„Tag der offenen Tür“ bei der Tafel – Schwammerlausstellung zieht Publikum an
Weiden. Beim "Tag der offenen Tür" der Tafel Weiden-Neustadt gab es diesmal nicht nur einen Blick hinter die Kulissen, sondern auch tief in die heimische Pilzwelt. Gemeinsam mit dem Evangelischen Bildungswerk Oberpfalz organisierte Pilzberater Norbert Griesbacher mit seinen Kollegen eine große Schwammerlausstellung.
Bei der Schwammerlausstellung in Weiden zeigte Pilzexperte Norbert Griesbacher in den Räumen der Tafel Weiden-Neustadt essbare und giftige Pilze aus der Oberpfalz – begleitet von Beratung und kulinarischen Schmankerln. Schon am Eingang in die Tafel empfing die Besucher ein unvergleichlicher Schwammerlduft.
Von Steinpilz bis Knollenblätterpilz: Vielfalt der heimischen Pilze
Für die Schwammerlausstellung in Weiden hatte Griesbacher mit seinen Kollegen in den Tagen zuvor viele Stunden im Wald verbracht. Ihre Ausbeute: eine beeindruckende Sammlung aus essbaren und giftigen Pilzarten, die in den Räumen der Tafel in der Fichtestraße präsentiert wurde. Neben bekannten Arten wie Steinpilz, Rotkappe oder Pfifferling waren auch seltene und teils skurrile Exemplare vertreten. Besonders fesselnd für die Besucher war der Grüne Knollenblätterpilz – wunderschön, aber hochgiftig. Griesbacher nutzte ihn als warnendes Beispiel für die Wichtigkeit fachkundiger Pilzberatung.
Unterstützt wurde er von Pilzsachverständigen aus der Region: Martina Franke aus Schwarzenbach, Hubert Seidl aus Weiden und Stefan Hartwig aus Vohenstrauß. Sie alle standen den Besucherinnen und Besuchern mit Rat und Erfahrung zur Seite. Einige nutzten die Gelegenheit, eigene Funde mitzubringen und bestimmen zu lassen. Gerade jetzt im Herbst ist das Interesse an heimischen Schwammerln besonders groß.
Beratung, Bildung und Genuss vereint
Das Evangelische Bildungswerk Oberpfalz begleitete die Veranstaltung tatkräftig. Geschäftsführerin Bettina Hahn informierte über geplante, neue Projekte: In den Räumen der Tafel soll künftig auch eine Ernährungsberatung stattfinden. Dort wird gezeigt, wie aus Lebensmitteln der Tafel mit einfachen Mitteln gesunde und schmackhafte Gerichte entstehen können. Damit verbindet sich die Idee der Hilfe zur Selbsthilfe mit praktischer Ernährungsbildung – ganz im Sinne der nachhaltigen Lebensmittelverwertung.
Die perfekte Schwammerbrüh
Ein besonderes Highlight des Tages war die frisch zubereitete Schwammerlbrühe mit Semmelknödeln. Die ehemalige Hauswirtschaftslehrerin Jutta Bemmerl, seit vielen Jahren ehrenamtlich bei der Tafel tätig, bereitete die Suppe nach einem einfachen, aber feinen Rezept zu.
Ihr Geheimnis:
- Schwammerl und Zwiebeln werden in etwas Öl angebraten,
- mit Wasser aufgegossen und
- mit Crème fraîche verfeinert.
- Danach mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen – fertig ist der naturnahe und regionale Genuss.
Unterstützt wurde Bemmerl bei der Ausgabe von Heike Kuchenbecker und Bettina Hahn.
Politik zeigt Interesse und Solidarität
Auch Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens nutzten die Gelegenheit, den Tag der offenen Tür zu besuchen. Beinahe alle im Stadtrat vertretenen Fraktionen schickten Abordnungen, um sich über die Arbeit der Tafel zu informieren. Der Vorsitzende Rainer Sindersberger bedankte sich herzlich bei allen Mitwirkenden: „Es ist beeindruckend, was ehrenamtliches Engagement leisten kann – und wie viele Menschen dazu beitragen, dass wir in Weiden soziale Verantwortung leben.“
Er erinnerte auch daran, dass die Tafel Weiden-Neustadt weiterhin auf Spenden angewiesen ist. Neben Geldspenden, die etwa den Betrieb der Fahrzeuge sichern, werden auch haltbare Lebensmittel wie Nudeln oder Konserven gerne angenommen. „Jede Hilfe zählt“, betonte Sindersberger.
Schwammerlausstellung in Weiden als Vorbild für gelebtes Engagement
Die Schwammerlausstellung in Weiden war mehr als nur eine Schau einheimischer Pilze. Sie zeigte, wie sich Bildung, Gemeinschaft und soziales Engagement verbinden lassen. Während die Pilze bestimmt und fotografiert wurden, duftete es nach frischer Brühe und Semmelknödeln. Es gab viele Gespräche – über Naturschutz, verantwortungsvolles Sammeln und die Arbeit der Tafel.
Ein Tag, der in Erinnerung bleibt
Am Ende des Tages war die Resonanz durchweg positiv. Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich beeindruckt von der liebevollen Gestaltung, der fachkundigen Begleitung und der offenen Atmosphäre. Viele lobten, dass Veranstaltungen wie diese das Bewusstsein für Natur, Nachhaltigkeit und Zusammenhalt stärken. Der Vorsitzende Sindersberger brachte es auf den Punkt: „Unsere Tafel ist ein Ort der Begegnung – heute vielleicht mehr denn je.“
Mit der Schwammerlausstellung in Weiden hat die Tafel ein starkes Zeichen gesetzt: für soziales Engagement, Umweltbewusstsein und den Zusammenhalt in der Region.
* Diese Felder sind erforderlich.