SpVgg Weiden aus dem Rhythmus: Nur Remis gegen TSV Neutraubling [mit Video]

Weiden. Es läuft nicht mehr rund beim Landesliga-Primus: Gegen Neutraubling ackert sich die SpVgg Weiden in Unterzahl zu einem Last-Minute-Remis. Der Vorsprung auf Fortuna Regensburg schmilzt.

Die Weidener Chousein Chousein und Jasmin Abdihodzic versuchen den Ball festzumachen. Bild; Dagmar Nachtigall

Von Dagmar Nachtigall

„Am Ende ist das Unentschieden beim Tabellenführer der Landesliga-Mitte gerecht gewesen“, bilanziert Trainer Andre Kleinknecht vom Tabellendreizehnten TSV Wacker 50 Neutraubling. Seine Mannschaft schafft es, der sonst so heimstarken Weidener Mannschaft den Schneid abzukaufen. Die 1:0 Führung durch Florian Knauer (24.) hält bis zur buchstäblich letzten Minute.

TSV in erster Hälfte verdient in Führung

Erst nach einer knapp zehnminütigen Offensivphase der Gastgeber gelingt Weiden noch durch Nikola Vasilic der 1:1-Ausgleich (90.). „Wir haben ein sehr intensives Spiel auf tiefem Platz erlebt“, betont Coach Kleinknecht. „Meine Mannschaft war das bessere Team in den ersten 45 Minuten.“

Womit er Recht hat. Denn der Abspielfehler von Chousein Chousein führt zum sehenswerten Treffer der Gäste aus 17 Metern. Weiden hat in den ersten 45 Minuten kaum nennenswerte Chancen. Nur Stefan Graf mit einem Fernschuss aus 18 Metern (19.), den Keeper Tobias Amann entschärft, und ein Zusammenspiel zwischen Vasilic und Nico Argauer, das im Aus landet (33.) hätten gut und gerne Zählbares einbringen können.

Er ist wie ein guter Wein, je älter, umso besser: Benjamin Werner (rechts) in Aktion. Zum Auftakt gelangen dem Routinier gleich drei Treffer für die SpVgg SV-Reserve. Foto: Dagmar Nachtigall

Andi Scheler: „Uns fehlt der Rhythmus“

„Den Gegentreffer in der ersten Halbzeit haben wir durch einen dummen Fehler kassiert“, ärgert sich Weidens Coach Andreas Scheler. „Wir waren da klar in der Offensivbewegung und Neutraubling hat uns abgepasst. Plötzlich läuft man dann wieder einer Führung hinterher.“ Viel Geplänkel habe er von der Seitenlinie aus beobachten müssen, die Durchschlagskraft seiner Mannschaft habe er vermisst. Neutraubling sei der erwartet aggressive Gegner gewesen.

Dann sei die Gelb-Rote-Karte von Jasmin Abdihodzic (74.) erschwerend hinzugekommen, und man habe die Aufholjagd auch noch in Unterzahl in Angriff nehmen müssen. „Am Ende haben wir ein brutales Risiko gefahren, um zum Sieg oder Unentschieden zu kommen.“ Die zweite Hälfte habe man zwar besser gestaltet – freilich ohne die ganz klaren Torchancen. „Wir müssen endlich wieder in den Flow kommen“, fordert Scheler, „uns fehlt durch die ständigen Spielabsagen einfach der Rhythmus“.

Außerdem müsse er ständig verletzte und kranke Spieler ersetzen: „Wir rotieren im Team unentwegt. Wir müssen endlich wieder zusammenrücken und uns wieder fangen“, schreibt der Trainer seiner Mannschaft ins Stammbuch.

Vorsprung auf Fortuna schmilzt

In der zweiten Hälfte setzt Neutraubling gekonnt auf Konter – und kommt so immer wieder gefährlich vor das Weidener Tor. Die SpVgg hat durch Niklas Lang (58.) und Benjamin Werner (76.) gute Möglichkeiten. Aber auch Torschütze Knauer hat für Neutraubling das 2:0 auf dem Fuß (69.).

Der Sturmlauf in den letzten Minuten führt dann für Weiden wenigstens zum Remis. Fabian Helleder wird von Werner rechts geschickt, umspielt die Abwehr und legt exakt quer zu Vasilic, der cool von halblinks aus zwei Metern zum 1:1 einschiebt.

Weiden verliert peu à peu den Acht-Punkte-Vorsprung vor Fortuna Regensburg. Es läuft beim Tabellenführer nicht mehr rund. Jetzt ist das Trainerteam rund um Coach Andreas Scheler gefragt, um den schwankenden Spitzenreiter für die kommende Partie beim TSV Kareth-Lappersdorf wieder auf Kurs zu bringen.

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