Tod eines außergewöhnlichen Arztes verschärft die medizinische Versorgung
Neusorg. Trauer und Bestürzung in der Region: Der beliebte Allgemein- und Kinderarzt Dr. Karl W. Lang ist am Sonntag verstorben.

Dr. Karl W. Lang war ein Arzt, den man heute meist vergeblich sucht. Er hörte seinen Patientinnen und Patienten geduldig zu, besprach gemeinsam mit ihnen „ohne Stoppuhr“, was das beste für sie sein könnte – auch fernab aller schulmedizinischen Gewohnheiten, wenn es denn sein musste. Karl Lang war ein überaus einfühlsamer, kompetenter und menschlicher Arzt. Für seine Patienten bedeutet der überraschende Tod des sympathischen Allgemein- und Kinderarztes, Chirotherapeuten und Homöopathen einen kaum zu ersetzenden Verlust. Außerdem verschärft sich dadurch die ohnehin schon angespannte Ärztesituation in der Gemeinde am Fuß des Fichtelgebirges und in der gesamten Region weiter.
„Große Empathie und Menschlichkeit“
Neusorgs Bürgermeister Peter König sagt auf Anfrage von OberpfalzECHO: „Die Nachricht vom völlig unerwarteten Tod unseres Hausarztes Karl Lang schockiert unsere Gemeinde auf das Tiefste. Dabei sind unsere Gedanken zuallererst bei seiner Ehefrau und seinem Sohn. In einem persönlichen Gespräch habe ich meine aufrichtige Anteilnahme ausgesprochen und meine persönliche Unterstützung zur Lösung von anstehenden Problemen zugesagt.“ Die besondere Wertschätzung gegenüber Dr. Lang sei darin begründet, dass er über Jahrzehnte einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Neusorg, aber auch weit über die Gemeindegrenzen hinaus, geleistet habe. „Seine medizinische Arbeit war von einer großen Empathie und Menschlichkeit gegenüber seinen Patienten gekennzeichnet.“
Er sei sehr dankbar, dass Karl Lang den Bürgerinnen und Bürgern, auch weit über die Ruhestandsgrenze hinaus, mit seiner medizinischen Erfahrung und Kompetenz ein vertrauensvoller Ansprechpartner gewesen sei. „Die hausärztliche Versorgung hat mit dem Tod von Lang einen schweren Verlust erlitten. Seine Patienten stehen nun vor der Frage, welche Praxis sie aufnehmen kann, um die nahtlose medizinische Versorgung zu gewährleisten.“ Der Bürgermeister sieht hier die Kassenärztliche Vereinigung in einer besonderen Verantwortung. „Die für die medizinische Versorgungssicherheit zuständige Institution wurde bereits über die Situation in Kenntnis gesetzt.“
Beste Rezensionen und Bewertungen
Welch große Anerkennung der Verstorbene genoss, beweisen auch zahlreiche positive Rezensionen und Kommentare von Patienten auf dem Gesundheitsportal Jameda oder bei Google. Ein Ausschnitt: „Ich bin jedes Mal wieder beeindruckt von Dr. Langs großem Fachwissen und seiner umfangreichen Erfahrung“, „Herr Dr. Lang und seine Frau zeichnen sich besonders durch ihre Empathie und fachliche Kompetenz aus“, „Einer der besten Ärzte, nach unserer Erfahrung – sowohl als Hausarzt als auch als Kinderarzt. Herr Lang hat einen jahrzehntelangen, wertvollen Erfahrungsschatz und ist menschlich wie fachlich sehr, sehr kompetent!“, „Dr. Lang ist ein richtig guter Arzt. Ich hatte nicht mehr zu hoffen gewagt, einen Arzt zu finden, der wirklich zuhören kann. Wahrscheinlich ist das sein Erfolgsrezept, dass er immer die richtige Diagnose stellt und dadurch schnell helfen kann.“
Und weiter: „Menschlich wie fachlich sehr zu empfehlen“, „Dieser Arzt behandelt die Patienten noch ganzheitlich. Auch außerhalb der Praxis ist dieser Arzt für seine Patienten da. Dr. Lang ist freundlich und kompetent und versucht immer die bestmögliche und schonendste Behandlung. Ich habe mit Herrn Lang einen Arzt gefunden, bei dem ich mich sehr gut aufgehoben fühle“, „Super netter, kompetenter, menschlicher Arzt! Nimmt sich viel Zeit und schaut auch gerne über den Tellerrand!“, „Sehr einfühlsamer, super kompetenter Arzt, von welchem sich so manch anderer eine Scheibe abschneiden könnte. Ich hoffe, er bleibt uns lange erhalten.“
Beruf als Berufung
Letzterer Wunsch ist leider nicht in Erfüllung gegangen. Karl Lang hatte die 70er-Schwelle zwar längst überschritten, gleichermaßen aber immer betont, dass er nicht vorhabe, aufzuhören. So sehr folgender Spruch auch oft inflationär gebraucht wird, bei Karl Lang stimmte er zu 100 Prozent: Sein Beruf war ihm Berufung. Daran ändert auch die durchaus kritische Haltung des Mediziners zur Politik im Allgemeinen und zum Gesundheitssystem im Besonderen nichts. So nahm sich Lang kein Blatt vor den Mund, wenn es um Bürokratismus oder die ungerechte Behandlung seiner Patienten ging.
Karl Lang hinterlässt seine Frau Monika Gauder-Lang, die andere „gute Seele“ in der Praxis, und seinen Sohn Karl Maria Lang.
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