Space Eye und Hans Karl: Ein Leben für das Helfen
Kirchenthumbach. Hans Karl unterstützt seit mehr als 40 Jahren Menschen in Osteuropa. Auch mit knapp 80 Jahren denkt er nicht ans aufhören. Zum wiederholten Mal übergab er jetzt eine großzügige Spende an Space Eye.

Die private Hilfsorganisation „Für das Leben und die Hoffnung“ von Hans Karl aus Kirchenthumbach hat die Regensburger Hilfsorganisation Space Eye erneut unterstützt. Bereits zum dritten Mal freute sich ein Team von Space Eye Weiden, als sie an der Sammelstelle in Pressath circa eine Tonne Hilfsgüter übernahm. In wenigen Tagen wird die Lieferung, darunter zahlreiche Fahrräder, mit dem nächsten Lkw von Space Eye auf die Reise in die Ukraine gehen.
Der Transport in das kriegsgebeutelte Land wird insgesamt circa 15 Tonnen umfassen. Etwa 25.000 dringend benötigte Hilfsgüter gehen dann auf die lange Reise. Space-Eye-Vertreter Andreas Lehner sagte Karl und allen Spendern ein herzliches „Vergelt’s Gott“. Er sei unglaublich froh über diese Hilfe und freue sich auf weitere Kooperationen. „Mitnand sind wir einfach noch stärker”, so der Leiter des Space Eye-Stützpunkts Nord.
Polen machte den Anfang
Hans Karl sammelt seit mehr als 40 Jahren für hilfsbedürftige Menschen vor allem in Osteuropa. Begonnen hat alles 1981, als der damalige kirchliche Jugendpfleger in Amberg maßgeblich die Aktion „Vergesst die Kinder nicht, unsere Brücke nach Polen“ ins Leben rief. Zu dieser Zeit wurde in Polen das Kriegsrecht ausgerufen. “Weil es den Leuten dort so schlecht ging und uns hier so gut, habe ich gesagt, wir müssen da was machen“, erzählt Karl. Also habe er der Kirche den Vorschlag gemacht, zusammen mit der Jugendarbeit, Hilfsgüter für Polen zu sammeln.
1982 fuhr er dann den ersten Hilfstransporter selbst mit nach Polen. Dass es nicht nur bei dieser einen Fahrt und einem Land bleiben sollte, merkte er schnell, als er die Zustände dort direkt miterlebte. „In der Ukraine gab es eine Einrichtung für behinderte Kinder. Die hatten nur eine Toilette und eine einzige Dusche für 60 Kinder.“
Unterstützung für Osteuropa
Dieses Projekt unterstützte der dreifache Familienvater bis 1992. „Von da an stand Polen langsam wieder auf eigenen Füßen.“ Doch anstatt sich erst einmal auf den Beruf und die Familie zu konzentrieren, gründete er seine eigene Hilfsorganisation: „Für das Leben und die Hoffnung.“ Auslöser waren der Krieg und die Zustände in Jugoslawien. Karl baute Kontakte auf, organisierte Hilfsgüter und fuhr einfach los. Es folgten Hilfs- und Sammelaktionen in Rumänien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, Moldawien und dem Kosovo.
Trotz aller Gefahren dachte er nie ans Aufhören. „Ich kann ja nicht andere hinschicken und mich da raushalten.“ Dass er das schon so lange machen kann, hat er auch seiner Frau Maria zu verdanken. Mit ihr ist er seit über 50 Jahren verheiratet. Seit dem ersten Transport unterstützt sie ihren Mann, auch wenn seine Lieferungen in Kriegsgebiete eine schlimme Zeit für die Familie darstellten.
Helfen ist Hans Karls Bestimmung
Trotz seiner knapp 80 Jahre denkt Hans Karl nicht daran, seine Hilfe einzustellen. Er kann zwar selbst nicht mehr so mit anpacken, doch Geld sammeln und für gute Zwecke spenden macht er weiterhin. Eine seiner Aufgaben ist Jemen. „Wir haben eine Kinderärztin, die dort hilft, kennengelernt. Den Kindern dort geht es nicht gut. Deshalb wollen wir helfen.“ Solange er kann, will er weiter helfen. Seit geraumer Zeit auch der Ukraine. Denn Hilfe ist für Hans Karl nicht einfach ein Wort, es ist seine Bestimmung.
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