Schaftag mit Kleidertauschbörse im Freilandmuseum

Neusath. Rund ums Schaf dreht sich alles bei der kommenden Veranstaltung im Freilandmuseum. Die Schritte von der Wolle zur Kleidung stehen dabei im Vordergrund.

Die Museumslandwirte bei der Schafschur. Foto: Freilandmuseum Oberpfalz
Die Museumslandwirte bei der Schafschur. Foto: Freilandmuseum Oberpfalz
Die Museumsschafe vor dem Hüthaus Thonlohe. Foto: Freilandmuseum Oberpfalz
Die Museumsschafe vor dem Hüthaus Thonlohe. Foto: Freilandmuseum Oberpfalz
Freilandmuseum Oberpfalz
Freilandmuseum Oberpfalz

Vom Schaf kommt die Wolle und aus der wird dann die Kleidung, die wir tragen – so weit, so klar. Aber wie geht das eigentlich? Was muss mit der Wolle der Tiere passieren, damit man sich im Winter den Hals oder die Füße wärmen kann? Diese Frage beantwortet das Freilandmuseum Oberpfalz am Schaftag mit Spinntreffen am 11. Juni.

Ein altes Handwerk

Dort werden die einzelnen Arbeitsschritte den Besuchern vorgeführt und erklärt – von der Schafschur über das Kardieren hin zum Spinnvorgang. Viele Spinngruppen treffen sich am Aktionstag im Museumsgelände bei Neusath und führen das alte Handwerk vor. Außerdem bekommen die Besucher Informationen zur Bedeutung der Schafhaltung in der Vergangenheit und Gegenwart.

Kleidertausch leicht gemacht

Im Zentrum steht in diesem Jahr auch die Frage nach dem nachhaltigen Umgang mit Kleidung. Deshalb wird es erstmals auch einen Kleidertauschtisch geben. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, nicht mehr benötigte Kleidung mitzubringen. Vielleicht werden manche auch am Tauschtisch selbst fündig.

Außerdem gibt es für Kinder eine Mitmachstation zum Thema Upcycling von ausrangierten Kleidungsstücken, ebenso kann für unsere Ausstellung “Der Herde folgen” ein Schaf gestaltet werden. Der Aktionstag beginnt um 13.00 Uhr und wird von der Umweltbildung.Bayern gefördert.

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1 Kommentare

Hanna - 05.06.2023

Also das mit dem Kleidertauch finde ich klasse; Wollbekleidung ist für mich jedoch nicht nachhaltig, sondern ein Produkt aus Ausbeutung und Qualzucht. Die Schafschur ist das Ergebnis langjähriger Qualzucht und für die sensiblen Fluchttiere purer Stress. Anstatt die Schafschur fälschlicherweise als Tierschutz-Maßnahme oder unterhaltsames Spektakel darzustellen, sollten wir uns fragen, ob diese Form der Ausbeutung noch zeitgemäß ist. Die meisten Schafe müssen nur deshalb geschoren werden, weil Menschen ihnen den natürlichen Fellwechsel weggezüchtet haben. Ohne die Schur wird ihnen das eigene Fell zur juckenden Last, zum Rückzugsort für Parasiten und bei Hitze zur Lebensgefahr. Erfolgt die Schur zu früh, können die Schafe bei unerwarteten Kälteeinbrüchen erfrieren. Sogenannte „Wollschafe“, allen voran das Merinoschaf, leiden besonders unter dieser schrecklichen Form der Qualzucht. Die meisten Schafe haben panische Angst und leiden unter großem Stress, wenn sie für die Schur eingefangen und gewaltsam fixiert werden. Schnittverletzungen lassen sich durch die panische und wehrhafte Reaktion der Tiere auch bei der sanftesten Schur kaum vermeiden. Schmerzhafte, blutende Schnittwunden sind daher fester Bestandteil jeder Schur. Zudem werden auch Schafe systematisch für die Profitmaximierung misshandelt. Männliche Lämmer werden kastriert und vielen Schafen wird der Schwanz einfach mit einer Quetschzange oder Gummiringen entfernt. Einigen Schafen werden sogar die Hörner abgebrannt. All diese Eingriffe erfolgen, wenn die Tiere erst wenige Tage alt sind und in der Regel ohne Betäubung oder den Einsatz von Schmerzmitteln. Wenn wir in Schafen kaum mehr als lebende Rasenmäher sehen, wir sie nach Belieben krank züchten und misshandeln, nur um ihr Haar zu verkaufen und daraus Kleidung zu machen, dann beruht dies auf Speziesismus – der ungerechten Diskriminierung aufgrund von Artangehörigkeit. Ich jedenfalls bin froh, dass ich meine Körpertemperatur selbstständig regulieren kann und wünsche mir diese Selbstbestimmung auch für jedes andere Lebewesen.