Titelsammler in Uniform

Tirschenreuth. Erfolgreiche Titelverteidigung: Die elf Mädchen und Buben der Tirschenreuther Nachwuchsfeuerwehr lassen 24 andere Teams aus dem Freistaat abblitzen und sind erneut Bayerischer Meister.

Von Udo Fürst

Ungeschlagener Kreismeister seit 20 Jahren, fünffacher Bezirksmeister, dreifacher Landesmeister, zweimaliger Deutscher Vizemeister und einmal Deutscher Meister. Die Bilanz der Jugendfeuerwehr Tirschenreuth beim Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehren – immerhin circa 18.300 in der Republik – kann sich wahrlich sehen lassen.

Ab zum Bundesfinale

Am Wochenende haben die jungen Leute im unterfränkischen Hösbach (Kreis Aschaffenburg) den vierten Sieg beim Landesentscheid der Jugendfeuerwehren geholt und sich damit für das Bundesfinale am 8. September in Xanten qualifiziert.

Für den Erfolg verantwortlich waren Kevin Bauer, Paul Kasseckert, Agnes Neuner, Henrik Haulena, Max Fenzl, Maximilian Sladky, Sophie Keller, Nina Häring, Julia Bäuml, Simon Haulena und Yanik Heger sowie Jugendwart Sebastian Wiedemann. Langjähriger Trainer der Wettkampfgruppe ist Ehrenjugendwart Frank Altenhofen. Er war fast 25 Jahre Jugendwart, hat aber vor einigen Jahren einem verjüngten Betreuerteam Platz gemacht und konzentriert sich seitdem auf das Training für den alle zwei Jahre stattfindenden Bundeswettbewerb, wo man natürlich auch dieses Mal wieder ganz vorne mit dabei sein will.

Teamgeist zählt

Altenhofen und seine Gruppe trainieren seit Oktober 2018 neben der eigentlichen Feuerwehrausbildung – wöchentlich bei jedem Wetter, auf dem Sportplatz oder in der Fahrzeughalle.

Besonders wichtig sind neben Ehrgeiz, der Zusammenhalt und der Teamgeist“,

betont der Coach. Das werde in den Wettkämpfen mit dem Schlachtruf „Wenn nicht jetzt, wann dann – wenn nicht wir, wer sonst? Es wird Zeit, kommt, wir nehmen das Glück in die Hand“ untermauert.

Hitze lässt Tirschenreuther kalt

Bei brütender Hitze in Unterfranken ließ der Tirschenreuther Nachwuchs von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass der Weg zum Titel nur über ihn führen wird. Die 25 Teams aus dem Freistaat mussten die Aufgaben Löschaufbau, Hindernisse und Knoten auf Zeit absolvieren. Anschließend war ein Staffellauf mit feuerwehrtechnischen Aufgaben zu bewältigen. Dabei kam es auf Genauigkeit und Schnelligkeit an.

Bereits am Freitagvormittag stand für die Mannschaft ein Pflichttraining auf dem Programm. Dabei konnte man den Platz und die Gerätschaften kennenlernen oder eventuelle Unklarheiten mit den Schiedsrichtern abklären.

Große Augen bei der Konkurrenz

Am Samstag wurde es ernst: Die Truppe aus der Kreisstadt trat gegen die anderen 24 Mannschaften an. Beim Löschaufbau überzeugte sie mit null Fehlern und auch bei den Knoten legte man eine tolle Zeit hin. Die Weichen endgültig auf Sieg stellten die Tirschenreuther beim Staffellauf, den sie ohne Fehler und mit einer Fabelzeit von 1:31 Minuten bewältigten.

“Das sorgte bei allen Teilnehmern und Schiedsrichtern für große Augen und volle Anerkennung“, betont Altenhofen. Zu diesem Zeitpunkt habe man zwar gewusst, dass man wieder ganz vorne dabei sein könnte, aber sicher habe man sich da noch nicht sein können.

Großer Jubel bei den Tirschenreuthern

Bei der Siegerehrung wurde die Hoffnung zur Gewissheit und der Jubel bei der Tirschenreuther Delegation war groß, als feststand, dass man den Landestitel von 2017 verteidigt hatte und sich für die nächsten zwei Jahre erneut „Beste Jugendfeuerwehr Bayerns“ nennen darf.

Die Tirschenreuther hatten vor dem Zweitplatzierten einen riesigen Vorsprung von 15 Punkten herausgeholt. Stolz nahmen die jungen Feuerwehrler den Siegerpokal von Bayerns Digital-Staatsministerin Judith Gerlach entgegen. Als Belohnung dürfen sie nun zur Deutschen Meisterschaft von 6. bis 8. September nach Xanten fahren.

Die Thanhausener Jugendfeuerwehr, Dritter beim Bezirksentscheid in Neumarkt, durfte sich in Hösbach über den hervorragenden achten Platz freuen.

Fotos: Johannes Werner