Starke Partner des Mittelstands

Parkstein. Bei der Kreisverbandsversammlung in Parkstein blicken die fünf Genossenschaftsbanken wieder auf ein insgesamt positives Geschäftsjahr 2015 zurück. Die Bilanzsumme stieg um 129,5 Millionen auf über 2,442 Milliarden Euro an. „Mit diesem Zuwachs von 5,6 Prozent übertreffen wir erneut den Landesdurchschnitt von 4,1 Prozent“, freut sich Kreisverbandsvorsitzender Hermann Ott.

Genossenschaftsbanken der Region, Raiffeisenbank
Thomas Keck, Raiffeisenbank Grafenwöhr-Kirchenthumbach eG, Robert Stahl, Raiffeisenbank Neustadt-Vohenstrauß eG, Josef Völkl, Raiffeisenbank Floß eG, Franz Penker, Genossenschaftsverband Bayern e.V., Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz und Regionaldirektor, Karl Völkl, Raiffeisenbank Neustadt-Vohenstrauß eG, Hermann Ott, Raiffeisenbank Weiden eG, Vorsitzender des Kreisverbandes Neustadt an der Waldnaab, Herbert Meier, Raiffeisenbank Grafenwöhr-Kirchenthumbach eG, Jürgen Schnappauf Raiffeisenbank Floß eG, Bernhard Wolf, Raiffeisenbank Weiden eG, Rudolf Winter, Volksbank Nordoberpfalz eG, Thomas Ludwig, Volksbank Nordoberpfalz eG.

Dem Kreisverband Neustadt an der Waldnaab gehören die Raiffeisenbank Floß eG, die Raiffeisenbank Grafenwöhr-Kirchenthumbach eG, die Raiffeisenbank Neustadt-Vohenstrauß eG, die Raiffeisenbank Weiden eG und die Volksbank Nordoberpfalz an. Vorsitzender ist Hermann Ott und als gleichberechtigte Stellvertreter sind die Direktoren Karl Völkl und Jürgen Schnappauf tätig.

Ihre Marktführerschaft bei Privatkunden und im Mittelstand in der Region konnten die Kreditgenossenschaften weiter ausbauen. Das gesamte Kundengeschäftsvolumen stieg überdurchschnittlich um 7,0 Prozent auf 4.500.696.000 Euro (Landesdurchschnitt + 5,0 Prozent). Mit einem Anstieg des bilanziellen Kundenkreditvolumens um 4,8 Prozent beziehungsweise 80,7 Millionen Euro auf 1.767,0 Millionen liegen die fünf Banken im Landesdurchschnitt von 4,9 Prozent.

Unsere Genossenschaftsbanken haben ihre Zuverlässigkeit als Kreditgeber für den Mittelstand erneut unter Beweis gestellt”

so Ott. Das belegt ein Zuwachs des Kreditvolumens von rund 92 Prozent in den letzten zehn Jahren.

Bei den gewerblichen Förderkrediten der LfA-Förderbank lag die Quote der zugesagten Kredite in der Stadt Weiden bei 67 Prozent, im Landkreis Neustadt sogar bei 78 Prozent.

Wir leisten mit unserer flächendeckenden Vergabe von Förderkrediten einen entscheidenden Beitrag zur Finanzierung des Aufschwungs und der Stabilität im ländlichen Raum“, so Ott.

Eigenkapital nochmals erhöht

Die ohnehin robuste Eigenkapitalausstattung konnte nochmals verbessert werden. Das Eigenkapital hat sich um 13,0 Millionen Euro erhöht und beträgt 224,2 Millionen Euro. Mit einer Quote von über 14,6 Prozent der Risikoaktiva liegen die Banken deutlich über den in 2015 gesetzlich geforderten Satz von 8 Prozent. Ott ergänzt: “Wir sind weiterhin in der Lage, das Wachstum und die Entwicklung in unserer Region mitzufinanzieren. Trotz des vor der Tür stehenden Regelwerks “Basel VI” wird keine Kreditklemme erwartet.”

Allein im Bereich der Europäischen Bankenaufsicht wird in der laufenden Amtsperiode der Kommission bis 2019 mit über 400 Rechtsakten gerechnet. Schon im Jahr 2015 waren es rund 170. Diese Aufsicht überrollt mit ihrer Vielzahl der immer komplexer werdenden Vorschriften vor allem die kleinen Institute und dabei insbesondere die Genossenschaftsbanken. Jede Bank hat rund 40.000 rechtlich bindende Vorgaben einzuhalten.

