Solarpark Forsthof eingeweiht

Oberwildenau. Der Solarpark Forsthof der Energiebauern GmbH, Sielenbach wurde im Rahmen einer kleinen Feier inmitten der Freiflächen-Fotovoltaikanlage offiziell eingeweiht.

Der Solarpark aus der Vogelperspektive. Foto: Walter Beyerlein

Der Solarpark umfasst blühende Randstreifen, Hecken und Obstbaumpflanzungen, die Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleintiere darstellen. Außerdem befinden sich auf dem Gelände des Solarparks Totholz- und Lesesteinhaufen als Lebensräume für Echsen. Die Grünflächen unter und zwischen den Modulen werden mit Schafen beweidet. Auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel wird auf dem gesamten Areal der Freiflächen-Fotovoltaikanlage verzichtet.

Der Solarpark kann rechnerisch rund 15.000 Bürgerinnen und Bürger mit emissionsfreiem Strom versorgen. Das entspricht mehr als dem Vierfachen der Einwohnerzahl des Marktes Luhe-Wildenau.

Der Park in Zahlen

Für den Solarpark wurden insgesamt 53.328 Solarmodule installiert, die eine Leistung von knapp 20.000 kWp erbringen. Die Stromerzeugung wird mit rund 21 Millionen kWh im Jahr angegeben. Die Modulfläche beansprucht 17,9 Hektar. Im Zuge der Errichtung des Solarparks wurden Ausgleichsflächen von rund 3,6 Hektar ausgewiesen. Die Speicherkapazität des Batteriespeichers ist auf 16,6 MW ausgelegt; die Speicher sind in vier Containern zu je 4,15 MW untergebracht.

Offene und ehrliche Zusammenarbeit

Bürgermeister Sebastian Hartl erinnerte bei der Einweihung an ein Gespräch noch im letzten Wahlkampf, bei dem er sicher nicht alles erfahren habe, was zum damaligen Zeitpunkt hinsichtlich der Errichtung der Freiflächen-Fotovoltaikanlage schon bekannt war. Deshalb umso größer die Freude über die nachfolgende Planung und die jetzige Errichtung des ersten Solarparks im Markt Luhe-Wildenau.

Das Marktoberhaupt dankte der Energiebauern GmbH, vertreten durch Sepp Bichler und dem gesamten Team für die offene und ehrliche Zusammenarbeit. Besonders erfreulich sei, dass diese Anlage als eine der ersten mit einer entsprechenden Speichermöglichkeit ausgestattet wird. Der Bürgermeister versicherte, vom Konzept der Energiebauern überzeugt zu sein.

Foto: Walter Beyerlein
Foto: Walter Beyerlein
Foto: Walter Beyerlein
Foto: Walter Beyerlein
Foto: Walter Beyerlein
Foto: Walter Beyerlein

Sepp Bichler nannte sein vor zwanzig Jahren gegründetes Unternehmen mit rund 80 Mitarbeitern „mittelständisch“, das im Jahr rund 300 Megawatt Fotovoltaikanlagen baue. Als Marktführer sehen sich nach den Worten des Seniorchefs die Energiebauern auf dem Gebiet des Speicherbaues. Das Vorhaben im Forsthof sei in „aller Ruhe“ im Marktgemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung vorbehandelt worden, später gab es keinerlei Probleme, betonte Bichler. Seit der Planung des Vorhabens habe sich die Welt „energiepolitisch verändert“. Jetzt sei es notwendig, mit Vehemenz die regenerative Energie auszubauen.

“Eine heftige Aufgabe”

Würden die Beschlüsse der Bayerischen Staatsregierung bis zum Jahr 2030 umgesetzt, müssten wöchentlich drei Solarparks mit der Größe Forsthofs in Bayern in Betrieb genommen werden, erklärte Sepp Bichler. Zusätzlich müssten in Bayern noch drei Windräder in der Woche gebaut werden. „Das ist eine heftige Aufgabe, die sich nur dann bewältigen lässt, wenn die Voraussetzungen gut sind“, so Bichler weiter. Darunter verstehe er die Verbesserungen der Stromführungen, Veränderungen in den Stromtarifen und ein Zurückfahren der Bürokratie mit Blick auf den Natur- und Vogelschutz sowie vorhandene Klagemöglichkeiten wie beispielsweise beim Bau von Windkraftanlagen.

Der Landtagsabgeordnete Stephan Oetzinger nannte den Ausbau der erneuerbaren Energie als unheimlich wichtige Aufgabe. Es sei richtig, dass hinsichtlich der Einspeisungen Probleme vorhanden seien. „Strom braucht ein Verteilnetz“, das noch umfangreicher sein müsse, wenn der Strom dezentral erzeugt werde. Die aktuelle Situation zeige, dass eine Versorgungssicherheit im eigenen Land gewährleistet sein müsse.

“Ein Vorzeigeprojekt”

Der stellvertretende Landrat Albert Nickl sprach von einem „Vorzeigeprojekt“, das zeige, dass der Energieumbau gelingen könne. Notwendig sei aber auch dafür einen „Energiemix“ zu finden. Der Energieumbau müsse aber von allen Gruppierungen als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden, betonte Nickl. Stefan Stangl, einer der Grundstückseigentümer des Solarparks Forsthof, nannte den Klimawandel ein Hauptargument für dessen Errichtung. Florian Bichler stellte dann Anlage bei einem Rundgang vor und dankte allen Beteiligten für die Zusammenarbeit.

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