Sparkassen-Direktor Ludwig Zitzmann reicht die „Krone der Kaufleute“ weiter
[Advertorial] Weiden. Der Lotse geht von Bord. Er hat die meiste Zeit seines Lebens in der Sparkasse verbracht. Nach 45 Jahren in der Sparkassen-Familie stellt Vorstandsvorsitzender Ludwig Zitzmann die Weichen für die Zukunft.
Der Lebensweg als Banker war Sparkassen-Direktor Ludwig Zitzmann nicht in die Wiege gelegt. Sein Vater hatte eine kleine Landwirtschaft, andere Karrieren scheinen da naheliegender. „Aber ich war schon als Kind immer sehr aufmerksam“, erzählt er rückblickend, „wenn Besuch da war wie der damalige Eigentümer des Weidener Sanitätshauses Kemmler, saß Ludwig mit am Tisch und hat sich da vieles mit angehört und vielleicht auch verinnerlicht.“
Das Bild vom Banker sei damals ein sehr honoriges gewesen: „Er war der König der Kaufleute.“ Und dann war da die Nachbarin, die bei der Sparkasse in Pleystein beschäftigt war: „Darum war es konsequent, dass ich in der Sparkasse im Landkreis draußen – also Eschenbach, Neustadt, Vohenstrauß – meine ersten elf Jahre erleben, mich bilden, mich weiterentwickeln durfte.“
Die gute alte Zeit der Belege
Es sei damals noch die gute alte Zeit der Interaktion in den Geschäftsstellen gewesen – „mit Belegen, die man aufsaldiert hat, mit Lochkartensystemen, mit Magnetbändern, eine komplett andere Welt.“ Die folgende technische Revolution durfte er mitgestalten und auch mitprägen. Vielleicht hat ihm als junger Mann für den dazu nötigen Weitblick auch Jules Verne die Augen geöffnet, den er begeistert gelesen und verinnerlicht habe. „Das war schon ein Antrieb, die Zukunft in die Gegenwart zu holen“, sieht er eine Parallele zum visionären französischen Romancier.
„Das, was zu erwarten ist, jetzt zu antizipieren, und sehr früh Weichenstellungen zu initiieren, die zukünftig Dinge leichter oder überhaupt erst ermöglichen“, habe dazu beigetragen, den Mitbewerbern oft ein bis zwei Schritte vorauszueilen. „Beispiel Service@ON, E-House oder das Prinzip des offenen Raums hier im Regional-Center am Sparkassenplatz.“
Kein Freund von Victory-Zeichen
Als Gewächs der bescheidenen nördlichen Oberpfalz, seien ihm dagegen die Fehlentwicklungen mancher Bankhäuser fremd. Von Ackermanns Victory-Zeichen, Koppers Peanuts, die Pleite der Lehman Brothers oder der zähneknirschenden Rettung systemrelevanter Banken nach desaströsen Spekulationen haben sich die regionalen Sparkassen distanziert.
„Das Kundengeschäft ist unsere ureigenste DNA als Sparkasse – Kundinnen und Kunden objektiv zu beraten, nicht nur um des Ertrags willen“, sei immer sein Credo gewesen. „Ich bin hier in Weiden zu Hause und über all die Jahre, die ich hier Verantwortung trage, gerne durch die Stadt gegangen.“
Durch „verdammt raue See“ gesteuert
Das werde er auch zukünftig tun, in dem Bewusstsein: „Das hier haben wir zum Wohl der Kunden, der Unternehmen, der Wirtschaft getan.“ Das erkennen auch die Entscheider der Region an. Tirschenreuths Alt-Landrat Wolfgang Lippert würdigte, dass Zitzmann das Haus als Sanierungsvorstand der Sparkasse im Landkreis Tirschenreuth bis zur Fusion mit der Sparkasse Oberpfalz Nord durch „eine verdammt raue See“ steuerte: „2004 betrug das Defizit 24 Millionen Euro – inzwischen steht die Sparkasse mit einer Bilanzsumme von 1,8 Milliarden Euro wieder gut da.“ Dennoch gehört sie damit zu den kleinen Häusern in Bayern.
„Die Genossen haben es mit ihrer Fusion in der Region vorgemacht“, sagt deshalb der neue Landrat Roland Grillmeier. „Heute ist eine Bilanzsumme von vier bis fünf Milliarden Euro Standard.“ Welche Fusionen werden wir noch erleben? „Bestimmte Größenordnungen lassen Skaleneffekte und einen leichteren Umgang mit regulatorischen Anforderungen zu“, sagt Zitzmann, „das ist richtig.“ Die Entscheidung über die Größenstrukturen aber träfen die Träger, die Politik. Entscheidender als die Größe aber sei der Wunsch der Kunden: „Aus der Wirtschaft, aus den Entscheidergremien höre ich immer wieder, ,bitte befasst euch nicht über Jahre mit euch selber‘.“ Wenn neue Strukturen entstehen, dann bitte schnell, zackig und über einen längeren Zeitraum tragfähig.
Bankfiliale der Zukunft in Weiden
Zitzmanns Amtsantritt als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Nordoberpfalz fiel zusammen mit der Finanz- und Bankenkrise 2008 – es sollte nicht die letzte gewesen sein. „Es waren schwierige Zeiten“, räumt der scheidende Vorstandsvorsitzende ein. Die Schlussfolgerung: „Das Kundengeschäft ist unsere originäre Aufgabe – wir sind für die Kunden, für die Region da.“ Deshalb gebe es keinerlei Notwendigkeit, sich in einem überdimensionierten Maß mit anderen Themen zu beschäftigen. „Das ist ein Geschäftsmodell, das trägt, und das insbesondere dann trägt, wenn die See draußen richtig rau ist.“ So habe die Sparkasse mit dazu beitragen können, dass sich die Region stabil dynamisch weiterentwickelt.
