Solidarität geht nicht in Rente – Ver.di Senioren aktiv

Schwarzenfeld. Ver.di Senioren diskutierten in Schwarzenfeld über Daseinsvorsorge und Verteilungsfragen sowie über die Rolle der Gewerkschaften in der Gesellschaft. Schwerpunkte waren Einflussmöglichkeiten der Bürger und die Bedeutung von Tarifpolitik für die soziale Gerechtigkeit.

Die engagierten Seniorenvertretungen Ver.di OPf. Foto: Manfred Haberzeth

Solidarität und Daseinsvorsorge standen im Fokus eines Tagesseminars der Seniorenvertretungen von Ver.di in Schwarzenfeld. Hierbei drehte sich alles um wichtige gesellschaftliche Themen, besonders nach der Bundestagswahl. Die Veranstaltung beleuchtete die Bedeutung der Daseinsvorsorge und Verteilungsfragen sowie gab einen Einblick in die Arbeit der Seniorenvertretungen verschiedener Sparten und Fachgruppen.

Daseinsvorsorge und Verteilungsfragen im
Mittelpunkt

Alexander Gröbner, Bezirksgeschäftsführer, erörterte in seinem Vortrag primär die Grundzüge des demokratischen, sozialen Rechtsstaates und die Teilhabe aller Bürger an politischen Prozessen. Er warnte vor den Risiken, die eine Demokratie für die Einschränkung von Freiheitsrechten bergen kann, und erinnerte an die Auflösung der ersten deutschen Demokratie im Jahr 1933 innerhalb von lediglich zwei Monaten. “Unser Grundgesetz bietet alle Möglichkeiten, sich einzubringen, man kann es auch sein lassen”, betonte Gröbner und unterstrich die Rolle der Gewerkschaften bei der Nutzung und Verteidigung unserer Verfassung.

Er stellte klar, dass Gewerkschaften nicht nur als Tarifkörper fungieren, sondern auch gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Der zunehmend wichtiger werdende Aspekt der Verteilungsfragen, bei dem Reiche reicher und Arme ärmer werden, stellt nach Gröbner eine Bedrohung für die demokratischen Grundwerte dar. Er wies darauf hin, dass die Tarifpolitik die Verteilungsfrage beeinflussen kann und hob hervor, dass Ver.di dieses Jahr für mehr als drei Millionen Arbeitnehmer Verbesserungen erzielen konnte.

Wichtige gesellschaftliche Säulen

Gröbner machte deutlich, dass neben der Arbeitswelt auch Daseinsvorsorge, Infrastruktur, Bildung und Wohnen zentrale Rollen spielen. Diese Bereiche sind stark von politischen Entscheidungen abhängig. “Dabei sind wir politisch unabhängig, aber als Interessenvertretung nicht neutral”, betonte er und ergänzte, dass das Gemeinwohl stets im Blick sei. Tarifbindung sei sowohl für Arbeitnehmer als auch für die Gesellschaft von Vorteil, während Tarifflucht schädliche Auswirkungen in Milliardenhöhe habe.

Die Berichte aus den Fachbereichen zeigten, dass Ver.di auch nach dem Arbeitsleben eine umfassende Unterstützung bietet. In 14 Diskussionsbeiträgen wurden Bedenken geäußert, ob die Gewerkschaftsmitglieder die Lasten für über 45 Millionen Erwerbstätige tragen können.

Die Diskussionen und Berichte unterstrichen die bedeutende Rolle, die die Gewerkschaften dabei spielen, politische Entscheidungen zu beeinflussen und sich für die Belange sowohl der erwerbstätigen als auch der aus dem Arbeitsleben ausgeschiedenen Mitglieder einzusetzen.

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