SPD-Unterbezirk: Zwei Bewerber für die Nachfolge von Uli Grötsch

Weiden. Wer folgt Uli Grötsch als Bundestagskandidat des SPD-Unterbezirks Weiden-Neustadt-Tirschenreuth nach? Über diese Frage wird bei den Sozialdemokraten seit Wochen gerätselt. Jetzt ist die Katze aus dem Sack.

Gregor Forster. Foto: privat
Gregor Forster. Foto: privat
Gunar Prauschke. Foto: privat
Gunar Prauschke. Foto: privat
Gregor Forster Foto: privat
Gunar Prauschke. Foto privat

Seit Uli Grötsch im März das Bundestagsmandat wegen seiner Berufung zum Bundes-Polizeibeauftragten zurückgegeben hat, rätseln viele Genossinnen und Genossen zwischen Waldsassen und Weiden, wer die Nachfolge des in Weiden geborenen und in Waidhaus aufgewachsenen 49-Jährigen antreten könnte. Jetzt wurde bekannt, dass sich zwei Männer aus dem Unterbezirk für die Kandidatur bewerben. Endgültig beschlossen wird das aber erst bei der Bundeswahlkreiskonferenz des Bezirks Oberpfalz am 20. September.

Wochenlang kursierten in SPD-Kreisen um diese Frage Gerüchte und auch einige Namen, vor allem als der neue Unterbezirksvorsitzende Simon Grajer seine Kandidatur ausgeschlossen hatte. Seit vergangener Woche ist klar, dass sich am Samstag, 17. August (10 Uhr), in der Stadthalle Neustadt/WN zwei Bewerber den Mitgliedern des Unterbezirks vorstellen werden: Gregor Forster (43) aus Eschenbach und Gunar Prauschke (61) aus Tirschenreuth. Nach dem Motto „Es kann nur einen geben“ werden die Genossinnen und Genossen dann entscheiden, wen sie bei der Wahlkreiskonferenz ins Rennen um die Kandidatur schicken.

Gregor Forster

Gregor Forster ist Lehrer für Deutsch, Geschichte und Politik an der Realschule Auerbach, verheiratet und Vater dreier Kinder zwischen sechs und zehn Jahren. Und er hat ein Vorbild in der eigenen Familie: Seine Frau Karolina Forster ist SPD-Stadträtin und wurde kürzlich zur „weiteren Landrätin“ im Landkreis Neustadt/WN gewählt. „Nach einigen Jahren eher im Hintergrund ist es an der Zeit, selbst das Spielfeld zu betreten. Als die Kinder klein waren, habe ich mich mehr auf die Familie konzentriert und meine Frau unterstützt. Doch jetzt sind die Kids größer und ich kann aus der zweiten Reihe treten.“

Seine Intention als Abgeordneter sei es, die Region voranzubringen, die sozialdemokratische Idee zu unterstützen, dem Rechtsruck im Lande entgegenzutreten und den Menschen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen“, sagt der Bewerber im Gespräch mit OberpfalzECHO. Das Ehrenamt hat bei Forster einen hohen Stellenwert. So ist er unter anderem Beisitzer im SPD-Unterbezirksvorstand, Personalratsvorsitzender an der Realschule und Jugendschöffe am Amtsgericht Weiden. Im SPD-Ortsverein arbeitet Forster als stellvertretender Schriftführer, ist zweiter Vorsitzender des Elternbeirats der Markus-Gottwald-Schule und Schriftführer beim Heimatverein. Am 17. August will er die Mitglieder mit Inhalten überzeugen, anstatt Plattitüten vorzutragen.

Gunar Prauschke

Fast schon ein politisches Schwergewicht auf kommunaler Ebene ist der Tirschenreuther Gunar Prauschke: Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, Stadtrat, Fraktionssprecher, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei den Kliniken Nordoberpfalz AG, Gewerkschafter. „Nachdem sich keiner meiner Wunschkandidaten zur Verfügung gestellt hat, habe ich gedacht: ‚Dann bewerbe halt ich mich'“, sagt der 61 Jahre alte Krankenpfleger schmunzelnd. Die Arbeitstreffen der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin, an denen er im Arbeitsministerium von Hubertus Heil fast regelmäßig teilnimmt, hätten in ihm ein Feuer entfacht. „Dort geht es um Fachkräftemangel, Zukunft der Arbeit oder Zuwanderung. Das ist hochinteressant und sehr lehrreich.“

Seine Motivation schöpft Prauschke nicht zuletzt als selbst Betroffener beim Thema Gesundheit. „Hier kann ich aus der Praxis sprechen und auf der gewerkschaftlichen Schiene einiges bewirken.“ Die Chancen für seine Nominierung sieht der Tirschenreuther realistisch: „Die ist natürlich bei 50:50.“

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