Tirschenreuth eröffnet neues Kletterzentrum

Tirschenreuth. Am 09. Mai 2025 wurde nach dreijähriger Bauzeit das In- und Outdoorkletterzentrum in Tirschenreuth eingeweiht, das die Stadt für rund 6,9 Millionen Euro errichtet hat. Es umfasst 60 Indoor- und 20 Outdoor-Routen sowie einen Boulderraum, wobei das Projekt mit etwa 4,7 Millionen Euro gefördert wurde.

Bürgermeister Franz Stahl (hinten) bei der Begrüßung der geladenen Gäste. Foto: Mirko Streich

Nach rund dreijähriger Bauzeit wurde das Tirschenreuther In- und Outdoorkletterzentrum am vergangenen Freitag offiziell eingeweiht. Dazu konnte Bürgermeister Franz Stahl zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter den Regierungspräsidenten der Oberpfalz Walter Jonas, stellvertretenden Landrat Dr. Alfred Scheidler, Stadtpfarrer Georg Flierl, den Vorsitzenden der Tirschenreuther DAV Sektion Karlsbad Gottfried Haas sowie Michael Schornbaum, DAV Sektion Karlsbad-Vorstandsmitglied und Kletterzentrum-Arbeitsgruppenkoordinator. „Der Umbau des alten Sudturms der Brauerei Schels durch die Stadt Tirschenreuth zu einem In- und Outdoor-Kletterzentrum ist ein Meilenstein in der städtebaulichen Entwicklung der Stadt Tirschenreuth. Wir freuen uns sehr darauf, mit dem direkt am Eingang zum Fischhofpark gelegenen Gebäude den Tirschenreuthern und allen Besuchern unserer Stadt nun ein weiteres fantastisches Sport- und Freizeiterlebnis bieten zu können“, so Bürgermeister Franz Stahl in seiner Begrüßungsrede.

Bauherr des Kletterzentrums ist die Stadt Tirschenreuth, künftiger Betreiber die in Tirschenreuth beheimatete DAV Sektion Karlsbad. Umgesetzt wurde das Vorhaben von Brückner & Brückner Architekten Tirschenreuth. Insgesamt waren 33 Unternehmen an dem Projekt beteiligt. Die Stadt Tirschenreuth hat rund 6,9 Millionen EUR in das Projekt investiert – bei einer Förderung von circa 4,7 Millionen EUR.

Offizieller Banddurchschnitt mit Bürgermeister Franz Stahl (Mitte), Walter Jonas (Vierter von rechts) und Gottfried Haas (Vierter von links). Weiter im Bild: Peter Brückner, Michael Schornbaum und Dr. Alfred Scheidler (von rechts) sowie Stadtkämmerer Harald Eckstein, Baudirektorin bei der Regierung der Oberpfalz Regina Harrer und Stadtbaumeister Andreas Ockl (von links). Foto: Mirko Streich

Gut angelegte Fördermittel

Walter Jonas betonte, dass jeder einzelne Fördermittel-Euro sehr gut angelegt sei. „Was in Tirschenreuth passiert, ist aller Ehren wert. Sie alle können stolz auf das Erreichte sein“, sagte der Regierungspräsident. Der zugleich betonte, dass beispielsweise mit der Sanierung des Marktplatzes, der Gestaltung des Fischhofparks und nun eben auch mit dem neuen Kletterzentrum eine neue Lebensqualität in der Kreisstadt Einzug gehalten habe.

Übergabe des symbolischen Schlüssels durch Peter Brückner (Dritter von links) an Gottfried Haas, Franz Stahl und Walter Jonas (von rechts). Weiter im Bild: Falk Leopold, Projektverantwortlicher von Brückner & Brückner Architekten sowie Brückner & Brückner Mitarbeiterin Julia Ferber (von links). Foto: Mirko Streich

Modellhafte Stadtentwicklung

„Leerstand beseitigen, ein pulsierendes Zentrum für alle Generationen schaffen, mit einer Eisspeicherheizung, Photovoltaik und Solarthermie das Gebäude annähernd energieautark betreiben: Das sind Faktoren für eine modellhafte Stadtentwicklung“, sagte Peter Brückner. Der zugleich betonte, dass es sich bei dem Vorhaben um eine besondere Bauaufgabe und ein Herzensprojekt gehandelt habe.

