Stadtrat Grafenwöhr: „Mehrgenerationenhaus ist mein Baby“

Grafenwöhr. Anja Zankl leitet das Mehrgenerationenhaus in Grafenwöhr. Nun gab sie dem Stadtrat einen Überblick über ihre Arbeit. Fast alle Angebote werden gut angenommen, gerade bei sozialen und wirtschaftlichen Problemen wird die Arbeit mehr.

Hilfe am PC, beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen – Mehrgenerationenhauskoordinatorin Anja Zankl lebt ihren Beruf. Foto: Stefan Neidl

Mit dem Ausklingen der Pandemie und dem Wegfall der Corona-Maßnahmen läuft das Leben im Mehrgenerationenhaus wieder an. Dazu kommt, dass die Stadthalle fertig saniert ist und Betreiber Learning Campus wieder in der gewohnten Umgebung agieren kann. Nun stellte Koordinatorin und Quartiermanagerin Anja Zankl ihre Arbeit und den Restart dem Stadtrat vor.  

Bestehendes erhalten, Neues erschaffen

Zankl hat einen Leitfaden: „Bestehende Angebote erhalten, neue Angebote schaffen, Vernetzung fördern, Ehrenamtliche gewinnen, Bedarfe erkennen und umsetzen sowie zuletzt der Umzug in die neuen Räumlichkeiten.“

Lag das Programm 2022 wegen der genannten Einschränkungen nur bei acht Kursangeboten, ist dies nun 2023 auf 19 gewachsen. Zu den Klassikern wie Hutza-Nachmittag, Rückengymnastik oder der Mediensprechstunde kamen nun neue Kurse wie Entspannung nach Jacobsen, Yoga für verschiedene Altersgruppen auch Geburtsvorbereitungskurse dazu.

Das Personal besteht aus Koordinatorin Zankl, einer Verwaltungsmitarbeiterin, einer Übungsleiterin für Rückengymnastik sowie einer 520 Euro-Kraft, die Ehrenamtlichen konnten zum Vorjahr von drei auf acht gesteigert werden.

Beim Jugendtreff hapert’s noch

Die Resonanz ist in diesem Jahr stark gestiegen: Gerade die Senioren freuen sich auf ihren Hutza-Nachmittag und so besuchen diesen nun um die 35 Menschen statt 20, die Rückengymnastik hat die Teilnehmerzahl auf fast 20 verdoppelt und die Beratungsanfragen haben sich von drei auf über zehn verdreifacht.

Einzig der Jugendtreff bereitet Kopfzerbrechen – Als Schnittstelle sollte er Jung und Alt verbinden. „Manchmal kommen einer oder zwei, manchmal kommt auch gar keiner. Ich kann’s nicht so recht verstehen.“ Jugendbeauftragter Stefan Pappenberger (CSU) will die Bekanntheit steigern, um mehr Jugendliche in das Mehrgenerationenhaus zu locken.

Material wäre genug da – dennoch fehlt dem Jugendtreff noch der Zulauf. Foto: Stefan Neidl

Wichtig ist für Zankl die Gewinnung von Kooperationspartnern: Dazu gehören lokale Organisationen wie die Grund- und Mittelschule oder die Volkshochschule in Eschenbach, aber auch Schuldnerberater, das Jobcenter und das Jugendamt.

„Durch den Umzug in die Stadthalle werden mehr Menschen angesprochen“, stellt Zankl klar fest, „die Räumlichkeiten sind sehr attraktiv und heimseliger als vorher. Und sie sind barrierefrei“. Der Umzug von der Grundschule hatte insgesamt vier Wochen gedauert.

Hilfe bei Anträgen und Problemen

Weiter bietet Zankl über das Quartiersmanagement der Sozialen Stadt Bürgersprechstunden an. Dort hilft sie Bürgern beim Ausfüllen von Formularen, bietet Erstgespräche zum Thema Schulden an und vermittelt an Schuldnerberater, aber auch zu Job- und Schulungsangeboten und vermittelt zwischen Ämtern und Klienten. Dabei macht sie auch Hausbesuche. „Die Anfragen werden immer mehr. Meist geht es um Schulden und Arbeitslosengeld.“

Lisa Brandl (FW) gab zu, dass ihr das Mehrgenerationenhaus vorher kaum bekannt war: „Aber mittlerweile ploppt in den sozialen Medien ständig irgendein Post auf.“ Zankl antwortete, sie will den Social Media-Auftritt verstärkt ausbauen und achtet auch in den üblichen lokalen Medien vertreten zu sein.

Lob aus dem Stadtrat

Vertreter aller Fraktionen lobten Zankls Arbeit. Stadtverbandsvorsitzender Gerhard Mark glaubte, dass Zankl wie geschaffen für die Position sei, vermisste in ihrer Präsentation aber den Bezug zu den örtlichen Vereinen. Er fragte nach Kontakten oder gemeinsamen Aktionen. Zankl räumte ein, dass dies während Corona schwierig war, es aber schon Aktionen und Vermittlung für Fußball und Volleyball gegeben hat. Für eine weitere Zusammenarbeit ist sie offen und kann sich einen Kontaktabend mit Vereinsvertretern vorstellen.

Thomas Weiß (SPD) war angetan vom Zankls Engagement: „Eine Einrichtung wie das Mehrgenerationenhaus lebt von der Person, die drin steckt.“ Zankl erklärte strahlend. „Das MGH ist mein Baby.“

Mehr Informationen zum Mehrgenerationenhaus Grafenwöhr.

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