Sonja Schuhmacher: Grüne fordern Rücktritt

Weiden. Seit November war Stadträtin Sonja Schuhmacher nicht mehr in den Stadtratssitzungen. Die Grünen fordern sie deshalb nicht nur dazu auf ihre Aufwandsentschädigung zu spenden, sondern auch ihren Platz im Stadtrat für "engagiertere Nachrücker" endlich frei zu machen.

schuh1
Ich hatte die Hoffnung lange Zeit, von innen her etwas verändern zu können an dem, was mir missfällt bei den Grünen.

In einer Pressemitteilung fordert die Fraktion Grün.Bunt.Weiden den Rücktritt der ehemaligen Parteikollegin. Trotz eigenem Séparée in dem sie keine Maske tragen müsse, sei Schuhmacher seit November – also seit über fünf Monaten – zu keiner Sitzung mehr erschienen. Bei Corona-Demos aber sei sie medienwirksam anwesend und engagiert gewesen.

Kann es sein, dass ihr dieses außerparlamentarische Wirken wichtiger ist als die Arbeit im Stadtrat?,

ragen die Fraktionsmitglieder von Grün.Bunt.Weiden. Sie fordern Schuhmacher dazu auf ihre Aufwandsentschädigung zumindest zu spenden und ihren Platz im Stadtrat freizumachen, für “einen engagierten Nachrücker, der sich mit Leidenschaft und Herzblut für die Geschicke der Stadt einsetzen will.”

Grün.Bunt.Weiden richtet klare Worte an Sonja Schuhmacher:

„Die Gemeinderatsmitglieder sind verpflichtet, an den Sitzungen und Abstimmungen teilzunehmen und die ihnen zugewiesenen Geschäfte zu übernehmen.“ Diese Teilnahmepflicht ist in Artikel 48 der Gemeindeordnung geregelt. Die Nichtteilnahme erfordert eine „genügende Entschuldigung“.

Die inzwischen dem Kreisverband „Basis Weiden“ angehörige Kollegin Sonja Schuhmacher hat seit November vergangenen Jahres an keiner Stadtratssitzung mehr teilgenommen. Ist unter diesen Umständen tatsächlich noch eine ernsthafte politische Arbeit zum Wohl der Stadt möglich?

Entschuldigt – aber dennoch auf Demos

Um Missverständnissen vorzubeugen: Selbstverständlich kann ein Mitglied des Stadtrates schwer erkranken und über längere Zeit im Stadtrat fehlen, um später genesen wieder die politische Arbeit aufzunehmen. Die Fraktion Grün.Bunt.Weiden ist die Letzte, die in einem solchen Fall nicht mit größter Rücksichtnahme auf die Gesundung des Kollegen, der Kollegin warten würde.

Sonja Schuhmacher lässt sich jedoch inzwischen für sieben Stadtratssitzungen entschuldigen, während sie gleichzeitig öffentlichkeitswirksam immer wieder gegen Corona-Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht demonstriert oder an der Gründung einer neuen Partei mitarbeitet und auch deren Schriftführerin ist. Sie wirkt dabei ebenso gesund wie engagiert. Kann es sein, dass ihr dieses außerparlamentarische Wirken wichtiger ist als die Arbeit im Stadtrat? 

Nicht erschienen – trotz eigenem Séparée

Die Kollegin Schuhmacher hatte zuletzt große Probleme damit, auf dem Weg in den Sitzungssaal und zu ihrem Platz eine Maske zu tragen. In einer Sitzung sagte sie wörtlich: „Die Corona-Pandemie gibt es nicht.“

Die Stadt ist ihr daraufhin soweit entgegengekommen, dass man ihr ein gläsernes Séparée zur Verfügung gestellt hat, in dem sie ohne Maske an der Sitzung teilnehmen kann. Leider hat die Kollegin dieses nur ein einziges Mal genutzt und bleibt seither den Sitzungen fern, während das übrige Gremium sich seit Monaten unter für alle nicht einfachen Corona- Bedingungen um das Wohl der Stadt bemüht.

Platz für Nachrücker freimachen

Wir würden es begrüßen, wenn die Kollegin Schuhmacher ihre Aufwandsentschädigungen des vergangenen halben Jahres für einen guten Zweck spendet, ehrlicher erscheint es uns jedoch, sie würde ihren Platz im Stadtrat frei machen für einen engagierten Nachrücker, der sich mit Leidenschaft und Herzblut für die Geschicke der Stadt einsetzen will.

Die Kollegin Schuhmacher hat im Falle einer ernsthaften Erkrankung unser aufrichtiges Mitgefühl. Sollten ihr allerdings andere Gründe wichtiger sein als die Stadtratsarbeit, fordern wir erneut ihren Rücktritt.”

* Diese Felder sind erforderlich.