Tag der offenen Tür am 24. Mai

Gottfried Haas wiederum freute sich über die Möglichkeit, den bereits über 1.500 Mitgliedern der Sektion Karlsbad jetzt beste Trainings- und Klettermöglichkeiten bieten zu können. Aber selbstverständlich, so Gottfried Haas weiter, stehe das neue Kletterzentrum auch allen anderen Sportinteressierten offen. „Um unsere Sektion, das Kletterzentrum sowie die damit verbundenen Sport- und Freizeitmöglichkeiten kennenzulernen, laden wir deshalb am Samstag, dem 24. Mai ab 14 Uhr herzlich zu einem Tag der offenen Tür ein.“

Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein

Michael Schornbaum sieht in dem neuen Kletterzentrum einen Treffpunkt sowohl für Freizeitkletterer als auch für Fortgeschrittene. Insbesondere Kinder und Jugendliche könnten dort sehr gut an den Klettersport herangeführt werden. Damit stärke man, führte Michael Schornbaum weiter aus, unter anderem auch Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein.

Zum Abschluss des offiziellen Teils dankte der Bürgermeister allen beteiligten Planungsbüros und Unternehmen sowie der Stadtkämmerei und dem Stadtbauamt für deren großes Engagement. Auch den Projektverantwortlichen Falk Leopold (Brückner & Brückner Architekten) sowie Josef Köstler (Bauamt der Stadt Tirschenreuth) dankte er für deren großartigen Einsatz. Zudem dankte er der Regierung der Oberpfalz, namentlich Walter Jonas und Regierungsdirektorin Regina Harrer, für deren langjährige Unterstützung.

Das Kletterzentrum umfasst 60 Indoor- und 20 Outdoor-Routen – auf insgesamt 590 Quadratmetern Kletterfläche. Die Kletterhöhe beträgt bis zu 14 Meter. Zudem bietet ein Boulderraum zusätzliche 180 Quadratmeter Kletterfläche.

Das Gebäude im Innenbereich

  • Erdgeschoss: Der zukünftige Zugang zum Kletterzentrum ist über einen zurückgesetzten, geschützten Eingangsbereich im ehemaligen Wohnhaus von der Regensburger Straße her möglich. Von dort aus gelangt man in den räumlich offenen Bistrobereich mit Anmeldung, Ausleihe und diversen Sitzmöglichkeiten. Dort befinden sich ebenfalls ein barrierefreies WC und eine kompakte Teeküche.
  • Seilkletterbereiche: Diese befinden sich vollständig im ehemaligen „Brauereiturm“. Die Ausblicksituation aus dem Café in das Naherholungsgebiet Fischhofpark wird aufrechterhalten, ohne Sichtbezüge zu privaten Nachbargrundstücken zu eröffnen. Alle erdgeschossigen Bereiche sind barrierefrei.
  • Obergeschoss: Im ersten Obergeschoss am Ort des ehemaligen Wohnhauses der „Brauer“ ist ein offener Boulderbereich mit Bouldergalerie realisiert. Mittels Fenster in die Kletterhalle werden Blickbeziehungen zu den Kletterern ermöglicht.
  • Untergeschoss: Im neustrukturierten Untergeschoss der Brauerei finden versorgende Räume ihren Platz. Hier werden WCs, Umkleiden, Duschen, Lager- und Technikräume eingerichtet. Zudem sind dem ehemaligen Wohnhaus auch ein Büro- und Seminarraum für Vereinsarbeit mit direktem Bezug in den Tiefgarten sowie eine Außentreppe zugeordnet.
Schwindelerregende 14 Meter hoch: Die Innenkletterwand, hier bei der erstmaligen Ersteigung durch ein Mitglied der Sektion Karlsbad-Jugendgruppe. Foto: Mirko Streich
Der Boulderraum: Kletterspaß für Groß und Klein. Foto: Mirko Streich

Das Gebäude im Außenbereich

  • Außenkletterwand: Nach Osten hin ist an der Außenwand des Brauturms die Außenkletterfläche baulich eingefasst. Der angegliederte Außenraum ist mit einer Hainbuchenhecke und Zaun umschlossen. Dort sind direkte Zugänge über das Eingangsgebäude und über eine Toranlage möglich.
  • Ostfassade: Die Ostfassade des ehemaligen Wohnhauses wurde aufgrund des Neubaus inkl. der notwendigen Abgrenzungswände zum Nachbarn komplett neugestaltet. Umgesetzt wurde eine ruhige, geschlossene Fassadengestaltung mit einer tektonischen Betonung der Geschossigkeit. Um eine attraktive Kletterwandhöhe zu generieren, wurde der „Brauturm“ mit einer erhöhten Attika aufgestockt.
  • Nordfassade: An der Nordfassade, als direkter Eingangsbereich zum Fischhofpark, ist ein Fassadenrelief angebracht, welches die zeitlichen Schichten und Fassadenüberformungen des abgebrochenen Brauereiteils darstellt und die Vergangenheit erzählbar macht.
Die Außenkletterwand: Bunter Hingucker mit unterschiedlichen Kletterrouten und Schwierigkeitsgraden. Foto: Mirko Streich

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