Stadtwerke-Azubis streiken für mehr Geld

Weiden. Auszubildende und junge Beschäftigte von Bund und Kommunen aus der Oberpfalz fuhren mit mehreren Reisebussen zum bundesweiten Jugendstreiktag nach Nürnberg. Mit dabei auch Stadtwerke-Azubis aus Weiden.

Mehr als 1.200 Teilnehmer nahmen am Jugendstreiktag in Nürnberg teil. Foto: Lisa Freunek

Gemeinsam mit rund 1.200 Auszubildenden aus ganz Bayern beteiligten sich Auszubildende und junge Beschäftigte vom Bezirksklinikum medbo Regensburg, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Donau MDK aus Regensburg, der REWAG Regensburg und der Regensburg Netz GmbH sowie Auszubildende vom Klinikum Neumarkt, dem St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg und den Stadtwerken Weiden am bayerischen Jugendstreiktag in Nürnberg im Rahmen der Tarifrunde öffentlicher Dienst 2023.

200 Euro mehr im Monat

Die jungen ver.di-Mitglieder aus dem öffentlichen Dienst fordern in der laufenden Tarifrunde eine Erhöhung der Ausbildungs- und Studienvergütungen sowie der Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich. Darüber hinaus wird eine unbefristete Übernahme von Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung eingefordert.

Nachwuchskräfte in Existenznot

“Die hohe Inflation treibt viele Nachwuchskräfte in Existenznöte”, sagte Thomas Freunek, Pflege-Auszubildender der medbo Bezirksklinikum Regensburg. Auszubildende und dual Studierende sind von den hohen Preissteigerungen besonders bedroht, da sie ein niedriges Einkommen und in der Regel keine Rücklagen gebildet haben. “Es kann nicht sein, dass Auszubildende wieder zurück ins Elternhaus ziehen müssen, weil sie sich ihr WG-Zimmer oder die Einzimmerwohnung nicht mehr leisten können”, so Freunek weiter.

Fachkräfte fehlen im öffentlichen Dienst

Der grassierende und weiter wachsende Fachkräftemangel sei zudem in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes spürbar. “Die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst müssten schon aus Eigeninteresse unseren Forderungen nachkommen, um für Auszubildende und dual Studierende attraktiv zu bleiben und ausgelernte junge Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu halten.”, sagte Julia Bröer, junge Pflegekraft am Klinikum Neumarkt.

Insgesamt zeigt sich der ver.di Bezirk Oberpfalz mit dem heutigen Tag zufrieden. “Die Beteiligung am Jugendstreiktag aus unserer Region war überwältigend. Das zeigt, dass junge Menschen bereit sind, sich für ihre Zukunft einzusetzen”, erklärt Lisa Freunek, Gewerkschaftssekretärin Bereich Jugend ver.di Bezirk Oberpfalz.

Kein akzeptables Angebot der Arbeitgeber

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat auch in der zweiten Runde der Verhandlungen für die insgesamt rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen kein akzeptables Angebot vorgelegt. Der bundesweite Streiktag der Nachwuchskräfte soll den Forderungen der Auszubildenden Nachdruck verleihen. Es fanden bundesweit an insgesamt neun Standorten Kundgebungen statt.

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