So schön war die Eschenbacher Michaeli-Kirwa

Eschenbach. In Eschenbach wurde die Michaeli-Kirwa gefeiert, organisiert vom Kirwa-Verein. Dazu gehörten das Aufstellen eines Kirwa-Baumes, Festzug und Zoiglabend.

Muskelkraft war gefragt beim Aufstellen des Kirwa-Baumes in der Grünanlage neben der Mariensäule. Foto: Robert Dotzauer

Es ist so etwas wie ein Bewerbungsschreiben für Brauchtumspflege, die der Eschenbacher Kirwa-Verein versandte. „Kirwa asgrom“, feierliches Einläuten der Kirwa in Erinnerung an den Erzengel Michael, dem Anführer der himmlischen Heerscharen, mit allen Glocken von St. Laurentius, Hissen der sogenannten Zacherl-Fahne auf dem Kirchturm, Kirwa-Zoigl, Aufstellen des Kirwa-Baumes, Wirtshauskirwa und schließlich ein Kirchzug mit Gottesdienst. Ein dreitägiges Heimatrauschen von Freitag bis Sonntag.

Die Eschenbacher, allen voran ein noch junger Kirwa-Verein, haben das Brauchtum wiederentdeckt. Eine Gaudi zwischen Party, deftigen Brotzeiten und Kirche. Dem Wortsinn Kirchweih folgend erinnert sich der Verein aus christlichen Traditionen heraus an ungeschriebene Gesetze des Kirwa-Rituals.

15 Meter hoher Kirwa-Baum

Deshalb flatterte 2023 erstmals an den Kirwa-Tagen eine Kirwafahne in Rot mit weißem Kreuz vom Kirchtum der Stadtpfarrkirche. Eine Verneigung vor dem Zöllner Zachäus. Eine zweite „Zacherlfahne“ weht ab sofort an einem Fahnenmast vor St. Laurentius. Alles Spenden des Kirwa-Vereins. Nach diesem Kirwa-Start am Freitag ging es für die Kirwaburschen- und Moidla zum Zoiglabend in den Taubnschuster.

Nach diesem Stärke antrinken hieß es dann am Samstagnachmittag unter dem Kommando des 2. Vereinsvorsitzenden Sebastian Wohlrab, den Kirwa-Bam an exponierter Stelle zu verankern. Eine Aufgabe für die Muskelmänner des Vereins, den 15 Meter langen „Riesen“ aus dem Stadtwald, geschmückt mit Kranz und weiß-blauen Bändern, mit 6 „Tauben“ hochzuwuchten. Einer Prozedur, der auch Bürgermeister Marcus Gradl, Stadtverbandsvorsitzender Michael König, Harald Wohlrab, Präsident der Eschenbacher Faschingsgesellschaft und Stadtpfarrer Pater Johannes Bosco hilfreich zur Seite standen.

Zwischendurch musste ein „Seidel“ Hacker Pschorr Münchner hell zur Stärkung sein. Die Kirwa-Gaudi nahm danach erst so richtig Fahrt auf. Vorsitzender Philipp Gottsche lud in das historische Gemäuer des Dammbauernhauses, in der sich Geschichte, Heimat- und Brauchtumspflege wiederfanden. Eine zünftige Kirwa-Sause mit herzhaften Schmankerln und diversen Löschwasser konnte beginnen. In der Kellerbar warteten bereits charmante Kirwa-Moidla, um die fröhliche Gästeschar mit „Gspritzn“ und „Shots“ zu verwöhnen. Eine Party so richtig nach dem Geschmack der beschwingten Zecher.

Abschluss mit Gottesdienst

In fescher Tracht hieß es dann für die Kirwa-Boum- und Moidla am Sonntagvormittag auf zum Kirchzug. Musikalisch begleitet von der Stadtkapelle empfing Pfarrer Jobo die Kirwa-Truppe zum Gottesdienst. Die anschließende Messfeier nutzte der Ortspfarrer, die Gläubigen auf eine lebendige Gemeinschaft einzuschwören. Auch dazu diene ein Kirchweihsonntag als Brückenschlag zwischen Ortskirche und einer Gesellschaft, die fröhlich durch die Welt gehe. Im Namen des Vereins lud Pfarrer Jobo unter dem Motto „Wer haud Kirwa, mir hom Kirwa“ zu einem „Glaubens-Frühschoppen“ in das Dammbauernhaus. Für den Kirwaverein klang der Sonntag mit mit einem feuchtfröhlichen „KirwaEigrom“ aus.

In der Kellerbar des Dammbauernhauses luden die charmanten Kirwa-Moidla die Kirwa-Gäste zu einem Drink. Ein Probier-Schnapserl mit 2. Vorsitzendem Sebastian Wohlrab musste sein. Foto: Robert Dotzauer

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