Tirschenreuther Gymnasiasten schmeißen jetzt den Haushalt
Tirschenreuth. Ketchupflecken entfernen, eigene Kräuterbutter machen, Radieschen pflanzen & Co.: kurz vor den Schulferien konnten die drei sechsten Klassen des Stiftlandgymnasiums von den Studierenden der Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung viel über Alltagskompetenzen lernen.
Im Rahmen ihres Schulprojektes zu „Schule fürs Leben“ hatten die Studierenden fünf verschiedene Stationen in Küche, Speisesaal, Lehrsaal, Waschküche und Garten aufgebaut. In der Schulküche wurde selbst Butter geschüttelt und mit Kräutern aus dem Schulgarten verfeinert sowie frische Smoothies zubereitet. Der Mix aus Gurke, Spinat und Birne schmeckte. Raphael aus der 6a fragt direkt um Nachschlag, nachdem sie gemeinsam mit dem grünen „Power-Shot“ angestoßen haben: „Es riecht nach Gurke, aber schmeckt echt gut.“
Im Speisesaal konnten die Kinder fachgerecht einen Tisch decken – mit Serviettenfalten und Tischdekoration. Jeder durfte dazu seine eigene Serviettentasche falten und mit frischen Blumen und Gräsern befüllen. „Das könnt ihr gleich heute Abend für Mama und Papa machen“ gibt die Studierende Ingrid Eckstein als Tipp mit nach Hause.
Um das Einschätzen von Zuckermengen verschiedener Fertiglebensmittel ging es im Lehrsaal. Dazu erarbeiteten die Sechstklässler Alternativen, die gesund sind und auch gut schmecken. Der Eistee mit frischen Pfirsichen und Teebeutel überzeugte sie voll und ganz.
Auch Waschen will gelernt sein
Ein großer Berg Wäsche wartete in der Waschküche darauf sortiert zu werden und ein hartnäckiger Ketschup-Fleck wurde mit verschiedenen Materialien bearbeitet. Dabei leistete der Sinnerkreis gute Dienste, denn mit genügend Zeit, Mechanik, Temperatur und passender Chemie bekommt man jeden Fleck weg.
Schließlich ging es in den Garten. Davor hatten die Studierenden ein Samenquiz von Gurken und Radieschen bis zur Roten Beete und Salat vorbereitet. In Tetra Pak konnten die kleinen Neu-Gärtner gleich einen Samen säen und durften ihn mit nach Hause nehmen.
Draußen wurden dann Kräuter und essbare Blüten bestimmen und probiert. Die Kapuzinerkresse war hier der Geheimtipp. Dabei lernten sie auch die beiden Laufenten kennen, die sich um die Schnecken kümmern. Prompt bekamen sie Namen und heißen jetzt Herbert und Schnipsi…
Studierende haben gezeigt, was sie können
Am Ende durften die Gäste noch die Leistungen der Studierenden bewerten und alle waren sich einig: „es war ein lehrreicher, abwechslungsreicher und spannender Vormittag.“ Doris Eckl , stellvertretende Schulleiterin in Tirschenreuth, hat das Projekt mit den Studierenden vorbereitet und ist begeistert von den Ideen und Leistungen, die gezeigt wurden.
„Ich hoffe, dass die Studierenden dabei die Hemmnis verlieren und so etwas öfter für Gruppen und Schulklassen anbieten. Denn die Alltagskompetenzen in der Bevölkerung sind schlechter geworden und unsere Fachkräfte für Ernährung und Haushaltsführung dürfen ruhig zeigen, was sie können!“
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