Sechs Mal Haftbefehl statt Coronatest

Waidhaus/Eslarn. Die Kontrolle an der Grenze bring nicht nur positive Coronatests zum Vorschein, sondern sorgt für einige auch für den direkten Weg ins Gefängnis - allein am Sonntag gleich sechs Mal.

Bei den derzeitigen pandemiebedingten Kontrollstellen der Bundespolizeiinspektion Waidhaus entdecken die Bundespolizeifahnder in den Landkreisen Tirschenreuth (Mähring und Bärnau) und im Landkreis Neustadt/WN auf der A 6 Parkplatz Ulrichsberg Nord und Eslarn/Tillyschanz immer wieder Einreisende, die per Haftbefehl gesucht sind. Alleine am Sonntag und in der Nacht zum Montag vollstreckten die Bundespolizisten insgesamt sechs Haftbefehle.

Am Sonntagmittag gegen 12.30 Uhr fuhr ein bulgarisches Auto in die Kontrollstelle. Der Mitfahrer (28) war wegen “Fahren ohne Fahrerlaubnis” von der Staatsanwaltschaft in Augsburg gesucht. Nachdem er 1.282 Euro Ersatzfreiheitsstrafe bezahlt hatte, wurden ihm die 30 Tage Haft erlassen.

Geldbörse gezückt – Haftstrafe entgangen

Drei Stunden später stellten die Bundespolizeikräfte in Tillyschanz einen Slowaken (29) fest, den die Staatsanwaltschaft Weiden wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gesucht hatte. 25 Tage Haft oder 2.575 Euro Ersatzfreiheitsstrafe standen im Fahndungscomputer. Eine Bekannte zahlte den Betrag ein und so konnte der Gesuchte weiterreisen.

Ein Tscheche (44) zahlte in der Kontrollstelle Ulrichsberg Nord gegen 21 Uhr 1.716 Euro, so blieben ihm 35 Tage Haft wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis (Staatsanwaltschaft Bayreuth) erspart.

Nur eine halbe Stunde später kam eine Rumänin (44) auf der A 6 zur Kontrolle. Sie zückte die Geldbörse und zahlte 100 Euro in die Staatskasse, da die Staatsanwaltschaft Saarbrücken drei Tage Erzwingungshaft angeordnet hatte.

Betrunken vom Beifahrersitz ins Klinikum

Nach einer weiteren Stunde gegen 22 Uhr hatte es sich ein Rumäne (40) in einem rumänischen Kleinbus gemütlich gemacht. Er hatte als Beifahrer etwas zu tief ins Glas geguckt und schlief tief und fest. Bei der fahndungsmäßigen Überprüfung stellten die Bundespolizisten fest, dass der Mann wegen Diebstahl in Tateinheit mit Hausfriedenbruch durch das Amtsgericht Ingolstadt gesucht war. Insgesamt 119 Tage oder knapp 2.000 Euro Ersatzfreiheitsstrafe waren zu zahlen. Da der Mann hochgradig betrunken war, wurde er vorerst in das Klinikum Weiden und nach Ausnüchterung in die JVA eingeliefert.

Am frühen Montagmorgen gegen 5 Uhr fischten die Bundespolizeifahnder schließlich einen Rumänen (43) aus dem Verkehr. Die Staatsanwaltschaft Hagen hatte eine Haftstrafe von 75 Tagen wegen Diebstahls angeordnet. Obwohl er einen Kumpel von seiner Verhaftung informierte und ihn bat, die geforderten 1.270 Euro zu zahlen, ging er vorerst trotzdem in die JVA.

* Diese Felder sind erforderlich.