Sichern Sie Ihren Willen mit Vorsorgevollmachten
Störnstein. Dr. Christian Pohlt informierte auf Einladung der AWO über wichtige Aspekte der Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und das neue Notvertretungsrecht für Ehegatten. Die Notfallmappe des Landkreises Neustadt, die alle wichtigen Verfügungen beinhaltet, kann kostenlos erworben werden.

„Jeder denkt in Zeiten, in denen er gesund ist, ungern an Themen wie Krankheit und Tod.“ Dr. Christian Pohlt aus Neustadt kam auf Einladung der AWO Störnstein in die Kulturscheune Störnstein, um Interessierte über das Thema aufzuklären.
Notfallmappe und rechtliche Unterschiede
Er stellte die Notfallmappe des Landkreises Neustadt vor und erläuterte Unterschiede zwischen Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung sowie das Notvertretungsrecht für Ehegatten, das seit dem 1. Januar 2023 gültig ist und ausschließlich Entscheidungen für den medizinischen und pflegerischen Bereich betrifft. Das Notvertretungsrecht für Ehegatten ist jedoch nur über einen Zeitraum von sechs Monaten gültig. Mit einem weit verbreiteten Irrtum zum Thema „Betreuung“ räumte Dr. Pohlt auf. So treffe es nicht zu, dass im Falle einer Entscheidungsunfähigkeit automatisch Ehegatten oder Kinder die Geschäfte wahrnehmen. Liege keine dieser Vollmachten vor, so könne das Gericht einen Betreuer nach Ermessen einsetzen.
Umfang und Aktualität der Vorabverfügung
Man könne sich durch eine Vorabverfügung absichern, wie sie die Notfallmappe des Landkreises Neustadt enthält. Eine solche Vollmacht kann auf bestimmte Bereiche der Gesundheitsvorsorge beschränkt werden. Themen wie Organspende und künstliche Ernährung sowie Flüssigkeitszufuhr, Gabe von Schmerzmitteln und lebenserhaltende Maßnahmen können ebenfalls in der Notfallmappe festgelegt werden. Für Haus- und Grundbesitz ist jedoch eine notarielle Vollmacht erforderlich.
Die Notfallmappe kann kostenlos beim Landratsamt Neustadt und der Verwaltungsgemeinschaft Neustadt erworben werden. Um den niedergelegten Willen der ausfüllenden Person in der Notfallmappe nachhaltig zu bekräftigen, wird empfohlen, die Verfügung etwa alle zwei Jahre erneut durch Unterschrift aufs Neue zu bestätigen.
Dank und Engagement der Gemeinschaft
Johanna Ludwig, Vorsitzende des AWO Ortsverein, bedankte sich bei Dr. Christian Pohlt für seinen Vortrag und bei den vielen Zuhörern für das große Interesse. Bereitgestellte Getränke und Knabbereien wurden an diesem Nachmittag kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Vorsitzende bat jedoch um eine kleine Spende, die vom Ortsverein aufgerundet und an die Kinderkrebshilfe Oberpfalz Nord e.V. weitergeleitet wird.
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