Süße Erotik: Wenn der Eierlikör aus dem Schokopenis spritzt
Windischeschenbach. Pralinen und handgeschöpfte Schokolade, dafür ist die Schokoranch in Windischeschenbach bekannt. Zu haben ist dort auch Naschwerk für Erwachsene.
Bis Ostern ist ja noch ein bisserl hin. Auf der Schokoranch von Markus Welsch in Windischeschenbach hat sich die Hasenschar aber schon versammelt. 17 verschiedene Langohr-Typen warten darauf, von den zweibeinigen Schleckermäulern vernascht zu werden. Ob lachend, schmunzelnd, auf einem Skateboard stehend, Traktor fahrend, oder Kinderwagen schiebend. Und für Erwachsene gibt es eine Version mit dem bestimmten Etwas: den Rammler-Rudi.
Penis mit Eierlikörfüllung
Übrigens nicht die einzige süße Erotik-Verführung, die Welsch auf seiner Ranch im Schokoprogramm hat. In der Chocolatier-Stube entstehen originalgetreue Nachbildungen der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale. Penisse in allen Größen, natur oder mit Eierlikör gefüllt, Vaginas und Brüste in den unterschiedlichsten „Körbchengrößen“ und/oder mit Nougatfüllung.
Der Erotikschokolade hat er in seinem gutsortierten Laden ein besonderes Platzerl gegönnt. Sie ist in einem Schränkchen deponiert und wird auf Bestellung hergestellt. Satinierte Glasfronten schützen vor allzu neugierigen Blicken. Immer wieder mal wird Welsch augenzwinkernd gefragt, wo er denn die „Vorbilder“ für seine erotischen Schokoergüsse herbekommt. Die Antwort, die ist im Grunde genommen recht unsexy: „Es gibt eigene Formen dafür.“ Seine Erstausstattung hat er übrigens auf einer Messe bei einem französischen Aussteller erstanden. Dezent schlummerten sie dort unter dem Tisch. Muss Ersatz her, muss er nach wie vor im Ausland, in erster Linie in Frankreich oder Belgien ordern.
270 verschiedene Pralinenspezialitäten
Bekannt ist die Ranch aber vor allen Dingen für handgeschöpfte Schokolade und natürlich für ihre Pralinenspezialitäten. 70 verschiedene Sorten davon schlummern hinter der Theke. Mehr als 270 Kompositionen hat Welsch insgesamt im Programm. „Wir wechseln immer mal durch.“ Alle hat er selbst kreiert und – natürlich – verkostet.
Kunden entscheiden mit
Ob es eine Praline in den Laden schafft, das entscheiden die Kunden. Gibt es was Neues, darf jeder und jede mal probieren. Das Feedback ist für ihn entscheidend. Liegt die Geschmackszusage bei jenseits von 80 Prozent, kann die neue Spezialität in den Verkauf gehen. In Schoko gegossen ist auch das Tierreich – vom Entlein bis zum Elefanten. „Auf einer Ranch gibts ja auch jede Menge an Viecherln“, erzählt Welsch. So entstand der Firmenname.
Chocolaterie selbst beigebracht
Seit mehr als drei Jahrzehnten kreiert er die Leckereien. Der Bäckermeister hat sich die Chocolaterie selbst beigebracht, besuchte Messen, klopfte bei befreundeten Konditor-Kollegen an und kämpfte sich durch eine Vielzahl von Fachbüchern. Das Do-it-yourself-Verfahren hat geklappt. Die Naschereien sind beliebt. Als es zu Corona-Zeiten eine Zutritts-Beschränkung für den Laden gab, standen die Kunden in langen Schlangen an. Alles wird in Handarbeit hergestellt. Frische und beste Zutaten, das sind Welsch Erfolgsrezepte – und seine empfindlichen Geschmacksknospen. „Mir müssen die Sachen schmecken“, erzählt er mit einem Lächeln. Natürlich.
Knackiger Busen für den Ehemann
Der Junggesellenabschied brachte ihn auf die Idee, männliche und weibliche Geschlechtsteile in edle belgische Kuvertüre zu gießen. „Ein sinnvolleres Geschenk als die Gummipuppe, die dann eh bloß im Müll landet“, findet Welsch. Seine erotischen Schokoverführungen sind äußerst gefragt und werden mittlerweile für die verschiedensten Anlässe bestellt. Da hatte unlängst eine Endsechzigerin für ihren um einige Jahre älteren Mann eine große Brust geordert. „Sie wollte, dass ihr Partner mal wieder einen knackigen Busen zu sehen bekommt“, lacht der 59-Jährige.
Ein Brüller sind auch die Penislutscher, die Brustpralinen oder der 350 Gramm schwere Nonnenpenis: Vorne die Ordensschwester und hinten … Natürlich gibt es immer wieder mal Leute, die sich aufregen, das ganze eher geschmacklos als geschmackvoll finden. Markus Welsch bleibt aber gelassen. „Im Vergleich zu dem ganzen pornografischen Material, das im Internet frei zugänglich rumschwirrt, ist meine Erotikschokolade ja absolut harmlos.“
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