Mehr Investition in landwirtschaftliche Produkte

Neustadt/WN. Annette Karl setzt sich dafür ein, dass mehr Geld in die Direktvermarktung investiert wird. Denn diese stärkt die regionale Wirtschaft und schafft Transparenz für die Verbraucher. Der Landkreis Neustadt hat lediglich 20.000 Euro erhalten.

Wie viele Direktvermarkter es in Bayern gibt und wie diese durch die Staatsregierung unterstützt werden, das wollte die SPD-Landtagsfraktion vom Landwirtschaftsministerium wissen. Das Ministerium gab daraufhin die Höhen der Fördersummen bekannt. So wurden in den Jahren 2010 bis 2016 nur knapp 2.536.000 Euro an Fördergeldern in Bayern vergeben, wie MdL Annette Karl mitteilt.

Die Landshuter SPD-Abgeordnete Ruth Müller kritisiert das Ministerium scharf: “Die Staatsregierung huldigt in Sonntagsreden immer der regionalen Vermarktung und ist doch zu Gänze im Tal der Ahnungslosen – statt dessen kennt man jede Tonne Milchpulver, welche nach China verschifft wird, mit Namen.”

MdL Annette Karl Landtagsabgeordnete SPD NeustadtWN
Landtagsabgeordnete Annette Karl Bild: Büro Annette Karl

Schlimm sei nicht nur die geringe Fördersumme, auch seien manche Landkreise und Städte, wie Tirschenreuth und Weiden, komplett leer ausgegangen. So wurden für den Regierungsbezirk Oberpfalz im gesamten Zeitraum nur 169.089 Euro bereitgestellt. Der Landkreis Neustadt erhielt im Jahr 2011 gerade einmal eine Förderung in Höhe von 20.000 Euro, stellt Annette Karl fest. Deshalb fordert sie:

Wir brauchen eine klare Offensive zur Stärkung der bäuerlichen Vermarktung direkt an die Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort. Der Slogan Weltmarkt und Wochenmarkt darf nicht länger eine Seifenblase des Ministers bleiben.

Konkret will die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD, dass die Vorgaben bei der Direktvermarktung, beispielsweise beim Betrieb von Milchtankstellen, überprüft und erleichtert werden. Weiterhin sollte umgehend die Erfassung der regionalen Direktvermarkter erfolgen, um entsprechende Förderungspotenziale offenzulegen. Darüber hinaus muss die Ernährungsbildung in den Schulen verstärkt werden. Nur mit einem ausreichenden Bewusstsein für lokalen Konsum kann Vermarktung vor Ort gelingen.

Hier geht es nicht um eine romantische Idylle, sondern um die Wertschöpfung im ländlichen Raum und den Wunsch der Verbraucher, die Herkunft der Produkte zu kennen und zu erleben,

mahnt Karl.

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