Zehn Jahre später lobte Zukunftsforscher Dirk Herrmann: „Die Bankfiliale der Zukunft befindet sich nicht im Silicon Valley oder im Finanzzentrum London, sondern in Weiden“ – die erste voll digitalisierte Geschäftsstelle eines Geldinstituts im von Zitzmann initiierten E-House. „Mittlerweile ist das ja fast Standard“, sagt Zitzmann heute über sein Baby. Damals aber habe das eine ungeheure Dynamik gehabt: „Kolleginnen und Kollegen in den Geschäftsstellen sind auf uns zugekommen, ,Leute, das wollen wir auch haben‘.“ Auch andere Sparkassen, darunter die größten Bayerns, hätten sich für diese Art der Beratung interessiert.
OTH für das Bankfach unerlässlich
„Dass wir das an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, in diesem Gebäude manifestieren konnten, mit dieser innovativen Idee, das war auch der Interaktion mit der OTH, mit den damaligen Lehrstuhlinhabern geschuldet.“ Bis heute ist Zitzmann der Hochschule als Schatzmeister des Fördervereins eng verbunden. „Weil ich zutiefst der Überzeugung bin, dass diese Hochschule notwendig war, wenn man weiß, dass 80 Prozent der Absolventen in der Region bleiben.“ Und gerade auch für das Bankfach sei die OTH unerlässlich: „Weil wir extrem analytische, logische Fähigkeiten an verschiedensten Stellen brauchen.“
Von den Medici über die Fugger bis Friedrich von Metzler – Banker waren auch große Mäzene. Die Sparkasse Nordoberpfalz unterstützt gemeinnützige Projekte und Einrichtungen mit karitativem und sozialem Charakter, aber auch Vereine, Verbände und Institutionen aus den Bereichen Sport, Kunst und Kultur, Umwelt und Bildung. „Das ist mehr als nur Marketing“, betont Zitzmann. „Es ist unsere Verpflichtung, gesellschaftliche Strukturen mitzustützen, mit am Leben zu erhalten.“
„Ludwig ist Sparkasse“
Zu seinem 60. Geburtstag vor zwei Jahren feierten den Jubilar mehr als 100 Persönlichkeiten in der Max-Reger-Halle: „Die mit dem meisten Grips und Schmalz, kommen aus der Oberpfalz“, verkündete Norbert Neugirg per Videobotschaft. „Ludwig Zitzmann ist dafür der beste Beweis.“ – „Ludwig ist Sparkasse“, lobte Franz Wittmann, Obmann des Sparkassen-Bezirksverbands. Trotz der Null-Zinsen habe er die Ertragslage stabil gehalten. So konnte er die Weichenstellung für seine Nachfolge mit einem lachenden und einem weinenden Auge selbst mitgestalten.
„Wir haben hier ja eine doppelte Entscheidung getroffen“, erklärt er den Vorstands-Doppelbeschluss. Einerseits mit Hans-Jörg Schön, der acht Jahre zusammen mit Zitzmann als Vorstandsmitglied für den Markt zuständig war, die Region und das Kundengeschäft bestens kennt. Und mit Dr. Jens Michael Heine jemanden von außen, der aufgrund seines Vorlebens neue Impulse mitbringe. „Wenn wir in fünf oder sieben Jahren zurückblicken, werden wir zu der Erkenntnis kommen, das war wirklich die richtige Entscheidung, das ist das richtige Team, das bringt die Region hier wirklich weiter.“
Ausblick auf den Unruhestand
Wer beruflich schon mit zarten 62 Jahren die Weichen Richtung Ruhestand stellt, sucht sich eben andere Verpflichtungen. Seit Juli ist Ludwig Zitzmann Vorsitzender des Rotary-Clubs Weiden. „Die 17 Ziele zur Nachhaltigkeit der Vereinten Nationen werden im kommenden Jahr Richtschnur unserer Aktivitäten sein“, hat er als Ziel ausgegeben. „Für mich ist das Thema Nachhaltigkeit, Klimaschutz, eines der wichtigsten Themen unserer Zeit.“
Als Ruheständler kann man sich den umtriebigen Sparkassen-Direktor, a.D. hin oder her, bei solchen Zielsetzungen schwerlich vorstellen: Bei welchen Hobbys und Freizeitaktivitäten kann der Powerbanker denn mal so richtig entspannen? „Ich reise gerne“, sagt Zitzmann, was seine Gattin Aurelia perspektivisch freuen dürfte. „Und der Golfplatz Schwanhof ist ja auch nicht allzu weit weg.“
Und damit er vom ehrgeizigen Üben keinen Golfarm bekommt, hat er sich eine neue Leidenschaft angeschafft: „Ich gehe mittlerweile auch auf die Jagd.“ Vor zehn Jahren hätte er sich nicht vorstellen können, bei Nacht und Frost auf dem Hochsitz zu hocken. „Mittlerweile genieße ich die Stille, ich genieße die Ruhe, ich genieße den Blick auf das Wild, auf den Wald – ich kann mich da unglaublich gut erholen in der Natur.“
* Diese Felder sind erforderlich.