Tödliches Unfall-Drama bei Neunburg vorm Wald: Sechs Rettungshubschrauber, fünf Schwerverletzte

Neunburg vorm Wald. Tödlicher Verkehrsunfall zwischen Kemnath bei Fuhrn und Sonnenried: Ein 30-Jähriger aus dem Landkreis Cham gerät in den Gegenverkehr, kollidiert mit einem Škoda. Für einen achtjährigen Jungen kommt jede Hilfe zu spät.

Ein Rettungshubschrauber flog eine Schwerletzte nach Regensburg. Foto: ADAC

Am Montagabend kurz vor 20 Uhr drückt das Schicksal für zwei Familien auf die Pause-Taste: Bei einem verheerenden Verkehrsunfall bei Neunburg vorm Wald (Landkreis Schwandorf) zwischen Kemnath bei Fuhrn und Sonnenried kommt trotz eines Großaufgebots an Rettungskräften für einen achtjährigen Jungen jede Hilfe zu spät.

Reanimation misslingt

Gegen 19.45 Uhr gerät ein 30-jähriger Mann aus dem Landkreis Cham zwischen Neunburg und Sonnenried nach ersten Erkenntnissen der Polizeiinspektion Neunburg vorm Wald mit seinem Ford ungebremst in den Gegenverkehr. Der mutmaßliche Unfallverursacher kracht in einen entgegenkommenden Škoda, in dem sich die 36-jährige Fahrerin, eine 29-jährige Beifahrerin sowie drei Kinder im Alter zwischen 7 und 16 Jahren aus dem Landkreis Schwandorf befinden.

Für die Unfallopfer, die beiden Frauen und zwei der drei Kinder, die schwerstverletzt mit Rettungshubschraubern in umliegende Krankenhäuser geflogen werden, könne man Lebensgefahr nicht ausschließen. Man habe noch versucht, den achtjährigen Sohn der Beifahrerin zu reanimieren. Doch das Kind sei den schweren Verletzungen noch an der Unfallstelle erlegen. Der 30-jährige Ford-Fahrer wurde schwer verletzt mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.

Gelebte Nachbarschaft: Sogar zwei tschechische Rettungshubschrauber kommen den Unfallopfern zu Hilfe. Foto: jrh

Zwei Rettungshubschrauber aus Tschechien

Ein Großaufgebot von Rettungskräften ist bereits kurz nach dem Zusammenstoß alarmiert und rückt zeitnah zur Unfallstelle aus. Ein halbes Dutzend Rettungswagen, vier Notärzte, zahlreiche Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden sowie drei bayerische, zwei tschechische Rettungshubschrauber und ein Polizeihelikopter verwandeln die gesperrte Staatsstraße 2151 bis weit in die Nacht in eine gespenstische Szenerie mit annähend 100 Einsatzkräften und Helfern.­­­

Allein die Freiwilligen Feuerwehren aus Kemnath, Schwarzenfeld, Sonnenried und Fuhrn sind mit rund 70 Rettern vor Ort und befreien die zwei Schwerverletzten aus den Wracks, die von beherzt helfenden Passanten nicht geborgen werden konnten. Ein Kriseninterventionsteam kümmert sich um die Zeugen des schrecklichen Unfalls und die Einsatzkräfte, die in den nächsten Tagen und Wochen die grauenhaften Szenen verarbeiten müssen.

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft untersucht ein Verkehrsgutachter die Unglücksstelle mit den beiden Wracks, die anschließend abgeschleppt werden. Die Polizeiinspektion Neunburg hat bereits mit ersten Ermittlungen zur Unfallursache begonnen.

Einsatzkräfte mehrerer Feuerwehren, darunter der FFW Schwarzenfeld, Kemnath, Sonnenried und Fuhrn sind am Unfallort. Archivbild: FFW Schwarzenfeld

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