Tourismusregion Oberpfälzer Wald im Aufwind
Nordoberpfalz. Mit Spannung werden in der Tourismusbranche stets die monatlichen Veröffentlichungen des Statistischen Landesamts für Bayern erwartet – schließlich sind die Übernachtungszahlen ein wichtiger Messwert, um die aktuelle Lage in den Tourismusregionen zu beurteilen.

Bei den Daten für Januar bis Juli gab es nun besonders gute Nachrichten für den Oberpfälzer Wald: plus 17,2 Prozent bei den Übernachtungen und plus 18,8 Prozent bei den Ankünften gegenüber dem Vorjahreszeitraum zeigen die Region weiter im Aufwind – und sogar das Vor-Corona-Niveau aus 2019 kann bei den Übernachtungen um 6,2 Prozent getoppt werden.
Entwicklung gegen den Ostbayerntrend
Dass diese guten Ergebnisse keine Selbstverständlichkeit sind, zeigt der Vergleich mit den Zahlen für ganz Ostbayern, wo gegenüber 2022 zwar ebenfalls ein Übernachtungs-Plus von 10,7 Prozent erreicht wurde, aber in der Gegenüberstellung mit 2019 bei einem Minus von 6,5 Prozent das Vor-Corona-Jahr noch nicht ganz erreicht wird. Umso positiver ist es somit zu bewerten, dass der Oberpfälzer Wald gestärkt aus den Krisenjahren geht. Lediglich bei den Ankünften ist mit 4,5 Prozent eine Minuszahl zu verzeichnen.
Dass dies aber differenziert bewertet werden muss, erläutert Stephanie Wenisch, Pressesprecherin der Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald. „Man muss für eine ganzheitliche Analyse der Daten immer mehrere Zahlen im Auge haben. Der wichtigste Faktor sind letztlich die Übernachtungszahlen – denn diese stellen die Gesamtzahl der Aufenthaltstage von Gästen in der Region dar und stehen in direkter Relation zu den Ausgaben, und damit der Wertschöpfung, die im Oberpfälzer Wald durch Übernachtungsgäste generiert werden.“
Längere Aufenthalte
Die Ankünfte würden dagegen verdeutlichen, wie viele Gäste in der Region waren. Das Minus hier zeige also, dass 2023 weniger unterschiedliche Besucher als 2019 angereist sind – aber diese dafür länger blieben. Denn die Aufenthaltsdauer ist seit Corona deutlich gestiegen: verbrachten die Gäste 2019 im Durchschnitt noch 2,6 Tage im Oberpfälzer Wald, sind es in diesem Jahr nun 2,9 Tage. „Von daher ist der leichte Rückgang bei den Ankünften nicht per se negativ zu sehen – durch eine längere Aufenthaltsdauer haben wir schließlich sogar mehr Übernachtungen als 2019 zu verzeichnen und damit dieses scheinbare Minus mehr als kompensiert.“
Offenbar kommen die Themen und Urlaubsangebote des Oberpfälzer Waldes bei den Gästen also gut an. Neben Radfahren und Wandern gehören hierbei Familienurlaub und immer mehr auch Kulturangebote zu den wichtigsten Reiseanlässen für Übernachtungsgäste. Viele schätzen dabei besonders die familiäre Urlaubsatmosphäre der Region, wo man in den eher kleinen und oftmals familiengeführten Unterkunftsbetrieben persönlichen Kontakt zum Gastgeber hat. Wo man sich herzlich aufgenommen fühlt und auch bei Ausflügen und Touren keinen Massentourismus befürchten muss, bleibt man dann offenbar gerne auch ein bisschen länger, wie die statistischen Zahlen zeigen.
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