SPD stellt Weichen für die Zukunft

Erbendorf. Der SPD-Kreisverband hat die Weichen für die nächsten zwei Jahre gestellt: Für die bei der Neuwahl am 18. Juni nicht mehr kandidierende Kreisvorsitzende Brigitte Scharf aus Erbendorf wird sich der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Uli Roth aus Krummennaab, als Nachfolger zur Wahl stellen. Als Stellvertreterin bleibt Brigitte Scharf dem Kreisverband erhalten, mit ihr stellen sich für diese Position Karl-Georg Haubelt (Wiesau) und Jutta Deiml (Kemnath) zur Verfügung.

SPD Landkreis Tirschenreuth Landratskandidat Kreistagsliste 11
Bei der Nominierung von Thomas Döhler (rechts) als Landratskandidat vor drei Jahren stand Uli Roth (links) noch daneben. Bald wird der Krummennaaber aber im Mittelpunkt stehen, wenn er im Juni von Brigitte Scharf (Mitte) den Stab als SPD-Kreisvorsitzender übernehmen wird. Foto/Archiv: Udo Fürst

Bei der Kreisvorstandssitzung am Samstag im Erbendorfer Schützenhaus stellte Brigitte Scharf eine “schlagkräftige Truppe” vor, die am Samstag, 18. Juni, voraussichtlich in Pechbrunn, für die einzelnen Positionen kandidieren wird.

Erste Überlegungen stellten die Vorstandsmitglieder auch schon über eventuelle Kandidaten für die Bezirks- und Landtagswahl im kommenden Jahr an. Hier seien aber noch Vorgespräche erforderlich. Lediglich die erneute Kandidatur der amtierenden Bezirksrätin Brigitte Scharf ist schon in trockenen Tüchern.

“Komplett und attraktiv”

Scharf freute sich sehr, dass man in die Kreiskonferenz mit einer kompletten und attraktiven Vorschlagsliste gehen könne. “Das ist eine gute Mischung aus Jung und Alt, Männlein und Weiblein.” Ein wichtiger Punkt bei dieser Versammlung wird auch eine besondere Ehrung sein. So will man nach fast 30-jähriger Pause wieder drei verdiente Sozialdemokraten aus dem Landkreis zu Ehrenmitgliedern ernennen.

In ihrem Bericht kritisierte Scharf die sonntäglichen “Erbendorfer Spaziergänge” der Corona-Maßnahmengegner als völlig unverständlich. “Corona kann nur durch eine möglichst hohe Impfquote in Schach gehalten werden. Wer das nicht kapiert und gegen Maßnahmen demonstriert, die teilweise schon gar nicht mehr gelten, dem ist nicht zu helfen.”

Ortsvereine müssen wählen

An die Ortsvereine appellierte die Kreisvorsitzende, sofern nicht schon geschehen die Delegierten für die Kreiskonferenz rechtzeitig zu wählen. Da die Ortsvereine erst ab 14. Mai die Delegierten für die Stimmkreiskonferenz (24. September) zur Land- und Bezirkstagswahl wählen können, biete sich an, beide Wahlen zusammen durchzuführen.

Windkraft-Totalverhinderung vom Tisch

Uli Roth berichtete über die Kreispolitik, wo man sich über die gute Haushaltssituation des Landkreises freuen könne. “Das ist aber im Prinzip allein der Firma Siemens in Kemnath zu verdanken.” Erleichtert seien die Fraktionen von SPD, Grünen und Freien Wählern, dass die zunächst von Landrat Roland Grillmmeier (CSU) im Alleingang geplante “Totalverhinderung” von Windkraftanlagen im Landkreis vorerst auf Eis gelegt worden sei.

“Glücklicherweise hat hier ja – leider nur durch einen schrecklichen Krieg – ein Umdenken auch bei der CSU eingesetzt.” Brigitte Scharf erklärte bezüglich der Windräder auf dem Hessenreuther Berg: “Wenn man den gigantischen Einschnitt sieht, den diese ‘Autobahn’ dort verursacht hat, scheint mir der Bau von Windrädern dort als viel geringeres Übel.”

Realschulneubau wohl viel teurer

Weitere Themen von Roths Bericht waren der Neubau der Realschule in Kemnath (“Der wird ganz sicher viel teurer als die jetzt veranschlagten knapp 70 Millionen Euro”) und die Situation der Kliniken Nordoberpfalz AG (“Leider hört man davon im Kreistag fast nichts”). Der SPD-Fraktionssprecher befürchtete, dass irgendwann auch das Krankenhaus Tirschenreuth auf der Kippe stehen könnte. Zu den “Spaziergängen” in Erbendorf sagte Roth: “Hier vermisse ich den wirklichen Willen von Stadt und Landkreis, diesen Quatsch zu beenden.”

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