Segenseinrichtung wird fünf Jahre
Weiden. Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) am Klinikum Weiden feiert in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen mit einem Festakt in der ehemaligen Augustiner-Kirche.
Von Jürgen Wilke
Die Chefärztin des SPZ, Dr. Susanne Rinnert, begrüßte die zahlreichen Gäste. Unter ihnen den Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin Dr. Fritz Schneble, die Leiterin des “Bunten Kreises”, Marina Frister, die Vorsitzende des Fördervereins für Schwerkranke, Waltraud Koller-Girke, sowie die Landtagsabgeordneten Annette Karl, Anna Toman und Dr. Stephan Oetzinger und das Team des SPZ.
Behandlung von Kindern braucht Zeit
Dr. Rinnert bedauerte, dass weit weniger als ein Promille der Gesundheitsleistungen für die Kindermedizin ausgegeben wird. Und sie stellte fest: “Die Untersuchung eines Kindes, das in seiner Entwicklung beeinträchtigt ist oder chronisch erkrankt ist, kann nicht in einer zu knapp bemessenen Zeit durchgeführt werden.”
Im Gesundheitswesen muss endlich akzeptiert werden, dass Kindermedizin keine ökonomisch gewinnbringende Einrichtung sein kann!”
Dr. Angelika Enders, Fachärztin für Kinderheilkunde in München, stellte das mit einem praktischen Beispiel in ihrem Vortrag anschaulich dar: Jahrelang rätselten die Experten über Bewegungs- und Verhaltensauffälligkeiten der kleinen Barbara. Zeitweise konnte sie kaum gehen, zitterte und verweigerte das Essen. Diagnosen und Therapien wurden eingesetzt, bis der Durchbruch gelang. Es war eine Dopamin-Stoffwechselstörung – Parkinson. Das alles zu untersuchen, brauche viel Zeit, betonte Dr. Enders. Die Diagnose müsse herausfinden, ob eine Entwicklungsstörung oder eine bleibende Erkrankung vorliegt.
Eigentlich schon 15 Jahre
Der Hauptabteilungsleiter Personalwesen, Martin Neuhaus, sagte anlässlich des fünfjährigen Bestehens: „Eigentlich sind es 15 Jahre, denn zehn Jahre hat das Klinikum Weiden dafür gekämpft, bis im Oktober 2014 das SPZ eröffnet hat. Damit schloss es die Versorgungslücke zwischen Hof, Regensburg und Erlangen. Das fünfjährige Bestehen ist der erste große Meilenstein, der beweist, dass diese Einrichtung alles erfüllt, was eine gute Klinik braucht: Ein tolles Team mit einer hervorragenden Chefärztin. Dr. Susanne Rinnert und ihr Team stehen für eine außerordentliche Behandlungsqualität.“
Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß sprach von einer „Segenseinrichtung“. Er dankte dem gesamten SPZ-Team, gratulierte zum fünften Geburtstag und wünschte alles erdenklich Gute für die Zukunft. Anschließend fand eine Besichtigung der Räumlichkeiten des SPZ im Augustiner-Gebäude statt.
[box type=”info”]Rund 500 Kinder würden pro Quartal im SPZ behandelt, führte Martin Neuhaus an. Und zwar Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren werden ambulant betreut, deren Erkrankung nicht ausschließlich von niedergelassenen Ärzten, Therapeuten oder Frühförderstellen behandelt werden kann.
Das SPZ ist eine besondere Einrichtung, die Diagnostik und Therapie koordiniert und in der die verschiedensten Spezialisten eng zusammenarbeiten. Das reicht von Kinderärzten über Psychologen, Logopäden und Krankengymnasten bis zu Ergotherapeuten. [/box]
Fotos: Jürgen Wilke
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