Stadtrat Grafenwöhr: Antrag auf Einführung fester Schwimmzeiten

Grafenwöhr. Um den Wassersportlern in den heißen Tagen regelmäßig auch bei großem Andrang Schwimmen zu ermöglichen, stellt die CSU im Stadtrat einen Antrag auf die Einführung fester Schwimmzeiten. Doch dies beinhaltet auch Nachteile.

Die Leine trennt Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich. Jedoch stört sie beim Schwimmen von vollen Bahnen. Foto: Stefan Neidl

Der Sommer steht vor der Tür und die Vorbereitungen für die Eröffnung der Waldbadsaison laufen. An heißen Tagen ist das Freibad ein Publikumsmagnet und die Leute tummeln sich im Wasser, glücklich über die frische Abkühlung.

Beliebtheit sorgt für volles Becken

Doch gerade für Wassersportler ist ein zu großer Andrang ein Graus, stauen sich die Menschen auch im Schwimmerbereich und machen ein geordnetes Training unmöglich. Einer der begeisterten Schwimmer ist Stadtrat Johannes Stauber: Auf seine Initiative hat die CSU-Fraktion nun im Stadtrat einen Antrag zur „Einführung von Schwimmzeiten für koordiniertes Sporttreiben im Waldbad Grafenwöhr“ eingereicht.

Durch die Investitionen in die Modernisierung des Waldbades und der Tatsache, dass es eines der wenigen Bäder war, dass trotz Corona-Auflagen geöffnet hatte, sei die Beliebtheit noch gewachsen und es kämen auch viele Besucher von außerhalb, heißt es in dem von Stauber verfassten Antrag. Das 50 Meter lange Becken sei in der Umgebung einmalig und so auch für Sportler attraktiv.

Trennleine stört Schwimmer

„Leider ist dieses Becken immer durch eine rote Leine, welche sich im Wasser befindet, unterbrochen, was ein durchgängiges Schwimmen erschwert. Die Leine grenzt den Schwimmer- vom Nichtschwimmerbereich ab. Diese Abgrenzung könnte auch mit anderen Markierungen über Wasser, zum Beispiel einem Seil mit Fähnchen, ermöglicht und gekennzeichnet werden.“

Die Leine sei für viele Gäste störend, auch wäre es für sie ein Anliegen feste Schwimmzeiten einzuführen, wie es in anderen Bädern bereits üblich sei. Stauber will dafür Zeiten mit wenig Auslastung reservieren: „Es wäre denkbar, morgens oder etwa eineinhalb Stunden vor Badeschluss die Bahnen mit den im Waldbad vorhandenen Schwimmleinen zu trennen.“ Das Waldbad schließt aktuell um 20 Uhr. In diesen Zeiten könnte nach Staubers Vorstellung eine Bahn für Aquajogger, eine Bahn für langsame Schwimmer und eine dritte Bahn für Schnellschwimmer abgesperrt werden. Der übrige Bereich soll dann zur freien Verwendung zur Verfügung stehen.

Konflikt zwischen Schwimmern und Nichtschwimmern

Thomas Schopf (FW) hatte Bedenken, ob das Trennungsband zwischen seichten Nichtschwimmerbereich und tiefem Schwimmerbereich einfach entfernt werden darf. Er kannte an, dass in anderen Bädern, wie zum Beispiel Eschenbach mit einer Triathlongruppe, extra Schwimmzeiten eingeführt sind. „Aber wie groß ist der Bedarf in Grafenwöhr? Im Hochsommer ist das Bad voll – wegen zehn oder 15 Wassersportlern dann mehrere Bahnen zu sperren, ist ein Problem.“ Die Mehrheit soll nicht verdrängt werden.

Nach einem Sprung von den Sprungtürmen schwimmen die Springer oft quer durch das Becken und damit auch durch das Schwimmerbecken. An der anderen Seite des Beckens sind Einstieg und Kinderrutsche. Dennoch konnte er sich eine Absperrung zu den vorgeschlagenen Zeiten morgens oder abends vorstellen. Dazu brachte er ein oder zweimal die Woche längere Öffnungszeiten bis 21 Uhr ins Spiel.

Die Stadträte waren sich einig, dass eine Sperrung durchaus zu Konflikten führen kann. Auch Antragsteller Stauber ist dies bewusst: „Man muss da reinwachsen und die neue Situation muss bekannt werden.“

Vergleich mit Eschenbach

Gerald Morgenstern (CSU) schwimmt selbst gerne und erläutert die Situation im Hallenbad in Eschenbach. Dort setzen die Schwimmer die Absperrleine selbst. Eine Abgrenzung zwischen tiefen und seichten Bereich gibt es dort gar nicht.

Die Verwaltung wird die rechtliche Lage nun prüfen. Anschließend sollen die Ergebnisse dem Stadtrat neu vorgestellt werden, bevor eine Entscheidung getroffen werden kann.

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