So muss sich das Bildungssystem verbessern!

Weiherhammer. “ABBO” – eine Initiative für die berufliche Bildung – hat Erfolg im bundesweiten Innovationswettbewerbs InnoVET. Prof. Dr. Erich Bauer schwört darauf: „So kann es uns gelingen, eine größere Anzahl an qualifizierten Auszubildenden und Fachkräften zu gewinnen.“ 

Prof. Dr. Erich Bauer ÜBZO LUCE Lars und Christian Engel Stiftung Weiherhammer
Prof. Dr. Erich Bauer, Vorstandsvorsitzender der Lars und Christian Engel (LUCE). Bild: ÜBZO

„Akteure vor Ort haben ihre Ideen und Vorschläge für eine zukunftsfähige Neuausrichtung der beruflichen Bildung zusammengetragen. Unser Konzept ist an den Bedarfen der Unternehmen orientiert, also aus der Praxis für die Praxis entstanden“, so erklärt Prof. Dr. Erich Bauer, Vorstandsvorsitzender der Lars und Christian Engel (LUCE) Stiftung, den bundesweiten Erfolg des Innovations-Clusters ABBO.

Die griffige Abkürzung steht für „Allianz für berufliche Bildung Ostbayern“, die auf Initiative der LUCE Stiftung konkrete Vorschläge für eine qualitative Aufwertung der beruflichen Bildung entwickelt hat. Das Konzept überzeugte die zehnköpfige Jury des Innovationswettbewerbs InnoVET des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und erreichte die nächste Rundes des Wettbewerbs. ABBO konnte sich mit 29 Mitbewerbern unter 179 Vorschlägen durchsetzen.

Wer gehört zur Bildungs-Allianz?

An dem ABBO-Cluster sind unter anderem Unternehmen wie Siemens Healthineers in Kemnath, BAM in Weiden, Scherdel in Marktredwitz, Lippert in Pressath, Lüdecke in Amberg, BHS Corrugated in Weiherhammer und das Überbetriebliche Bildungszentrum in Ostbayern (ÜBZO) beteiligt, mit dabei sind auch die OTH Amberg-Weiden, das Berufliche Schulzentrum in Wiesau, der Landkreis Tirschenreuth und die Agentur für Arbeit.

Wie lässt sich das Berufsbildungssystem verbessern?

Gemeinsam haben die Cluster-Teilnehmer die Schwachpunkte des gegenwärtigen Berufsbildungssystems identifiziert – wie die langsame Anpassungsgeschwindigkeit der beruflichen Ausbildung an die modernen Technologien im Zusammenhang mit der digitalen Transformation oder die unzureichende Durchlässigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.

Daraus wurden Maßnahmenpakete abgeleitet, die den gesamten Berufsbildungsweg junger Menschen begleiten, beginnend von speziellen Angeboten für Schülerinnen und Schüler über Weiterentwicklung dualer Ausbildungsberufe, flankierende Schritte im Rahmen der beruflich-technischen Ausbildung für Auszubildende und Studierende, zielgenaue Weiterbildungen bis hin zu berufsbegleitenden Aufstiegsförderungen. Digitale Lernortkooperationen zwischen Unternehmen, überbetrieblichen Ausbildungsstätten, Berufsschulen, Hochschulen wurden dabei als ein entscheidendes Element identifiziert.

Konzept ausbauen

In dem kommenden halben Jahr sind die Cluster-Partner aufgefordert, ihr Konzept weiter zu konkretisieren, so Erich Bauer, um dann, wenn auch das überzeugend gelingt, eine Fördersumme von bis zu 10 Millionen Euro für die Erprobungs- und Umsetzungsphase zu erhalten.

Von 2020 bis 2024 könnte dann in der Oberpfalz ein Exzellenzmodell für die berufliche Bildung entstehen. Erich Bauer sieht in der Allianz und ihrem Maßnahmenpakt einen großen Mehrwert für die gesamte Region, weil sich auch weitere Unternehmen und Bildungseinrichtungen dem ABBO-Cluster anschließen können. „So kann es uns gelingen, eine größere Anzahl an qualifizierten Auszubildenden und Fachkräften zu gewinnen. Unsere Maßnahmen zur Durchlässigkeit werden auch dazu beitragen, junge Talente in der Region zu halten.“

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