Tourismus im Oberpfälzer Wald ist auch eine Gemeinschaftsleistung der ganzen Region

Tirschenreuth. Mehr als 200 Tourismuspartner kamen am Dienstag zum Tourismustag Oberpfälzer Wald ins Kettelerhaus.

Langer Atem für die Nachhaltigkeit (von links): Stephanie Wenisch, Geschaftsführerin der
Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald, Landrat Roland Grillmeier, Vorsitzender der Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald, Landrätin Rita Röhrl, Präsidentin des Tourismusverbands Ostbayern, und Referent Benjamin Förtsch. Fotos: Tourismusgemeinschaft
Oberpfälzer Wald
Langer Atem für die Nachhaltigkeit (von links): Stephanie Wenisch, Geschaftsführerin der Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald, Landrat Roland Grillmeier, Vorsitzender der Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald, Landrätin Rita Röhrl, Präsidentin des Tourismusverbands Ostbayern, und Referent Benjamin Förtsch. Fotos: Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald
Der Tourismustag Oberpfälzer Wald lockte mehr als 200 Tourismuspartner
ins Tirschenreuther Ketterlerhaus. Foto: Tourismusgemeinschaft
Oberpfälzer Wald
Der Tourismustag Oberpfälzer Wald lockte mehr als 200 Tourismuspartner ins Tirschenreuther Ketterlerhaus. Foto: Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald
Die Welt retten in vier Schritten. Wie das gehen kann, erläuterte Benjamin Förtsch, Geschäftsführer vom Creativhotel Luise in
Erlangen. Foto: Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald
Die Welt retten in vier Schritten. Wie das gehen kann, erläuterte Benjamin Förtsch, Geschäftsführer vom Creativhotel Luise in Erlangen. Foto: Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald
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Foto. Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald

Nachhaltigkeit erfordert einen langen Atem – zumindest beim Tourismustag Oberpfälzer Wald. Denn Hauptreferent Benjamin Förtsch ließ kurzerhand Landrätin Rita Röhrl (Präsidentin des Tourismusverbands Ostbayern), Landrat Roland Grillmeier (Vorsitzender der Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald), und Stephanie Wenisch (Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft), Luftballons aufblasen, um das CO₂-Volumen einer durchschnittlichen Hotelübernachtung zu demonstrieren.

Viele Ideen für Nachhaltigkeit

Anschaulich, kreativ und mit Spaß – so kann zukunftsfähiges Handeln im Tourismus funktionieren. Das zeigte dabei nicht nur Förtschs Vortrag „Die Welt retten in vier Schritten“, sondern auch die Best-Practice-Beispiele von Betrieben aus dem Oberpfälzer Wald. Bereits in den Grußworten zur größten touristischen Netzwerkveranstaltung der Region waren
Gedanken zur Nachhaltigkeit allgegenwärtig. So betonte Landrat Roland Grillmeier (Tirschenreuth), dass er gerade im Tourismus einen Trumpf in Sachen Nachhaltigkeit für die Region sieht — schließlich bringe dieser nicht nur eine hohe wirtschaftliche Wertschöpfung mit sich, sondern zahle auch in die Lebensqualitat der Einheimischen ein.

Franz Stahl, Bürgermeister der Stadt Tirschenreuth, zeigte die Stationen der nachhaltigen Stadtentwicklung auf, die in der Kreisstadt seit dem „Zündfunken“ Gartenschau im Jahr 2013 gelungen sei. Rita Röhrl, Landrätin des Landkreises Regen und Präsidentin des Tourismusverbands Ostbayern, rief ins Bewusstsein, dass Nachhaltigkeit auch soziale Aspekte berücksichtigen müsse – und somit trotz alter Digitalisierung die Bedürfnisse von eher analog orientierten Gästen mit bedacht werden sollten.

Positive Übernachtungszahlen

Einen Rückblick auf die Aktivitäten der Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald im vergangenen Jahr gab Geschäftsführerin Stephanie Wenisch, die auch Tourismusreferentin im Landkreis Tirschenreuth ist. Die Übernachtungszahlen 2022 hätten sich positiv entwickelt: mit 1.064.604 Übernachtungen lag das Jahresergebnis nur noch 5,4 Prozent hinter 2019 zurück und bewegte sich somit nahe am Vor-Corona-Niveau. Ein großer Erfolgsfaktor für die Unterkunftsbetriebe sei dabei weiterhin die Onlinebuchbarkeit. Dank eines Modellprojekts des Tourismusverbands Ostbayern können nun zudem auch Erlebnisse wie Stadtführungen, Workshops oder Museumseintritte online buchbar werden.

Ein Arbeitsschwerpunkt der Tourismusgemeinschaft ist aktuell die Umsetzung des 2021 fertiggestellten Markenleitbilds. In diesem Zuge wurden auch das Logo und Corporate
Design des Oberpfälzer Waldes aktualisiert; außerdem steht im Sommer 2023 ein kompletter Relaunch der Website an.

Bahnwandern im Oberpfälzer Wald

Inn Bereich der Printprodukte gibt es eine neue Kooperation mit der Länderbahn: gemeinsam
wurde eine Karte „Bahnwandern im Oberpfälzer Wald“ erarbeitet, die Wandertipps mit
Bahnanschluss enthält und druckfrisch zum Tourismustag erschienen ist. Das große Thema Nachhaltigkeit als Spiel zu sehen – und dem inneren Schweinehund damit ein Schnippchen schlagen, war die Empfehlung von Benjamin Förtsch, Geschäftsführer des Creativhotels
Luise in Erlangen. Wie dies sowohl theoretisch als auch praktisch funktioniert, erläuterte er an anschaulichen Beispielen und mit aktiver Einbindung der Tagungsgäste.

Vier Beispiele für Zukunftsfähigkeit

Breit gefächerte Ansätze für zukunftsfähiges Wirtschaften zeigten die vier Best-Practice-Beispiele direkt aus dem Oberpfälzer Wald. So ist das Hotel Wolfringmühle von Thomas Auerbach und seiner Familie auf dem Weg zur Klimaautarkie. In Bärnau entsteht mit dem Naturdorf eine kleine Ferienhaussiedlung in historischer Handwerkstechnik mit natürlichen Baustoffen, aber dennoch modernem Wohnkomfort. Im Dorfladen Weiden erhält man die Produkte zahlreicher Direktvermarkter in der Region zentral an einem Ort. Und in der Brauerei Molter in Irchenrieth wird handwerkliche Bierbraukunst mit rund einem Jahrhundert alten Equipment gelebt und geliebt.

Persönlicher Austausch begehrt

Während der ganzen Veranstaltung war spürbar, wie sehr die touristische Familie vom
Unterkunftsbetrieb bis zum Gastronomen, vom Bürgermeister bis zum Museumsleiter und von der Tourist-Info bis zum Gästeführer den persönlichen Austausch genoss, der die beiden Jahre davor wegen Corona nur eingeschränkt möglich war. Ob während der Kaffeepause, beim Mittagessen oder beim Nachmittagsprogramm – hier wurde eine Wanderung zum Aussichtsturm Himmelsleiter sowie eine Führung in der Historischen Fronfeste angeboten: überall wurde eifrig gefachsimpelt, Ideen ausgetauscht und neue Kontakte geknüpft.

Beste Voraussetzungen also für einen weiterhin erfolgreichen Tourismus im Oberpfälzer Wald – denn dieser ist immer eine Gemeinschaftsleistung der ganzen Region.

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