Seit 90 Jahren auf dem richtigen Weg
Mitterteich. Der Stamm der Georgspfadfinder versammelte sich aus gegebenem Anlass. Die Pfadfinder zelebrierten ihr 90-jähriges Bestehen auf traditionelle Art und Weise.
90 Jahre – das ist schon ein Grund zum ausgelassenen Feiern. Der Stamm der Mitterteicher Georgspfadfinder schaffte dieses Alter. Eigentlich sollte das Jubiläum auch groß gefeiert werden, aber das Corona-Virus machte einen Strich durch die Pläne.
Also suchte man kurzerhand eine Alternative und die war nicht weniger feierlich, nur ein wenig abgespeckt. Höhepunkt des Jubiläums war am vergangenen Sonntag der festliche Gottesdienst im Stadtpark Wiendlwiese.
Das Alter spielt keine Rolle
Bereits am Vortag hatte die Stammesführung alle Pfadfinderstufen zu einem besonderen Geländespiel eingeladen. Es ging darum, das Lilienbanner zu verteidigen. Nach diesem „Wettkampf“ waren alle zum Mittagessen eingeladen.
Am Nachmittag trafen sich alle Altersgruppen, von fünf bis über 90 Jahre, zum Erinnerungsfoto zum Jubiläum in Großbüchlberg. Zuvor gab es noch für die Teilnehmer des Geländespieles zur Belohnung ein Eis.
Gemeinsam Zeit verbringen
Der Abend war dann den Gruppenführern und der Stammesleitung vorbehalten. Eingeladen dazu waren auch die Mitglieder der Gemeinschaft St. Georg. Bei der Blockhütte in Kleinbüchlberg war Lagerfeuer-Romantik angesagt. Stammesführerin Julia Artmann hieß die Gäste willkommen, darunter auch Stammeskurat Stadtpfarrer Anton Witt.
Sie freute sich über den zahlreichen Besuch. Anschließend wurden die Gäste hervorragend bewirtet, wofür Sabine Landstorfer verantwortlich war. Mit gemeinsamen Liedern und vielen Gesprächen war es ein langer wunderschöner Abend beim Lagerfeuer.
Schutz gegen das Böse und niemals allein
Der Sonntag stand ganz im Zeichen eines festlichen Gottesdienstes im Stadtpark Wiendlwiese. Dazu hatten die Pfadfinder eigens ein riesiges Zelt aufgebaut, in dem der Altar untergebracht war. Den Gottesdienst zelebrierte Stadtpfarrer und Stammeskurat Anton Witt zusammen mit Kaplan Daniel Schmied.
Eingangs betonte Pfarrer Witt, dass es schon etwas Besonderes sei, wenn man so alt werde. Pfadfinder bedeute, dass man im Leben bemüht sei, den richtigen Weg zu finden.
Im Altarraum sei zudem das Bild des Patrons der Pfadfinder, des heiligen Georg, aufgestellt. Es zeige den „Drachentöter“, was bedeute, dass er das Böse verhindern solle. Auch ein Bild des heiligen Christophorus sei zu sehen, der Jesus über das Wasser getragen habe. Das solle aussagen, dass wir von Jesus begleitet werden.
Der Lebensbaum – auch ein Symbol der Gemeinschaft
Die Predigt übernahmen dann die beiden Stammesführerinnen, Julia Artmann und Leonie Landstorfer. Am Beispiel eines Baumes zeigten sie wie das Zusammenspiel im Leben des Menschen funktioniere.
Pfarrer Witt ergänzte, am Beispiel sei gezeigt worden, wie gute Gemeinschaft wächst. Es zeige auch, nicht der größte sei der Erste: alle müssten zusammen wirken. Den festlichen Gottesdienst gestaltete der Kinderchor aus Leonberg unter Leitung von Michaela Teubner begleitet am Klavier von Michaela Burger.
Kurz vor Ende des Gottesdienstes gab es dann noch Grußworte und Geburtstags-Glückwünsche von Bürgermeister Stefan Grillmeier. Er lobte die Pfadfinderschaft für ihre tolle Arbeit in der Gemeinschaft und auch für die Stadt. Dazu erwähnte er beispielsweise die Mitgestaltung des Erntealtares oder die Nikolausaktion. Als Unterstützung für die weitere Arbeit überreichte er eine Spende.
Trotz Corona ein hervorragendes Team
Für den Fichtelbezirk der Pfadfinder gratulierte die Bezirksvorständin Eva Linkel. Auch sie bestätigte dem Jubiläumsverein eine hervorragende Arbeit. Auch in Coronazeiten habe der Stamm sich neu erfunden und beispielsweise bei der Kommunalwahl die Briefwahlunterlagen eingesammelt.
Trotz der Corona-Einschränkungen habe man den Zusammenhalt in den Gruppen gefunden oder beispielsweise die Gottesdienste im Freien mit organisiert.
Pfadfindersein bedeute aber nicht nur Aktionen durchzuführen, so die Sprecherin weiter, sondern auch Freundschaften fürs Leben zu finden. Mit dem Wunsch „bleibt fair und ehrlich“ schloss sie ihre Ausführungen.
* Diese Felder sind erforderlich.