Sterben in Störnstein wird teurer

Störnstein. Neue Angebote auf dem Friedhof machen eine neue Benutzungssatzung und eine Neukalkulation der Gebühren notwendig. Die Vorgaben für die Gestaltung der neuen Urnengräber sind streng, die Gebühren für alle Grabstellen steigen.

Für die Baumurnengräber wie auch für die Urnengräber in der Gemeinschaftsanlage ist die Gestaltung streng reglementiert. Foto: Eichl

Neu auf dem Friedhof sind die Baumurnengräber und die Urnengrabstellen in einer Gemeinschaftsanlage, die vormals ein normales Doppelgrab war. Insgesamt hat die Gemeinde zwölf Baumurnengräber neu geschaffen und vier Urnengräber in der Gemeinschaftsanlage.

In jedem dieser Gräber können bis zu vier Urnen bestattet werden. In der bereits bestehenden Urnenwand können dagegen pro Fach nur zwei Urnen beigesetzt werden.

Auch an der Urnenwand kein Schmuck mehr

Die neue Benutzungssatzung hat auch Auswirkungen auf die Urnenwand, denn der Gemeinderat will alle Urnengrabstellen gleich behandelt sehen. Und das heißt: Es dürfen künftig weder Schmuck noch Erinnerungsgegenstände abgestellt werden. Nicht vor den Fächern der Urnenwand, nicht auf den Gräbern der Gemeinschaftsanlage, geschweige denn auf den Baumurnengräbern.

Ausnahmen von dieser Regelung gelten bis vier Wochen nach einer Beerdigung und bis zwei Wochen nach Allerheiligen, außerdem – auf Anregung Karlheinz Schreiners (FW) – auch für Jahrestage, an denen bis zu maximal einer Woche Schnittblumen abgelegt werden dürfen. Nur Schnittblumen, sonst nichts.

Schmelzende Kerzen beschädigen die Steine

Bürgermeister Markus Ludwig weist auf das Problem mit Kerzen hin. Diese zerflössen in der Sonne und beschädigten die Steine. Er beklagt aber auch, dass Grabschmuck kaum je weggeräumt werde, ganz gleich, wie vergammelt dieser sei. Er sagt wörtlich: „Was niedergelegt wird, das liegt.“

Wer ein Grab individuell gestalten wolle, müsse sich für ein normales Einzelgrab entscheiden.

Auch an der schon länger bestehenden Urnenwand dürfen künftig kein Schmuck oder Erinnerungsgegenstände mehr abgelegt werden. Foto: Eichl

Die Größe der Grabmale und die Art der Einfriedung ist bei den Baumurnengräbern und den Urnengräbern in der Gemeinschaftsanlage vorgegeben. Die Kopfplatten wie auch die Grabplatten stellt die Gemeinde. Auch die Beschriftung ist exakt geregelt: Vor- und Nachname, Geburts- und Sterbedatum mittig in Schrift Antiqua, vertieft, gehauen (nicht geklebt), schwarz ausgemalt.

Grabgebühren steigen teilweise deutlich

Wegen der neuen Angebote im Friedhof werden auch die Gebühren neu kalkuliert – das ist zuletzt 2016 geschehen. Die Grabnutzungsgebühren für die ersten 20 Jahre steigen teilweise deutlich, gültig sind die neuen Gebühren ab einem Neuvertrag für 20 Jahre oder einer Verlängerung.

Neue Friedhofsgebühren in Störnstein

  • Einzelgrab: 20 Euro/Jahr (bisher 14 Euro)
  • Doppelgrab: 35 Euro/Jahr (bisher 20)
  • Gruft: 50 Prozent mehr als Einzel- oder Doppelgrab
  • Grabfach Urnenwand: 50 Euro/Jahr (bisher 14)
  • Urnengrab Gemeinschaftsanlage: 63 Euro/Jahr
  • Baumurnengrab: 57 Euro/Jahr

Zuschuss für neuen Feuerwehr-Anhänger

Die Feuerwehr will einen Mehrzweckanhänger kaufen, um darin Gerätschaften unterzubringen, die im Feuerwehrauto keinen Platz finden, zum Beispiel Dinge wie die Motorsäge, aber auch nach einem Einsatz verrußte Uniformen oder Schläuche. Sie hat die Gemeinde um einen Zuschuss gebeten.

Der Gemeinderat verständigt sich darauf, die 4.000 Euro für den Anhänger zu übernehmen, die Feuerwehr trägt die Kosten für den Umbau in Höhe von etwa 1.500 Euro. Ludwig sagt, der Anhänger sei alles andere als ein Spielzeug, sondern vielmehr eine „sinnvolle Anschaffung für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger“.

Kulturscheune: „Passiert wieder einmal nichts“

Schreiner bringt zum wiederholten Mal den Baufortschritt der Kulturscheune zur Sprache. Aktuell passiere „wieder einmal nichts“. Er fragt: „Für was zahlen wir einen, der unseren Bau begleitet?“ Und weiter: „Wann ist das fertig?“ Ludwig antwortet: „Kann ich im Moment noch nicht sagen.“ Es sei extrem schade, dass das so laufe. 

„Wüste Beschimpfungen“ von Autofahrern

Eka Reber (FW) ist auf ein Teilstück zwischen Görnitzweg und Fahrradweg angesprochen worden, dort sei für viele Radfahrer offenbar nicht erkennbar, dass der Radweg ende. Dadurch komme es zu gefährlichen Situationen und zu „wüsten Beschimpfungen“ von Autofahrern.

Ludwig will sich das zusammen mit der Polizei ansehen.

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