Streik: Auf den Schießbahnen in Grafenwöhr wurde es sehr ruhig
Grafenwöhr. Als Reaktion auf die zweite Verhandlungsrunde legten am Mittwoch auch in der Oberpfalz ortsansässige Zivilbeschäftigte der US-Streitkräfte die Arbeit nieder und bestreikten die Schießbahnen in Grafenwöhr.

“Dank der hohen Streikbeteiligung gab es erhebliche Einschränkung im Übungsbetrieb”, sagte die in Bayern zuständige Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner. Mit ihren Streiks will die Gewerkschaft ver.di den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Derzeit wird die nächste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern terminlich abgestimmt.
ver.di ist unzufrieden mit den Angeboten
Die zweite Verhandlungsrunde am 18. Januar führte zu keinem abschlussfähigen Angebot. Die Arbeitgeber boten zunächst 3,5 Prozent tabellenwirksame Erhöhung auf 14 Monate. Nach langen Gesprächen erhöhte die Arbeitgeberseite ihr Angebot auf 4,1 Prozent Tabellenerhöhung ab 1. Januar 2023 bei einer Laufzeit von 14 Monaten bis 31. Dezember 2023 und 1.500 Euro Inflationsprämie.
Umgerechnet bedeutet dies für die untersten Entgeltgruppen 82,16 Euro mehr brutto im Monat und für Auszubildende 32,55 bis 43,31 Euro. Aus Sicht von ver.di reiche dies nicht aus, um langfristig auf die rasant steigenden Preise zu reagieren.
Hintergrund
ver.di fordert
- eine Erhöhung der Entgelte um 9,5 Prozent
- eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 Euro.
ver.di organisiert mehrere tausend Zivilbeschäftigte bei den Stationierungsstreitkräften und der NATO. In der Oberpfalz gibt es die Standorte Vilseck, Grafenwöhr und Hohenfels mit mehr als 2.700 Beschäftigten.
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