professionellen Handwerksmeistern. Der Kurs findet auf Deutsch und Tschechisch statt und beinhaltet alle benötigten Werkzeuge, Verpflegung und eine Führung durch den Park sowie die mittelalterliche Baustelle.

Mitzubringen sind lediglich Sicherheitsschuhe. Außerdem wird empfohlen arbeitstaugliche, robuste und wetterfeste Kleidung zu tragen, denn die Kurse finden bei jedem Wetter statt. Der Preis für den Kurs liegt bei 289,00 Euro. Am Ende erhält jeder Kursteilnehmer eine Urkunde über die erfolgreiche Kursteilnahme.

Anmelden kann man sich für den Kurs per E-Mail unter info@geschichtspark.de oder telefonisch unter 09635/92 49 97 5

Bilder: Ilona Hunsperger/ Geschichtspark Bärnau-Tachov
Bilder: Ilona Hunsperger/ Geschichtspark Bärnau-Tachov
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Durch das Heimatministerium wird aktuell eine Machbarkeitsstudie zur Etablierung eines Kompetenzzentrums für historisches Handwerk und historische Baustoffkunde gefördert. Damit sollen zukünftig die wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse der Schaubaustelle für Handwerker, Restauratoren, Wissenschaftler und interessierte Laien zugänglich gemacht werden.

Träger des Geschichtsparks Bärnau-Tachov und des ArchaeoCentrums bayern-böhmen ist der Verein Via Carolina –Goldene Straße e. V. Dieser setzt sich mit seinen Projekten für das Wiederentdecken der gemeinsamen deutsch-tschechischen Geschichte in der Region ein. Das Natur-und Kulturerbe soll erforscht und mit einem sanften Tourismuskonzept der Öffentlichkeit vermittelt werden.

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Bilder: Geschichtspark Bärnau-Tachov

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