Tickende Zeitbombe: Gefahrguttransport gestoppt

Kirchendemenreuth. Die Polizei stoppte gestern auf der A93 eine tickende Zeitbombe. Kein Reifenprofil, Gefahrguttransport und eine ungesicherte Gasflasche - keine gute Kombination.

Neben abgefahrenen Reifen transportierte der Fahrer auch noch eine ungesicherte Gasflasche ohne Sicherungsventil in der Fahrerkabine. Foto: POK Uschold, VPI Weiden

Gegen 10.10 Uhr kontrollierten die Beamten der Schwerverkehrskontrollgruppe auf der A 93 in Fahrtrichtung Hochfranken einen litauischen Lastwagenauf dem aufgelassenen Parkplatz bei Kirchendemenreuth.

Karkassen kurz vor Ablösung

Zunächst fiel den Beamten während der technischen Überprüfung des Fahrzeugs auf, dass vier der sechs vorhandenen Reifen am Sattelauflieger ohne Profil waren. “Das Fahren mit Reifen ohne die nötige Profiltiefe von 1,6 Milimeter stellt aufgrund der geringeren Haftung auf dem Asphalt allein für sich schon ein erhöhtes Unfallrisiko dar”, erklärt Polizeisprecher Markus Feistl. Doch diese Reifen hatten nicht nur kaum mehr Profil – die Karkassen waren bei allen Reifen kurz vor dem Ablösen, was zum Platzen der Reifen hätte führen können.

Der Sattelzug hatte gut 20 Tonnen Lithium-Ionen-Akkus geladen, die von Österreich nach Wilhelmshaven transportiert werden sollten. Akkus gelten als Gefahrgut. Doch der Fahrer (50) führte nur ungültige Unfallmerkblätter mit sich. In den sogenannten Unfallmerkblättern sind Verhaltensregeln beschrieben, wie sich Fahrer zum Beispiel bei einem Unfall verhalten sollten. 

Ungesicherte Gasflasche im Führerhaus

Doch damit nicht genug. Der Fahrer kutschierte außerdem eine Gasflasche ohne Ventilschutz im Fußraum des Führerhauses. Die Flasche war auch nicht gesichert und hätte jederzeit umkippen können.

“Viele Fahrer führen Gasflaschen mit sich, mit denen sie sich in ihren Pausen warme Speisen zubereiten”, weiß Feistl. Doch die Gasflasche müsse ordentlich gesichert werden. “Geschieht dies nicht, kann es beim Umstürzen der Flasche zu einer Beschädigung des Entnahmeventils kommen und Gas ausströmen.”

510 Euro Strafe

Die Polizisten untersagten dem Fahrer die Weiterfahrt bis zum Wechsel aller vier mangelhaften Reifen sowie ordnungsgemäßer Sicherung der Gasflasche. Ihm wurde zudem eine Kopie eines gültigen Unfallmerkblattes ausgehändigt. Im Anschluss setzte er seine Fahrt fort.

Ihn erwartet nach dieser Kontrolle ein Bußgeld in Höhe von 510 Euro, der Unternehmer wird mit 300 Euro zur Kasse gebeten.
 

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