Die Baseler Aufsichtsregeln werden in erster Linie für global system-relevante Institute aufgestellt, die dann aber von der europäischen Aufsicht regelmäßig für alle Institute übernommen werden. Eine nicht signifikante Bank mit einem einfachen, transparenten Geschäftsmodell und einer stabilen Eigenkapitalbasis benötigt sinnvolle Befreiungen und deutliche Erleichterungen. Nur ein Regulierungsansatz, der die Unterschiedlichkeit der Banken berücksichtigt, hat Zukunft. “Ansonsten wird leicht Strukturpolitik daraus”, mahnt Ott.

Fortwährende Digitalisierung – Rolle des Beraters erfährt Aufwertung

Auch greift die Digitalisierung immer weiter um sich. Sie sorgt für enorme Umwälzungen in Wirtschaft und Gesellschaft bei Arbeit, Konsum, Kooperation und Kommunikation. Auf Banken bezogen bedeutet dies: Im Durchschnitt kommt jeder Kunde nur noch ein Mal pro Jahr in die Filiale. Auf diesen Kundenkontakt kommen bereits heute rund 500 Kontakte über digitale Kanäle wie zum Beispiel Online-Banking per PC oder mobile Endgeräte.

Für die junge Generation ist die Bank eine App”

so Ott. Trotz Digitalisierung brauchen die Sparer eine fundierte Beratung über Risiken und Chancen von Wertpapieren. Das sieht auch die Aufsicht so: Die Maschine kann den Menschen nicht ersetzen, ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber der Technik. “Es ist die Stunde der Beratung! Die Rolle des Beraters erfährt eine Aufwertung! Der Berater wird zum Lotsen und Sparringspartner des Kunden. Bei uns Genossenschaften kommt noch die räumliche Nähe dazu”, klärt Ott auf.

Gesellschaftliches Engagement auf hohem Niveau ist den fünf Banken eine Herzensangelegenheit. „Allein 2015 wurden 293.196 Euro für insgesamt 1.172 mildtätige, kulturelle, karitative, sportliche und gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt,“ informierte Ott. In den letzten zehn Jahren belief sich diese Hilfe zur Selbsthilfe zur Stärkung des sozialen und gesellschaftlichen Gefüges sowie für den Zusammenhalt in der Region auf über 2,4 Millionen Euro.

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Kreisverband betreuen über 106.000 Kunden und damit mehr als 77 Prozent der Einwohner der Stadt Weiden und des Landkreises Neustadt. „Von unseren Kunden sind über 45.000 Mitglieder und somit rund jeder 3. Einwohner Träger und Teilhaber einer Kreditgenossenschaft“, informiert Ott.

Genossenschaftsbanken als Wirtschaftsfaktor in der Region

Die Genossenschaftsbanken sind ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor in der Region. Die Arbeitsplätze gehören zu den sichersten in der Branche. Im Bank- und Warengeschäft beträgt die Anzahl der Beschäftigten 598 Personen, davon 171 Teilzeitbeschäftigte und 49 Auszubildende. Das bedeutet einen Anstieg um 39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzten fünf Jahren. Als zweitgrößter Ausbilder Deutschlands bilden die Genossenschaftsbanken rund ein Drittel aller Bankkaufleute aus. An der Europa-Berufsschule Weiden beträgt diese Quote bei den 11. Klassen sogar 60 Prozent, bei den 12. Klassen 45 Prozent, die Ausbildungsquote innerhalb der fünf Institute 10,6 Prozent. In die Aus- und Fortbildung, soweit in Geld messbar, wurden im Jahr 2015 über 1,379 Millionen Euro investiert.

Als Teil der Infrastruktur in unserer Region sind die fünf Kreditgenossenschaften an 45 Standorten verankert und stellen die Bargeldversorgung mit 62 Geldausgabeautomaten sicher.

Als wesentlicher Bestandteil der ländlichen Nahversorgung erwirtschafteten zwei Kreditgenossenschaften an vier Standorten mit 35 Beschäftigten 18,4 Millionen Euro Warenumsatz.

Die fünf Kreditgenossenschaften sind zudem ein wichtiger Steuerzahler in der Region. Im vergangenen Jahr leisteten sie Ertrags- und Betriebssteuern von rund 6 Millionen Euro. Davon erhalten die Kommunen unserer Region über 2,6 Millionen Euro an Gewerbesteuern.

Die gesamte Wertschöpfung betrug im Jahr 2015 48,5 Millionen Euro:

Dieser Betrag aus der Region fließt wieder in unsere Region zurück“

fügte Ott hinzu. Mit einem Investitionsvolumen von 14,6 Millionen Euro in Gebäude, Technik und Ausstattung sind die regionalen Kreditgenossenschaften zudem ein bedeutsamer Auftraggeber für die heimische Wirtschaft.

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