Starkbierfest in der O’Schnitthalle: Dirndln begeistern Jung und Alt

Wurz. „Ich find’s klasse“, strahlt Anja Gärtner mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Sie ist zum ersten Mal beim Starkbierfest in der O’Schnitthalle dabei. „Ich hatte immer nur Gutes von der Halle gehört“, sagt Gärtner, die aus Linlas bei Immenreuth, aber jenseits der Grenze zu Oberfranken kommt. Wie meistens, wenn sie am Wochenende unterwegs ist, hat sie sich ein Dirndl übergestreift.

Von Benedikt Grimm 

Insgesamt acht Dirndln habe sie zu Hause im Schrank. Kürzlich hat sie sich sogar für die Wahl zur „Miss Dirndl Hochfranken“ in Arzberg angemeldet.

Ich liebe Musik. Ich mag so einfache Feste wie dieses,

schwärmt die Altenpflegerin, die übrigens auch die von ihr betreuten Senioren an den Erlebnissen ihrer Wochenendstreifzüge teilhaben lässt. „Die freuen sich über die Bilder, die ich ihnen zeige und fühlen sich ein bisschen so wie früher, als sie selbst in Tracht auf Festen unterwegs waren“, erzählt die Oberfränkin.

Bürgermeister zapft an

Den offiziellen Startschuss zum Festbetrieb gab Bürgermeister Rudolf Schopper, der mit Unterstützung der Hogerer-Vorsitzenden Karl Schedl und Reinhard Grüner sowie O’Schnitthallen-Manager Tom Kreuzer das erste Fass Bockbier anzapfte. Schon nach zwei Schlägen floss der kräftige Gerstensaft in die Krüge. Wer bei deren Entleerung ein besonderes Gefühl für Präzision an den Tag legte, hatte beim 100-Gramm-Trinken gute Chancen auf einen Preis. Dort wurde vor und nach einem kräftigen Schluck aus dem Krug gewogen. Ergab die Differenz der Messwerte möglichst genau 100 Gramm, hatte der Proband gewonnen.

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Die Pressather Musikanten hatten ihr Publikum im Griff – schon bald feierten die ersten Gäste auf den Bierbänken.

Pressather und Schwarzenbacher geben Gas

Stark vertreten war der westliche Teil des Landkreises Neustadt. Zum ersten Mal sorgten die Pressather Musikanten mit 16-köpfiger Besetzung für Stimmung auf den Bierbänken – zunächst ganz klassisch mit bayerischer Blasmusik, dann fetzig-rockig mit allen Klassikern, die kein Partygast vermissen möchte. Ordentlich eingeheizt – im wahrsten Sinne des Wortes – hatten überdies auch die Veranstalter, die den ganzen Tag schon das Wärmegebläse laufen hatten, um für angenehme Temperaturen im Wurzer Feiertempel zu sorgen. Ebenfalls aus dem Landkreiswesten waren die Schwarzenbacher Schenkelzinterer angereist, die mit ihren Schuhplattler-Künsten die Gäste begeisterten.

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Die Schwarzenbacher Schenkelzinterer weiteten ihre Tanzfläche kurzerhand auf die Biertischgarnituren der Gäste aus.

Traditionelle Plattler und neue Choreografien

Aus einem Repertoire von rund 15 Tänzen mischen die Burschen ein immer wieder neues Programm zusammen. „Uns ist wichtig, dass wir immer auch das Traditionelle einbringen, weil wir bei den Wurzeln bleiben wollen“, sagt Jakob Walberer. „Du darfst nie auf deinem Stand stehen bleiben. Wir sind immer auf der Suche nach Neuem“, ergänzte Felix Bauernfeind. Die Tänzertruppe mit ihren Krachledernen kannte auch Dirndlfan Anja Gärtner schon von anderen Festen. Bei deren letzten Programmpunkt – einer Choreografie auf „Rock mi“ schnappte sich ein Schenkelzinterer die Oberfränkin für eine Walzer-Einlage – sicherlich schöne Bilder für Anjas Senioren.

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Ganz in ihrem Element war Anja Gärtner aus Linlas. Die begeisterte Dirndl-Trägerin wurde kurzerhand in die Zugabe der Schwarzenbacher Schenkelzinterer einbezogen.
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Traditionell aber auch kreativ sind die Schwarzenbacher Schenkelzinterer bei der Gestaltung ihrer Choreografien.
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Bilder: Benedikt Grimm

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