“Schweinekram und Biowahn”, oder was ist das Geheimnis von Pavel?
Etzenricht. „Schweinekram und Biowahn“ die Etzenrichter Laienspieler brachten wieder einmal ein Stück auf die Bühne, bei dem sich die Zuschauer bestens amüsierten.

Es war ein hartes Training für die Lachmuskulatur, das die Etzenrichter Laienspieler den Besuchern verordnet hatten. Mit dem Dreiakter „Schweinekram und Biowahn“ zogen sie alle Register ihres schauspielerischen Könnens und erhielten dafür am Ende reichlich Applaus. Bei vier ausverkauften Vorstellungen auf der Bühne im Untersaal der katholischen Kirche, durften sich die Besucher auf ein turbulente Lustspiel freuen.
Eine herrliche Komödie und ihre Rollen
Der Streit um konventionelle und Bio Landwirtschaft stellt in der Dorfkneipe „Zur grunzenden Sau“ immer wieder die Nerven von der resoluten und überzeugten Biobäuerin Lisa Grünspecht (Moni Waldeck) und dem sehr gerne im Wirtshaus sitzenden Schweinebauern Heini Kramer (Martin Pleier) auf die Zerreißprobe. Gastwirt Freddy (Michael Zielbauer) wird seiner Rolle als „örtlicher Kummerkasten“ gerecht und hält mit seinen oft abenteuerlichen Kommentaren nicht hinter dem Berg.
Simon Boll überzeugt mit Akzent
Kurios wird es, als auf beiden Höfen gleichzeitig der polnische Hofhelfer Pavel Schlucowic (Simon Boll) anheuert und fortan für beide Bauern, also in einem 60 Stunden Woche, arbeiten will. In einer erfrischenden und alle Klischees erfüllenden Art ist er in der „grunzenden Sau“, in der er sich ein Zimmer anmietet, gleich mal auf der Suche nach der „keramischen Abteilung“ und hat sofort alle Lacher auf seiner Seite. Unter dem Motto „Lieber eine wacklige Theke, als ein fester Arbeitsplatz“ versucht Pavel allerdings, nach allen Regeln jeglicher Arbeit aus dem Weg zu gehen.
Jedem Darsteller ist der zu spielende Charakter wie auf den Leib geschrieben
Pavel findet sich ebenso wie der etwas derbe Tierarzt Dr. Paule Krümpelmann (Walter Voß) immer wieder an der Theke des Wirtshauses ein. Dort taucht auch regelmäßig Heinis Frau Rita (Jenny Schraml) auf, um sowohl ihren Gatten, als auch den Hofhelfer wieder zur Arbeit zu bringen.
Ebenso im Bioanbau erfahren wie die Mutter ist Lisas durchgeknallte Tochter Zoey (Marina Zielbauer), allerdings eher um das Gewächshaus für ihren Cannabisanbau zu nutzen. In „Love & Peace“ und dem Bewusstsein eines Woodstock Hippies, geht sie alle Probleme eher entspannt an und hält dafür auch immer eine „Tüte“ bereit.
Eine leicht naive, sehr ängstliche und überaus neugierige Quasselstrippe Ruth (Renate Müller), die sehr oft auf Streit gebürstet ist, bringt die Gerüchteküche im Dorf auf Hochtouren. Chefredakteurin der Zeitung „Die Landsau“ Carla Penetranti (Maria Smola) macht das Chaos perfekt. Ständig auf der Suche nach der richtigen Schlagzeile und als staatlich anerkannte Preisjurorin für Paarhufer, ist sie immer unterwegs um Heinis Zuchteber Hans zu prämieren, der aber leider spurlos verschwunden ist. Pavel hat auf die Bitte von Lisa reagiert und den Eber im Hotel versteckt, was enormen Gestank verursacht. Heini flippt aus, weil sein geliebter Eber verschwunden ist und Carla prämiert am Ende nicht Heinis Eber, sondern Lisas besondere Schweinezüchtung. Letztendlich macht sich der Pole mit den beiden besonderen Schweinen, die er mit Wodka niedergestreckt hat, und dem vom Tierarzt geklauten Pritschenwagen, auf den Weg nach Polen und sieht seine Mission als erfolgreich an.
Pavels Geheimnis? Er wollte doch nur gute Zuchtsauen klauen was ihm ja tatsächlich auch gelungen ist.
Wieder ein großer Erfolg für die Etzenrichter Laienspieler
Neben zahlreicher Zuschauer für die vier Aufführungen, die sich vor Lachen nicht mehr einkriegten, hatten die Laienspieler wieder Bewohner aus dem HPZ und von der Dr. Löwschen Einrichtung zur Generalprobe eingeladen und sie mit Getränken und Wurstsemmeln versorgt.
In den Pausen durften und dürfen sich die Gäste auf musikalische Unterhaltung durch Simon Pleier auf der Steyrischen freuen.
Die Etzenrichter Laienspieler hatten mit dem Dreiakter der Komödie von Carsten Lögering wieder einmal voll ins Schwarze getroffen. Regie führte Walter Voß, Marie-Luise Krauß und Martina Rast waren als Souffleusen verantwortlich.
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