SPD-Ortsverein ehrt treue Mitglieder und Pionierinnen der Fuchsmühler AsF
Fuchsmühl. 1984 war für den SPD-Ortsverein ein denkwürdiges Jahr. Circa ein Dutzend engagierter Frauen gründeten damals die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF). 40 Jahre später ehrte der SPD-Ortsverein einige dieser Pionierinnen für ihre langjährige Mitgliedschaft.
Die Gründung der AsF Fuchsmühl war ein einschneidendes Ereignis für den SPD-Ortsverein, der bis dahin – wie die meisten anderen auf dem flachen Land auch – eine fast reine „Männergesellschaft“ war. Initiiert vom damaligen Ortsvorsitzenden Paul Schraml und Bürgermeister Gustl Fürst sahen einige (Herren) diesen Schritt auch durchaus zwiegespalten. Mit Frauen in der Politik konnte und wollte man sich zu jener Zeit noch nicht so recht anfreunden. Doch alle Skepsis war schnell verflogen, in Rekordzeit entwickelte sich die Frauengruppe zu einem wertvollen Bestandteil des Vereins sowie einem sozial engagierten und in der Marktgemeinde geschätzten Zusammenschluss.
In all den Jahren stand die frühere Markträtin Minne Weiß an der Spitze der AsF. Für ihre auch zahlreichen sozialen Aktivitäten wie die Ukrainehilfe wurde die heute 93-Jährige unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Zahlreiche Aktivitäten kennzeichneten die Aktivitäten der einst bis zu 30 Mitglieder zwischen 20 und 65 Jahren zählenden Gemeinschaft. Vom Osterbrunnen schmücken über Infoabende, Ferienprogrammangebote, Krankenbesuche und Lesenachmittage im Senioren-Servicehaus bis hin zum Wahlplakate kleben – die Frauen hatten sich in kürzester Zeit zu einem angesehenen Teil im örtlichen Leben entwickelt.
Hohe Auszeichnung für Heinrich Schärl
Heute, 40 Jahre später, gibt es die AsF in Fuchsmühl in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr. Doch viele der Frauen der ersten Stunde sind noch immer Mitglied in der SPD, bringen sich teilweise nach wie vor tatkräftig im Ortsverein ein. Grund genug also, sie für ihre Treue und Arbeit bei der Adventsfeier des Ortsvereins am Freitag im Vereinslokal „Weißenstein“ gebührend zu ehren. Edith Härtl (50 Jahre), Marianne Köllner, Sieglinde Sperber, Angela Sperrer, Minne Weiß und Marianne Zeitler (alle 40 Jahre) bekamen von Kreisvorsitzendem Uli Roth und Ortsvorsitzendem Udo Fürst Urkunden und Goldbroschen überreicht.
Auch einige Männer wurden für ihre Treue zur SPD ausgezeichnet: An der Spitze der einstige Ortsvorsitzende, langjährige Marktrat, frühere Zweite Bürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde, Heinrich Schärl, der seit 60 Jahren Mitglied der SPD ist. Udo Fürst überreichte ihm den bei den Sozialdemokraten selten verliehenen Ehrenbrief. Ein halbes Jahrhundert dabei sind Gerhard Härtl, Udo Fürst und Hermann Stock; für sie gab es Urkunden und die Goldene Ehrennadel; Simon Stock wurde für 25-jährige Mitgliedschaft mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Roths Appell an den Zusammenhalt
Zuvor hatten Ortsvorsitzender Udo Fürst und Kreisvorsitzender Uli Roth kurz über die aktuelle politische Lage in der Partei, in Deutschland und in der Welt referiert. Beide äußerten sich besorgt über den Rechtsruck in vielen Ländern. „Die Demokratie ist in größter Gefahr“, befürchtete Fürst und forderte, staatszersetzende Parteien wie die „unsägliche AfD“ zu bekämpfen, wo es nur möglich sei. Roth appellierte an den Zusammenhalt in der SPD, „die einzige Partei im Lande, die ihren Namen nie ändern musste“ und die gerade in dieser Zeit so wichtig sei wie selten zuvor.
* Diese Felder sind erforderlich.