Tag des offenen Denkmals am 11. September – Spannende Details der Evangelischen Nikolauskirche

Etzenricht. Am Tag des offenen Denkmals enthüllte Traudl Klinger spannende Details der Evangelischen Nikolauskirche.

Traudl Klinger (zweite v. r.) zeigt das mit einer Widmung des Spenders versehene Altarkreuz in der evangelischen Nikolauskirche in Etzenricht. Auf dem Altarbild im Hintergrund sollen Etzenrichter Bürger und Zeitgenossen des Malers dargestellt sein. Foto: Rudi Walberer
Traudl Klinger (zweite v. r.) zeigt das mit einer Widmung des Spenders versehene Altarkreuz in der evangelischen Nikolauskirche in Etzenricht. Auf dem Altarbild im Hintergrund sollen Etzenrichter Bürger und Zeitgenossen des Malers dargestellt sein. Foto: Rudi Walberer
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Traudl Klinger (zweite v. r.) zeigt das mit einer Widmung des Spenders versehene Altarkreuz in der evangelischen Nikolauskirche in Etzenricht. Auf dem Altarbild im Hintergrund sollen Etzenrichter Bürger und Zeitgenossen des Malers dargestellt sein. Foto: Rudi Walberer
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Sonntagnachmittag war der Treffpunkt für rund 30 interessierte Gäste aus Etzenricht und den Nachbarorten der „Kultur- und Bildungshügel“, der mit einer „Führung durch die evangelische Nikolauskirche verbunden war. An diesem Tag öffneten sich viele Denkmäler in der Region und gaben ihre Historie und teils auch spannende Details preis.

Die Informationen über das im 14. Jahrhundert als Wehrkirche angelegte Gebäude lieferte einmal mehr Traudl Klinger als fachkundige und ortsansässige Kirchenführerin mit adäquater Ausbildung und mehrjähriger Praxiserfahrung.

Für ein friedliches Miteinander

Die Wehrkirche besteht seit dem Jahr 1675. Der Vortrag widmete sich gezielt dem Simultaneum, das 1663 von Pfalzgraf Christian August verordnet wurde, um ein friedlicheres Miteinander zu ermöglichen. Überliefert ist, dass nur elf Bürger bei freier Konfessionswahl den katholischen Glauben und rund 300 den evangelischen für sich wählten.

Weiterhin stand das Jahr 1932, damals folgte die Auflösung der Doppelnutzung aufgrund des Neubaues der katholischen Kirche, im Fokus. Die katholische Kirchengemeinde stemmte damit drei Neubauten in einem Jahrhundert. Nach einer Brandkatastrophe wurde das 1932 erbaute Gotteshaus 1951 ersetzt und schon 1985 auf den heutigen Stand gebracht.

Im Holz verewigt

Abwechslung und Spannung schufen einige Details. So zeigte die Teilnehmerin Frieda Forster eine Stelle der Kanzel, in der sich ihr Schwiegervater und Schreiner Johann Forster im Holz als dessen Erbauer verewigt hatte.

Einen breiten Rahmen nahm auch das zentrale Gemälde am Altar ein. Angeblich hatte der Künstler, der Maler Carl Max Schultheiß (1885 geb. in Nürnberg) für die in seinem „Abendmahl“ abgebildeten Personen Zeitgenossen aus dem Dorf Etzenricht genutzt.

Ungelöste Rätsel

„Angeblich hießen die Vorbilder Wölfinger, Beutner, Riebel oder Weidner“, so Klinger. Rätsel verursachten auch die völlig unübliche Anordnung der Evangelisten auf der Kanzel, ein Schreibfehler bei „Matthäus“ oder die für die Region keineswegs alltägliche, gedrehte Form der beiden seitlichen Altarsäulen.

„Was für eine Frucht ziert das Taufbecken“, stand in der Frageliste offen. Traudl Klinger berichtete auch von Diebstahl, die den Altar zierenden Engel wurden entwendet; ebenso wertvolle Leuchter.

Hinweis auf den Simultan-Radweg

Eine Besonderheit bilden auch die auf Tafeln genannten Auswanderer. Die Emigranten waren ein Garant für wichtige Teile der Inneneinrichtung, die über Spendensammlungen finanziert wurden.

Als Anschauungsmaterial wurden Chroniken und Bildmaterial aus Prospekten zur Ansicht ausgegeben. Der Kreis schloss sich mit dem Hinweis auf den Simultan-Radweg, für die Radler bietet Traudl Klinger Führungen an. Für die Auswärtigen hatte der Vortrag einen „Steckbrief“ der Gemeinde.

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