Silvester-Randale in Regensburg: Anklage gegen drei Männer erhoben
Regensburg. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat Anklagen wegen Randale in der Silvesternacht in der Gaststätte "Hemingway's" in Regensburg erhoben.
Wie Thomas Rauscher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg mitteilt, wurde drei Angeschuldigte wegen gefährlicher Körperverletzung und sexueller Belästigung gegen acht Gäste und Mitarbeiter der Gaststätte Anklage zum Schöffengericht am Amtsgericht Regensburg eröffnet.
Die Taten sollen sich am frühen Morgen des 1. Januar 2024 ereignet haben. „Die eilige Abarbeitung der Verfahren erfolgte in einem Sonderreferat der Staatsanwaltschaft Regensburg“, informiert Rauscher. Dieses Sonderreferat ist zur Bekämpfung der Kriminalität durch Mehrfach-Intensiv-Straftäter im Stadtgebiet Regensburg gegründet worden.
Fahndung mit Video
Laut Anklage kam es zunächst gegen 2.30 Uhr zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen den drei Tatverdächtigen und mehreren Gästen und Mitarbeitern der Gaststätte. Die Drei hätten inzwischen identifiziert werden können. Es handele sich um drei Männer tunesischer Staatsangehörigkeit im Alter von 31 bis 38 Jahren. Die Tat hatte aufgrund der Veröffentlichung eines Videos in den sozialen Medien überregionales Interesse erregt.
Laut Anklageschriften war Ausgangspunkt der Auseinandersetzung, dass einer der Angeschuldigten sich einer weiblichen Bedienung der Gaststätte von hinten genähert habe und dieser durch die getragene Hose spürbar sein Glied ans Gesäß drückte, woraufhin die Angeschuldigten aus dem Lokal verwiesen wurden. Die Anklage wirft den Angeschuldigten vor, daraufhin gegen mindestens acht geschädigte Gäste und Mitarbeiter der Gaststätte gewalttätig geworden zu sein.
Attacken mit abgebrochenen Glasflaschen
Hierbei soll es insbesondere zu vielfachen Faustschlägen ins Gesicht und Würfen mit abgebrochenen und intakten Glasflaschen auf Geschädigte gekommen sein. Eine der geworfenen abgebrochenen Glasflaschen drang tief in den Leistenbereich eines Geschädigten ein, so dass dieser notoperiert werden musste.
Die ursprünglich unbekannten Angeschuldigten wurden von der „Ermittlungsgruppe Mehrfach-Intensivtäter der Polizeiinspektion Regensburg Süd“ in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regensburg und dem Bayerischen Landeskriminalamt insbesondere anhand von Video- und Fotoaufnahmen mittels biometrischer Gesichtserkennung identifiziert und am 22. Januar aufgrund von Untersuchungshaftbefehlen des Amtsgerichts Regensburg inhaftiert.
Sonderreferat bei Staatsanwaltschaft für „Mehrfach-Intensiv-Straftäter“
Die Bearbeitung der Verfahren erfolgte seitens der Staatsanwaltschaft Regensburg durch ein Mitte November 2023 gegründetes Sonderreferat für Straftäter, die binnen kurzer Zeit mehrfach im Bereich der mittleren Kriminalität auffällig werden und insbesondere in der Nähe des Regensburger Hauptbahnhofs und Diskothekenviertels Straftaten begehen. Das staatsanwaltschaftliche Sonderreferat für Mehrfach-Intensiv-Straftäter ist fester Bestandteil der behördenübergreifenden Rahmenkonzeption „Gemeinsam stark für Regensburg“ zur Bekämpfung der sprunghaft angestiegenen Kriminalität im Stadtbereich Regensburg.
Ziel der Staatsanwaltschaft Regensburg ist es, Intensivstraftäter frühzeitig in Untersuchungshaft zu nehmen und so schnell wie möglich eine Aburteilung begangenen Unrechts herbeizuführen. In den vergangenen drei Monaten wurden bereits 38 Mehrfach-Intensiv-Straftäter in Untersuchungshaft genommen und in 29 Fällen die Anklage erhoben.
Den drei angeschuldigten Personen liegen neben der Tat in der Silvesternacht jeweils mehrere weitere Straftaten zur Last, die laut Anklagen binnen weniger Wochen begangen wurden.
Es wird darauf hingewiesen, dass für die Angeschuldigten weiterhin uneingeschränkt die Unschuldsvermutung gilt. Das Amtsgericht Regensburg wird nunmehr über die Zulassung der Anklagen zur Hauptverhandlung entscheiden müssen.
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