Stromtrasse: Tennet veröffentlicht Vorschlagskorridor

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Tennet hat jetzt die verschiedenen Varianten der Stromtrasse vorgestellt, die das Unternehmen bei der Bundesnetzagentur einreichen wird. Dabei hat die Firma einen priorisierten und einige alternative Routen ausgewählt. Die SüdOstLink Trasse soll zu 100 Prozent durch Erdverkabelung erschlossen werden. 

Tennet Erdverkabelung Süd-Ost-Link Stromtrasse
Die grüne Linie auf der mittleren Karte zeigt die von Tennet präferierte Strecke durch die nördliche Oberpfalz.

Der für den Bau des sogenannten SüdostLinks zuständige Netzbetreiber Tennet hat heute den Bundes- und Landtagsabgeordneten der betroffenen Regionen das Ergebnis der bisherigen Untersuchungen zum möglichen Trassenverlauf vorgestellt. Wenn es nach Tennet geht, wird die Stromtrasse ziemlich nah an Mitterteich und Tirschenreuth verlaufen. Weiter geht es dann vorbei zwischen Neustadt/WN und Floß hinunter Richtung Pfreimd. Eine alternative Strecke (im Bild lila eingezeichnet) führt auch sehr nah an Windischeschenbach vorbei. Nach Aussage von Tennet werden alle Varianten im weiteren Verfahren mit derselben Intensität geprüft. Es kann allerdings durchaus sein, dass im weiteren Verfahren eine vollkommen neue Variante noch zur Prüfung dazu kommt.

Tennet Erdverkabelung Süd-Ost-Link Stromtrasse
Einige Ostbayerische Abgeordnete beim Vortrag von Tennet

Eine Lösung für alle finden

Die Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht und Uli Grötsch lobten nach dem Treffen die Entscheidung Tennets die Erdverkabelung für die komplette Strecke umzusetzen. Rupprecht sei allerdings enttäuscht, dass die Variante, die Trasse im Seitenstreifen der A93 zu vergraben, um den Flächenverbrauch zu reduzieren, nicht intensiv geprüft wurde. Das sieht auch der Landtagsabgeordnete Tobias Reiß so. Beiden sei wichtig, dass auch die Bevölkerung in die Entscheidung eingebunden wird. “Für mich ist es wichtig, dass wir diesen Prozess sehr genau begleiten. Ziel muss es sein, die Belastungen für Mensch und Natur so gering wie möglich zu halten”, so Reiß. Auch Grötsch fordert eine Lösung für alle: “Für mich geht es jetzt darum, in der konkreten Planung vor Ort die für die Menschen und die Landschaft verträglichste Lösung für die Umsetzung des SuedOstLinks zu finden.”

Landwirte angemessen entschädigen

Tobias Reiß will sich vor allem auch für die Belange der Landwirte intensiv einsetzen: “Darüber hinaus gilt es die Anliegen der betroffenen Grundstückseigentümer und Landwirte zu berücksichtigen. Land- und Forstwirte sind mit ihrem Eigentum und der Einschränkung der Bewirtschaftung die am stärksten Betroffenen.” Das bedeute, dass Landwirte für die entstandenen Schäden während der Bauphase, sowie für die laufenden Einschränkungen bei der Bewirtschaftung und für den Wertverlust ihrer Grundstücke entschädigt werden müssen. Außerdem solle man darauf achten, dass keine zu großen Schäden entstünden. “Insbesondere ist das für diese Abschnitte von besonderer Bedeutung, die durch Ab- und Neubau des Ostbayernrings und der Verlegung der HGÜ-Erdkabel gleichzeitig betroffen sind.”

Tennet Erdverkabelung Süd-Ost-Link Stromtrasse
Der komplette geplante SüdOstLink-Trassenverlauf und die Alternativen

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