Schafft Jahn Regensburg bei Dynamo Dresden Punkt Nummer 40?

Regensburg. Am Samstag tritt die Jahnelf im Elbflorenz im Rudolf-Harbig-Stadion an. Trainer Mersad Selimbegovic erwartet beim Tabellen-16. aus Dresden „richtig Feuer auf dem Platz und von den Rängen“.

Im Hinspiel gelang Regensburg gegen Dynamo Dresden ein klares 3:1. Bild: SSV Jahn

Vergangene Woche empfing man im Jahnstadion noch den HSV, der für den Verbleib im Abstiegskampf alles in die Waagschale werfen musste. Am Samstag ist der Gegner wieder ein Team, das nur auf Sieg spielen kann. Allerdings unter anderen Vorzeichen. Die Dresdner SG will nach dem letzten Strohhalm greifen, um in letzter Minute den Abstiegs-Relegationsplatz noch zu verlassen. Sollte die Jahn-Elf jedoch ähnliches auf dem Platz bringen wie bei der unverdienten Heimniederlage gegen den HSV, wird sich dieser Strohhalm als Luftschloss in den Träumen desillusionierter Dynamo-Fans herausstellen.

Das Abbruchwerkzeug für die sachgemäße Entsorgung von Schlössern steht für Jahn-Coach Mersad Selimbegovic jedenfalls parat. Die Personalsituation ist entspannt und die Bank ist gut besetzt. Allen voran zeigte Aygün Yildirim am vergangenem Wochenende, dass mit ihm in Zukunft zu rechnen sein wird. Nach seiner langwierigen Verletzung kommt der Sommerneuzugang „langsam ins Rollen“, wie Selimbegovic bestätigt. Ob es für den engagierten Außenstürmer bereits für einen Startelfeinsatz gegen Dynamo reicht, ließ der Übungsleiter allerdings offen.

Verlorenen Punkten nicht nachtrauern

Zur erfolgreichen Gestaltung des kommenden Spiels trägt auch die akribische Nachbereitung der vergangenen Spiele durch das Trainerteam bei. Richtigerweise stellt Selimbegovic fest, dass sein Team der überlegene Akteur im letzten Spiel war, das letzte Quäntchen Glück aber wohl fehlte. Auch die strittigen Situationen der vergangenen Woche hat der Coach deutlich im Blick. So stellt er die Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns beim irregulären 2:3 Gegentreffer zwar fest, will sich aber nicht in Selbstmitleid suhlen. Er lebt vor, was er von seinem Team sehen will. Die „Dinge sportlich erreichen zu wollen“ ist die ausgegebene Marschrichtung. In ewige Meckereien sollen sich andere verstricken.

Trotzdem hat er auch Verständnis den Frust bei seiner Mannschaft, die in den letzten Wochen oftmals mit weniger Punkten den Platz verließ, als sie es verdient hätte. Bestenfalls soll dieser in positive Energie umgewandelt werden und „die nochmalige Chance, auf die 40 Punkte zu kommen“ endlich ergriffen werden. Neben all den lobenden Worten darf aber auch nicht vergessen werden, dass die Defensive in den vergangenen vier Spielen mindestens ein Tor gefressen hat. Diverse Unachtsamkeiten und zu leichte Ballverluste – besonders bei Umschaltsituationen – werden in dieser engen Liga nun mal knallhart bestraft.

Dresden wird Angriffspunkte bieten

Ein Dreier für die Jahn-Elf wäre gleichbedeutend mit dem allerersten Sieg als Gast in Dresden. Trotz vermeintlich positiver Vorzeichen für diese Premiere gibt es, neben dem sicherlich hochmotivierten Heimteam, den lautstarken Dynamo-Anhang, gegen den es anzukämpfen gilt. Gäste-Trainer Guerino Capretti wird in der Verteidigung sehr wahrscheinlich auch auf Ex-Jahn-Spieler Tim Knipping setzen, der mittlerweile das Kapitänsamt in Dresden innehat. Die Pressing-Maschinerie der Domstädter hat aber nicht vor, die Abwehrkette des SG zur Ruhe kommen zu lassen. So dürfte auch die taktische Ausrichtung des SSV nicht signifikant vom letzten Spiel abweichen. Dafür steht auch die Aussage Selimbegovics‘, der „keine wilden Sachen machen“ will zum Ende der Saison.

Vielmehr hat er Schwächen beim Gegner ausgemacht, die er mit seinen Mannen ausnutzen will. Welche diese sind, will Selimbegovic naturgemäß vor dem Spiel nicht offenbaren. Aufgrund der besonderen Tabellensituation im Tabellenkeller, darf man das Heimteam jedoch so erwarten, dass es mit offenem Visier auftreten wird. Heißt konkret, eine etwas weniger dicht besetzte Defensive beim Heimteam. Diesen Umstand wird Selimbegovic, gerade aufgrund der Erkenntnisse des letzten Spieltags, mit in seinem Matchplan einfließen lassen. Sollten der Gegner wider Erwarten aus einer stabilen Defensive auf Konterchancen warten, wird die Jahnelf auch darauf eine passende Antwort finden. Alles unter der Voraussetzung, dass die spielerische Variabilität aus der letzten Partie bestätigt werden kann.

Singh womöglich nicht mehr im Jahn-Trikot

Als schwerwiegender als gedacht stellt sich die hartnäckige Schambeinentzündung von Sarpreet Singh heraus. Aufgrund der zur Neige gehenden Saison und der Interessen des FC Bayerns – der leihgebende Verein von Singh – kann es sein, dass die Fans den Neuseeländer beim Spiel in Hannover bereits zum letzten Mal im Jahn-Dress gesehen haben.

Eine abschließende Einschätzung dazu will und kann aber auch Selimbegovic auf der Pressekonferenz noch nicht geben. Sicher scheint nur, dass er für das Spiel in Dresden nicht zur Verfügung stehen wird.

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