Sarah XI. braut in Eslarn ihr „Königinnen-Zoigl“

Eslarn. Traditionell brauen die Bayerischen Bierköniginnen zum Ende ihrer Amtszeit ein „Abschiedsbier“. Sarah XI. hatte sich für Eslarn und den „Königinnen-Zoigl“ entschieden.

Das Königinnen-Zoigl schmeckt Bierkönigin Sarah XI (Vierte von rechts), ihren Amtsvorgängerinnen und Braumeister Georg Zierer. Foto: Gabi Buchbinder

Eslarn hat einen „königlichen Zoigl“. Traditionell brauen die Bayerischen Bierköniginnen zum Ende ihrer Amtszeit ein „Abschiedsbier“. Sarah Jäger aus Schwandorf ist die erste Bayerische Bierkönigin, die aus der Oberpfalz stammt, deshalb war es für die sympathische Amtsinhaberin von vornherein klar, dass „ihr Bier“ auch eine Oberpfälzer Spezialität sein muss. Bereits beim „Tag des Bieres“ vergangenen Jahres hat sie die Zusage zum Brauen eines Kommunbieres durch den ersten Bürgermeister Reiner Gäbl und dem Kommunbraumeister Georg Zierer erhalten.

Beim Zoigl-Brauen muss man früh aufstehen

Am Samstag früh um 5:30 Uhr traf sich Sarah XI. gemeinsam mit Georg Zierer senior und seinen Söhnen Hans und Georg Zierer im Kommunbrauhaus. Während draußen Minustemperaturen herrschten, war im Sudhaus echte, schweißtreibende Handarbeit gefragt. Aus dem Kessel dampfte und brodelte es, frieren musste niemand. Bewundernswert ist, wie der 95-jährige Braumeister die Stufen von der ersten in die zweite Ebene bewältigte, um am Brennofen nach dem Rechten zu schauen und sich dann wieder routiniert und voll konzentriert der Maische zu widmen.

Foto: Gabriele Buchbinder
Foto: Gabriele Buchbinder
Foto: Gabriele Buchbinder
Foto: Gabriele Buchbinder
Foto: Gabriele Buchbinder
Foto: Gabriele Buchbinder

Nur beste Zutaten kommen rein

„Beste Zutaten und Materialien für den Sud zu haben,“ seien das Wichtigste, so Georg Zierer senior. Sarah Jäger ist an diesem wohl „einmaligen Königinnenbrautag“ in Begleitung ihrer Vorgängerinnen, die ebenfalls sehr gespannt den Brauvorgang verfolgten und von Hans und Georg Zierer auf ihre interessierten Fragen fachliche Auskünfte erhielten. Auch der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes, Dr. Lothar Ebbertz, zeigte sich begeistert und beeindruckt, dass sich die Tradition des Kommunbrauwesens in der Marktgemeinde stabil halte; und das mit Blick auf den Verlust vieler kleiner mittelständischer Brauereien in Deutschland.

Brautradition zum Anfassen

Er kommt fast ins Schwärmen angesichts der wunderschönen alten Brauhauslokalität mit dem angrenzenden Museum, in dem es die Brautradition zum „Anfassen“ gibt. „Es sei schon etwas Besonderes, dass so die Tradition des kommunalen Brauwesens erhalten werde. Das sei eigentlich die Wiege der Bierkultur in der Region.“, so der promovierte Kaufmann. Größten Respekt hat er vor dem Kommunbraumeister Georg Zierer. „Wenn er mit 95 Jahren auch noch so fit und leistungsfähig sein dürfe, dann könne er dem Herrgott danken.“, so Ebbertz.

Am Abend des Brautages gab es für alle Beteiligten eine kräftige Brotzeit und es wurde das Besondere dieses Tages gefeiert. Auch hier zeigte sich, dass Zusammenhelfen in der Gemeinde eine Selbstverständlichkeit ist. Für die musikalische Stimmung sorgte das Trio „Hans und i mit da Vroni“.

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