Rotwildherde durchkreuzt Militärübung

Grafenwöhr. Am Truppenübungsplatz fanden Kampfhubschrauberübungen statt. Die US-Truppen bereiteten sich somit auf alle möglichen Kampfszenarien mit dem Hubschrauber vor.

Der Apache Kampfhubschrauber steigt in die Lüfte am Truppenübungsplatz in Grafenwöhr. Foto: Jürgen Masching

Auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr übten vom 11. bis 18. April Einheiten der US Armee den sogenannten „scharfen Schuss“.

Die 12. Heeresfliegerbrigade aus Katterbach bei Ansbach hatten dabei 18 Kampfhubschrauber AH-64 Apache im Einsatz. Diese Übung findet laut Pressesprecher Andre Potzler zweimal im Jahr statt und soll verschiedene Szenarien aufzeigen.

Der Kampfhubschrauber wird mit scharfen Raketen munitioniert. Foto: Jürgen Masching

Der fliegende Panzer

Geschossen wurde unter anderem mit der 30mm Bordkanone aber auch das Schießen mit Raketen. Insgesamt kann der Kampfhubschrauber acht solcher Raketen aufnehmen und abfeuern. Dieses Schießen findet auf der größten Schießbahn auf dem Truppenübungsplatz statt.

Die Schießbahn 301 in der Nähe von Kirchenthumbach ist wegen der Geländebegebenheit ideal für Übungen mit den Hubschraubern, so Potzler. „Manche Fahrzeugführer auf der nahegelegenen Bundesstraße sehen sehr oft die tieffliegenden Hubschrauber“, so Potzler weiter.

Sie fliegen in Baumwipfel Höhe, um die natürliche Vegetation und die Geländebegebenheiten im Kampfmodus als Deckung zu nutzen. Potzler vergleicht deswegen auch den Apache Kampfhubschrauber mit einem fliegenden Panzer. Die Kampfhubschrauber sind auf einem Feld unweit der Schießbahn abgestellt und werden dort auch auf munitioniert. Die Soldaten haben auch ihr Lager für etwa zwei Wochen aufgeschlagen. 

Eine zu harte Landung legte der Pilot eines US-Militärhubschraubers hin.  Foto: Jürgen Masching
Eine zu harte Landung legte der Pilot eines US-Militärhubschraubers hin. Foto: Jürgen Masching
Die Rotwildherde zeigt sich von den Militärübungen unbeeindruckt. Das Übungsschießen wurde aufgrund des Naturschutzes pausiert. Foto: Jürgen Masching
Die Rotwildherde zeigt sich von den Militärübungen unbeeindruckt. Das Übungsschießen wurde aufgrund des Naturschutzes pausiert. Foto: Jürgen Masching
Der Kampfhubschrauber zieht seine Kreise relativ nah über dem Boden. In einer Kampfsituation findet der Heli somit Schutz. Foto: Jürgen Masching
Die Rotwildherde zeigt sich von den Militärübungen unbeeindruckt. Das Übungsschießen wurde aufgrund des Naturschutzes pausiert. Foto: Jürgen Masching
Mit Raketen und einer 30mm Bordkanone ist der fliegende Panzer für den Kampf gewappnet. Foto: Jürgen Masching

Naturschutz vereinbar mit Übungsbetrieb?

Zudem gab es beim heutigen Schießen eine Besonderheit, die aber auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr alltäglich ist. „Wir haben heute hier beim Übungsschießen gesehen, dass militärischer Übungsbetrieb und Naturschutz auf dem Truppenübungsplatz einhergehen“, so der Pressesprecher am Ende.

Er bezog sich dabei auf eine Rotwildherde, die sich auf der Schießbahn 301 während des Übungsbetriebes aufhielt. Diese ließ sich auch von den Kampfhubschraubern und dem Schießen nicht stören. „Sobald Wild auf der Schießbahn sichtbar ist, wird der Übungsbetrieb eingestellt“. 

Zusätzliche Ankündigungen

Weitere Übungen sind bereits angekündigt. So wird vom 17. bis 30. April die Bundeswehr mit Kampfpanzern üben und vom 28. bis 30. April wird mit Artillerie geübt. Zeitraum und Übungsort auf dem Truppenübungsplatzgelände können sich je nach Wetterlage und den daraus resultierenden Anweisungen der Schiessbahnkoordinierungsabteilung ändern.

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