Schuster aus Leidenschaft: Ältester Einwohner des Marktes Leuchtenberg verstorben

Leuchtenberg. Der Schuhmachermeister (Kamm-Schouster) Karl Kern wurde auf dem Döllnitzer Friedhof zur letzten Ruhestätte geleitet.

Im 91. Lebensjahr verstarb der älteste Bürger der Marktgemeinde Leuchtenberg im Krankenhaus. Trotz so mancher Altersbeschwerden war er immer noch frohen Mutes und konnte mit seiner Frau Berta, die er 1956 zum Traualtar führte, den Lebensabend Zuhause in Wittschau verbringen.

Kern wurde am 11. Mai 1933 als fünftes Kind von Franziska und Georg Kern in Wittschau
geboren. Bereits mit nur sechs Jahren verstarb sein Vater und da seine Mutter das
landwirtschaftliche Anwesen weiterführte, wurde er von Kindesbeinen an mit seinen vier
Brüdern und seiner Schwester an die Arbeit herangeführt. Mit 14 Jahren, 1947, begann er die Schuhmacher Lehre in der Werkstätte Wagner/Keim in Vohenstrauß. Nach der
Gesellenzeit legte er erfolgreich in diesem Handwerk die Meisterprüfung ab.

Dieses Handwerk übte er mit enormen Fachwissen und voller Hingabe in seinem Haus aus. Er war als der “Kamm-Schouster”, weit über Wittschau hinaus bekannt und die Schuhe, die er machte und reparierte, die hielten. Das Schuhmacherhandwerk war neben der
Landwirtschaft, da er 1957 das Anwesen von seinen Eltern übernahm, sein Leben bis fast
zu den letzten Lebenstagen. Er übte es mit Freude, und Gelassenheit aus und die Kunden
kamen gern zu ihm, denn er war immer guter Laune.

Auch ein fleißiger Kirchgänger

Der Trauergottesdienst fand am Mittwoch in der St. Jakobus Kirche in Döllnitz statt. Hier
stellte Pfarrer Adam Nieciecki in der Predigt auch heraus, wie er ihn kennengelernt hat. Er
war ein fleißiger Kirchgänger und bereits vor jeder Messe betete er mit seiner Frau den
Rosenkranz. Als es nicht mehr möglich war die Kirche in Döllnitz zu besuchen, kam er als
Pfarrer regelmäßig zu ihnen und brachte die Kommunion. Er habe ihn als bescheidenen,
ruhigen Menschen kennengelernt, der nie jammerte.

Bei der Feuerwehr Wittschau/Preppach war Karl Kern seit 2010 Ehrenmitglied und seit 74 dabei, dies stellte Vorsitzender Tobias Stangl in der Trauerrede heraus. Noch im Mai konnten sie mit ihm seinen 90. Geburtstag feiern und die Wehr war da stolz so ein Mitglied bei der Wehr zu haben. Seine Hilfsbereitschaft war stets enorm und er war ein ganz besonderer Mensch und geschätzter Feuerwehrkamerad.

Die Kapelle „Bayerisch Blech“ führte den Zug an und spielte am Grab das Lied „Feierabend“ und „Vom guten Kameraden“. Eine sehr große Anzahl von Verwandten mit seiner Ehefrau Berta, den Kindern Roswitha, Edeltraud, Karl-Josef, seinen sieben Enkel- und sieben Urenkelkinder nahmen mit vielen Wittschauern und Bekannten aus der Region Abschied auf dem Döllnitzer Friedhof.

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