Steter Tropfen kostet Geld

Neustadt/WN. Die Stadt Neustadt verliert etwas. Seit einigen Tagen sucht der städtische Bauhof zusammen mit einer speziellen Leckortungsfirma ein Leck in der Wasserleitung – ohne Erfolg. Letzte Möglichkeit: Die Hilfe der Hausbesitzer.

„Vor einigen Jahren haben wir das schon einmal so gemacht und die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten – mit Erfolg“, erklärt Alexander Lang, Leiter des städtischen Bauhofes. Bei verhältnismäßig kleinen Rohrbrüchen sei die Ortung des Lecks relativ schwierig. „Man sieht nichts an der Oberfläche, der Verlust im Leitungsnetz ist verhältnismäßig gering und wenn Riss oder Loch sehr klein sind, dann kann auch die Ortungsfirma nichts machen“.

Appell an Hausbesitzer

Zudem sei es möglich, dass der Verlust gar nicht auf Stadtgrund oder in einer städtischen Leitung passiere. Es sei nicht unwahrscheinlich, dass ein Hausanschluss betroffen sei. „Der Anschluss gehört nur bis zur Grundstücksgrenze der Stadt, von dort ist alles Privatgrund, da kommen wir schlicht nicht nah genug ran. Somit tun wir uns schwer, etwas zu finden“, so Lang.

Helfen könnten jetzt die Hausbesitzer. „Es rauscht“, erklärt der Bauhofleiter. Die Hausbesitzer müssten an der Wasseruhr horchen, wie in alten Westernstreifen auf den Bahngleisen. „Ohr an die Wasseruhr. Wenn im Haus gerade nichts läuft, aber ein Leck in der Hausleitung ist, dann rauscht das. Und dann bitte uns anrufen, wir prüfen das dann.“ Extrem wichtig sei auch leerstehende Gebäude und Gartengrundstücke zu kontrollieren.

Defekte Wasseruhr die Ursache?

Es sei nicht unwahrscheinlich, dass eine Wasseruhr den Verlust verursache. „Die Kubikmeteranzahl, die wir verlieren, ist gleichbleibend, auch nachts, und sie ist relativ gering.“ Bei einem normalen Rohrbruch wäre die verlorene Wassermenge höher, weil das Rohr ausgespült würde.

„Für mich sieht das aus, als wenn von einer Wasseruhr die Glasscheibe vom Ablesefenster geplatzt ist. Vielleicht aufgrund von Frost“, betont der Bauhhofleiter. Das würde den gleichbleibenden Verbrauch, auch nachts, erklären. „Das könnte natürlich inzwischen einen erheblichen Schaden an Haus, Keller, Gartenhaus oder wo auch immer die Uhr kaputt ist bedeuten“, glaubt Lang. Er bittet auch darum, dass Nachbarn von Leerständen die nicht anwesenden Eigentümer kontaktieren. „Wir müssen dieses Leck unbedingt finden“, appelliert Lang.

Alle an einem Strang ziehen

Kleinere Erfolge hatte der Bauhof bereits mit der Ortungsfirma. „Winzige Risse und Lecks haben wir bereits gefunden, den aktuellen Verlust deckt das aber bei weitem nicht“, erklärt der Bauhof-Chef. Neben den Schäden ist der Stadt auch die Umwelt ein wichtiges Anliegen. „Trinkwasser ist ein wertvolles Gut. Wir sollten da alle jetzt an einem Strang ziehen, um das Leck zu finden“, betont Bürgermeister Sebastian Dippold.

Bei Auffälligkeiten können sich Bürger per Telefon (+49 171 3385264) an die Bereitschaft der Neustädter Wasserwarte melden – auch am Wochenende.

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