Stolze Bilanz bei der Jahreshauptversammlung der Haus- und Grundbesitzer

Weiden. Sehr erfreut zeigte sich der erste Vorsitzende des Haus- und Grundbesitzervereins über die hervorragende Präsenz der Vereinsmitglieder bei der Jahreshauptversammlung,

20230918 Haus- und Grundbesitzer Vorsitzender Freiherr von Hirschberg Foto: Martin Stangl
Stolz verkündete der 1. Vorsitzende des Haus- und Grundbesitzervereins für Weiden und Umgebung einen Mitgliederzuwachs. Foto: Martin Stangl

Knapp einhundert Mitglieder kamen zur Jahreshauptversammlung des Haus- und Grundbesitzervereins e. V. in die Max-Reger-Halle. Lutz Freiherr von Hirschberg zeigte sich hocherfreut über die große Präsenz: „In der heutigen Zeit ist das nicht selbstverständlich, dass Vereinsveranstaltungen derart gut besucht werden.“

Stolze Bilanz für das abgelaufene Vereinsjahr

In seinem Rechenschaftsbericht zeigte sich der Vereinsvorsitzende stolz, dass die Mitgliederzahl leicht angestiegen ist: „In einer Zeit, wo viele Vereine mit Mitgliederschwund kämpfen, konnten wir einen Zuwachs verzeichnen. Das zeigt, dass wir gut gearbeitet haben!“ Auch bei den Finanzen konnte Freiherr von Hirschberg Gutes berichten: „Unser Mitgliedsbeitrag ist seit zwölf Jahren stabil geblieben. Aufgrund unserer soliden Finanzen ist derzeit keine Beitragserhöhung notwendig.“

EnSikuMaV bremst Beleuchtung

Belustigt über eine neue bürokratische Hürde zeigte er sich beim Thema ‚Werbeanlage‘ an der Geschäftsstelle. „Der Gesetzgeber hat mit einem Namensmonster für ein Gesetz wieder einmal alle Erwartungen übertroffen. Abgekürzt heißt die Verordnung ‚EnSikuMaV‘ . Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung nennt sich das neue Bürokratieungetüm, das die Beleuchtung von Außenwerbeanlagen reglementiert. „Wir haben das einfach einmal zurückgestellt und widmen uns lieber voll und ganz unseren Mitgliedern“, schmunzelte der Vereinsvorstand.

Kassenführung tadellos

Nach dem detaillierten Kassenbericht des Schatzmeisters Michael Hösl, der einen Einnahmeüberschuss für das Jahr 2022 in Höhe von etwa 17.000 Euro bekannt gab, bestätigte Kassenprüfer Alfred Würfel auch im Namen seines Kollegen Benedikt Rager eine tadellose Buchführung.

Brennende Themen im Überblick

Steuerberater Dipl.-Kfm. Norbert Ziegler widmete sich im Anschluss den brennenden Themen, die auf Haus- und Grundbesitzer in der nächsten Zeit zukommen werden. Zunächst ging es um den Mietspiegel, den die Stadt Weiden derzeit erstellen lässt: „In Städten von unter 50.000 Einwohnern ist das eine freiwillige Leistung der Kommune“, so der Steuerberater. Momentan läuft die Erhebung der Daten. Im März soll dann im Stadtrat das Ergebnis verabschiedet werden.

CO₂-Kostenaufteilungsgesetz und Grundsteuer

So sperrig wie der Name des Co₂-Kostenaufteilungsgesetzes es vermuten lässt, wird wohl auch die Mietnebenkostenabrechnung ab dem Januar 2023 ausfallen. Die zahlreichen Fragen aus dem Publikum zu dieser Neuerung lassen Beratungsbedarf erkennen. Unangenehmes Fazit aller Anwesenden: Die Mieten werden dadurch weiter steigen! Zur neuen Grundsteuerbemessung berichtete Norbert Ziegler, dass die bayerische Methode wohl im Vergleich zu anderen Bundesländern einigermaßen verfassungssicher ist. Seine Einschätzung: „Es bleibt abzuwarten, wie die eingereichten Klagen entschieden werden.“

Dauerbrenner Heizungsgesetz

„Nach unsäglichem politischen Gezerre, hat Berlin nun beim Heizungsgesetz einigermaßen Klarheit geschaffen!“. Bevor der Steuerfachmann seine persönliche Einschätzung zum ‚Gebäudeenergiegesetz‘ (GEG) darlegte, zeigte er mit sehr informativen Grafiken, wie der künftige Fahrplan beim Einbau oder der Erneuerung von Heizungen aussehen wird. Hier versprach er intensive Unterstützung des Haus- und Grundbesitzervereins.

Kosten-Nutzen-Verhältnis des GEG äußerst fragwürdig

Über den Sinn und Zweck des neuen Gesetzes konnte er aus seiner Sicht nur Negatives sagen: „Das ist für mich eine gigantische Vermögensvernichtung. Durch den nötigen Heizungsaustausch mit damit verbundenen Sanierungsmaßnahmen verlieren die Bestandsbauten mit Öl- und Gasheizungen zwischen 20 Prozent und 40 Prozent an Wert. Zudem ist die klimatische Auswirkung selbst laut Öko-Institut e. V. relativ niedrig. Ich bin absolut für Klimaschutz und Co₂-Reduzierung. Aber dieser Weg steht in keinem Verhältnis zum Nutzen!“

EU mischt sich zusätzlich ein

Zum Abschluss seiner Ausführungen ging der Steuerberater auf die Aktivitäten der Europäischen Union ein, die auf Haus- und Grundbesitzer zukommen werden. Es ist unter anderem beschlossen, dass ab 2029 reine Öl-, Gas- und Kohle-Heizungen nicht mehr auf den Markt gebracht werden dürfen – auch nicht als Ersatzteile. „Aber die Bürokraten in Berlin haben noch viele weitere Anschläge auf Immobilienbesitzer vor.“ Als ’schönes‘ Beispiel nannte er die ‚Ökodesign-Verordnung für Raumheizgeräte und Kombiheizgeräte‘.

Haus- und Grundbesitzer brauchen eine starke Stimme

In seinem Schlussstatement betonte Freiherr von Hirschberg, dass angesichts der zahlreichen bürokratischen Neuerungen eine starke Vertretung der Haus- und Grundbesitzer mehr denn je vonnöten ist. „Die geballte Kompetenz des Vereins steht unseren Mitgliedern dafür jederzeit zur Verfügung!“

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