Schluss mit Streiks: IG Metall und Arbeitgeber einigen sich

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Das dürfte auch die Nordoberpfälzer Metaller freuen. Nach wochenlangen Warnstreiks und eintägigen Streiks haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber geeinigt. Jetzt steht der Tarifvertrag für die bayerische Metall- und Elektro-Industrie. 

Die IG Metall Bayern und der Arbeitgeberverband vbm haben sich heute in München auf eine Übernahme des Pilotabschlusses für die Metall- und Elektroindustrie geeinigt. Damit erhalten die Beschäftigten in Bayern ab 1. April 4,3 Prozent mehr Geld und für Januar bis März eine Einmalzahlung von 100 Euro. 2019 bekommt jeder Beschäftigte ein tarifliches Zusatzgeld in Höhe von 27,5 Prozent eines Monatsgehalts und eine Sonderzahlung von 400 Euro. Eltern, Pflegende und Schichtarbeiter haben die Wahloption, statt dieses tariflichen Zusatzgeldes acht zusätzliche freie Tage zu bekommen. Zwei dieser Tage finanziert der Arbeitgeber. Außerdem bekommen Auszubildende künftig zwei zusätzliche bezahlte freie Tage vor Abschlussprüfungen.

Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, freut sich: „Die Beschäftigten können künftig über ihre Arbeitszeiten und ihre Flexibilität selbst mitbestimmen.” Das sei der Einstieg in eine moderne Arbeitszeitgestaltung, die man in den kommenden Jahren tarifpolitisch weiterentwickeln könne. “Dieses sehr gute Ergebnis haben sich die Beschäftigten durch ihre überwältigende Beteiligung an den Warnstreiks und ganztägigen Warnstreiks selbst erkämpft. Ohne diesen Druck hätten die Arbeitgeber nicht eingelenkt“, so Wechsler. Auch Nordoberpfälzer Betriebe streikten in den vergangen Wochen: Darunter Siemens Kemnath und Hamm AG Tirschenreuth, die BHS Weiherhammer und Hueck Folien, weiter Siemens Luhe und Leistritz in Pleystein.

Der Tarifvertrag erhält auch eine Maßregelungsklausel. Demnach verpflichtet sich der vbm, dass Beteiligte an den Warnstreiks keine Nachteile erleiden. Der vbm verpflichtet sich ebenfalls, seine Klage gegen die IG Metall wegen der Rechtmäßigkeit der Forderung und der Verhältnismäßigkeit der Warnstreiks zurückzuziehen.

In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie arbeiten rund 835.000 Beschäftigte. Davon arbeiten rund 475.000 in tarifgebundenen Betrieben mit vbm-Mitgliedschaft.

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