Superschnelles Mobilfunknetz sorgt für bessere Patientenversorgung

Weiden. Beim Symposium "5G4Healthcare“ an der OTH Amberg-Weiden zeigten Experten die Vorteile des 5G-Netzes für den Gesundheitssektor auf. An der Hochschule untersucht man seit 2019 im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bundesverkehrsministeriums die Einsatzmöglichkeiten.

Referent Holger Mauerer (links) und Projektmitarbeitende beim gemeinsamen Austausch. Foto: Misch / OTH Amberg-Weiden

Mobile Notfallgeräte, die Daten in Echtzeit aus dem Krankenwagen an die Leitstelle senden, Roboter, die nicht nur unterstützen, sondern auch in Interaktion treten oder fahrerlose Transportsysteme, die den Berufsalltag des Pflegepersonals vereinfachen – der Einsatz von 5G-Technologie in der Gesundheitsversorgung bietet enormes Potential, um besonders im ländlichen Raum die Patientenversorgung deutlich zu verbessern. Die OTH Amberg-Weiden untersucht diese und weitere Möglichkeiten bereits seit Ende 2019 im Rahmen des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Forschungsprojekts „5G4Healthcare“. Berlin stellt dafür bis 2022 8,45 Millionen Euro an Fördermittel zur Verfügung.

Mit 5G die Patientenversorgung verbessern

Anschauliche Einblicke in das Projekt und die konkrete Anwendung der 5G-Technologie erhielten Interessierte nun beim Online-Symposium „5G4Healthcare – Explore the change 4 healthcare“. Projektleiter Professor Dr. Steffen Hamm, unterstrich bei der Projektpräsentation die Relevanz des Forschungsthemas, das besonders im ländlichen Raum ungemeinen Patientennutzen verspricht.

Mehr als 100 Anwendungsszenarien werden untersucht

Professor Dr. med. Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden betonte zudem, wie wichtig der Einbezug von Technologiepartnern sei: „Als Technische Hochschule nimmt die anwendungsorientierte Forschung bei uns stets eine große Rolle ein und besonders bei 5G4Healthcare steht immer der reale Nutzen für den Patienten im Fokus. Im Mittelpunkt des Projekts stehen deshalb über 100 reale Anwendungsszenarien, die in sogenannten ‚Living Labs‘ untersucht werden.”

Einsatzmöglichkeiten von Augmented Reality-Brillen gezeigt

Neben den Projektverantwortlichen der OTH Amberg-Weiden gaben auch Partner und Experten auf dem Gebiet der 5G-Technologie mit verschiedensten Fachvorträgen Einblicke in das Anwendungsfeld. Holger Mauerer ;von Vodafone, bot einen Überblick über die Möglichkeiten von 5G im Gesundheitswesen – von vernetzten Rettungswagen, über Asset-Tracking-Lösungen und Fernchirurgie bis zur Patientenüberwachung. Die beiden Nokia-Vertreter Tobias Friedrich und Fabian Schlage zeigten wiederum am eigenen Beispiel die Einsatzmöglichkeiten von Augmented Reality-Brillen.

Experten unterstreichen die Sicherheit des 5G-Netzes

Entgegen der oft geäußerten Bedenken bezüglich der Sicherheit erläuterten sie, dass im 5G-Netz eine sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gewährleistet sei und somit eine Fremdsteuerung des Netzwerkes verhindert werde. Professor Dr. Ing. Hans D. Schotten von der Universität Kaiserslautern, die im Rahmen eines Schwesternprojekts die Einsatzmöglichkeiten von 5G-Technologie in Produktion und Logistik erproben, zeigte bei seinem Vortrag die Potentiale von 5G Campusnetzen auf. Darüber hinaus standen weitere Vorträge, eine Pitchsession von Medizintechnik-Startups und ein virtuelles Get-Together auf dem Programm.

Unter dem Projekttitel „5G4Healthcare“ werden an der OTH Amberg-Weiden seit Ende 2019 die Machbarkeit, die Möglichkeiten sowie die Grenzen der Verbesserung der Effektivität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung durch die 5G-Technologie ausgelotet und erprobt. Das Vorhaben ist Teil des 5G-Innovationsprogramms des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, das das Projekt bis Ende 2022 mit 8,45 Millionen Euro fördert.

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