Trabitz schafft Investitionen ohne neue Schulden

Trabitz. Die Gemeinde plant große Investitionen in Wasserversorgung und Breitbandausbau, ohne 2023 neue Schulden aufzunehmen, für 2026 wird jedoch ein Darlehen von 1 Million Euro erwartet. Trotzdem sinkt der Schuldenstand um 65.000 auf 740.000 Euro und die Pro-Kopf-Verschuldung liegt unter dem Landesdurchschnitt.

Eine Großinvestition steht der Gemeinde Trabitz mit der Modernisierung der Wasserversorgung im Süden und Osten des Gemeindegebiets (hier: Hochbehälter Feilersdorf) bevor. Foto: Bernhard Piegsa

Investieren und dabei trotzdem weiteres „Schuldenmachen“ vermeiden: In diesem Jahr wird die Gemeinde Trabitz diesen Spagat noch einmal schaffen. Für 2026 rechne man allerdings damit, um ein Darlehen von voraussichtlich 1.000.000 Euro nicht herumzukommen, prognostizierten Kämmerer Christian Marzi und Bürgermeisterin Carmen Pepiuk in der Haushaltssitzung des Gemeinderats.

Massiv zu Buche schlügen vor allem die umfangreichen Arbeiten an der Wasserversorgung im Süden der Gemeinde und in Zessau: Sie seien „die größte Investition der nächsten Jahre mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von etwa 3,5 Millionen Euro“, schätzte Marzi. Der größte Teil der Investition sei für 2026 eingeplant.

Zuschüsse und Finanzierung

Immerhin seien die Zuschüsse nach den „Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben“ (RZWas 2021) bereits bewilligt: „Die Gemeinde muss diese Fördermittel jedoch mindestens zwei Jahre lang vorfinanzieren, sodass erst im Jahr 2028 mit der Auszahlung gerechnet wird.“ Daraus resultiere auch der Kreditbedarf für das Jahr 2026. Zur weiteren Finanzierung dieser Maßnahme sei „im Finanzplan 2026 die Erhebung von Verbesserungsbeiträgen vorgesehen“, kündigte der Kämmerer an. Hierdurch solle „vor allem die finanzielle Handlungsfähigkeit der Gemeinde erhalten bleiben“. Die endgültige Entscheidung über die Erhebung und Höhe dieser Beiträge müsse der Gemeinderat noch treffen.

Weitere wichtige Investitionen

Ein weiterer Kostenfaktor werde der im kommenden Jahr beginnende Ausbau des Breitband-Fernmeldenetzes sein, und auch für die Feuerwehren stünden Investitionen an. Der Neubau des Gerätehauses für die Feuerwehr Burkhardsreuth müsse allerdings weiterhin zurückgestellt werden, bedauerte Bürgermeisterin Pepiuk. An der „konsequenten Rückführung“ der Schulden könne und wolle die Gemeinde festhalten, bekräftigten Marzi und Pepiuk.

Reduzierung der Schulden

Dementsprechend sinke der Schuldenstand heuer um 65.000 auf 740.000 Euro, die Pro-Kopf-Verschuldung von 625,49 auf 554,31 Euro und damit unter den Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden von 771 Euro. Um das auf 4.691.100 Euro (minus 658.200) gesunkene Gemeindehaushaltsvolumen zu untermauern, wovon 3.661.300 (plus 163.300) auf den die laufenden Kosten abdeckenden Verwaltungs- und 1.029.800 (minus 821.500) auf den für Investitionen und Rücklagen bestimmten Vermögenshaushalt entfallen, könne die Gemeinde aus ihren Rücklagen 277.000 Euro zum Ausgleich des Vermögenshaushalts entnehmen.

Kreisumlage und weitere Pläne

Die gesetzlich vorgeschriebene Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt betrage mit 217.400 Euro sogar mehr als das Dreifach der Mindestsumme von 65.000 Euro. Erfreulich sei, dass die Kreisumlage 2025 trotz des um 2,5 Prozentpunkte gestiegenen Umlagesatzes von jetzt 46,5 Prozentpunkten um 294.000 auf 575.000 Euro gesunken sei. Grund hierfür seien „die niedrigeren Steuerkraftzahlen des Jahres 2023 gegenüber den Zahlen des Jahres 2022“. Jedoch schlage die prozentuale Erhöhung des Kreisumlagensatzes mit etwa 31.000 Euro zu Buche. Wegen überdurchschnittlich hoher Gewerbesteuereinnahmen 2024 werde die Umlage 2026 wieder spürbar höher ausfallen.

Infrastrukturelle Verbesserungen

Bürgermeisterin Carmen Pepiuk gab noch zur Kenntnis, dass das Bayernwerk parallel zur Wasserleitungserneuerung in Zessau neue Stromkabel verlegen werde. Auch in Burkhardsreuth seien Kabelerneuerungen und die Montage eines stärkeren Verteilerkastens beim Friedhofparkplatz geplant, um dem benachbarten Landschaftspflegeunternehmen die Einspeisung von Strom aus einer neu zu montierenden Photovoltaikanlage zu ermöglichen. Das Wasserwirtschaftsamt Weiden habe bei einer Prüfung der Abwasseranlagen keine Mängel festgestellt.

Sicherheit und Ehrenamt

Für den „Schiederweg“-Abschnitt des geplanten Radwegs Riggau-Weihersberg beim Bäumleranwesen sei eine Asphaltierung vorgesehen, zugleich werde der Weg aber auch per Beschilderung verkehrs- und geschwindigkeitsbeschränkt, um schon im Interesse der Anlieger „keine Rennstrecke“ entstehen zu lassen.

An die Verleihung des bayerischen Ehrenamtspreises an Marianne Stabla (links, bei der Hauptversammlung der Trabitzer CSU) erinnerte Bürgermeisterin Carmen Pepiuk in der Haushaltssitzung des Gemeinderats. Foto: Bernhard Piegsa

Ferner erinnerte Carmen Pepiuk an die Verleihung des bayerischen Ehrenamtspreises an Marianne Stabla und informierte über die Absicht des Wasserwirtschaftsamts, die Creußen bei Bärnwinkel durch Baumpflanzungen zu verengen und so die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen, nachdem bisher das Bachwasser immer wieder ins Stocken geraten war.

Johannes Schwemmer (CSU) berichtete von guten Erfahrungen mit dem gemeindeeigenen Geschirrspülwagen, bei dessen Bedienung lediglich Kleinigkeiten zu beachten seien, auf die hingewiesen werden sollte. Die Bürgermeisterin entgegnete, dass heuer für diesen Wagen bereits sieben Buchungen eingereicht worden seien. Einhellig gelobt wurde die Landjugend für ihr Jubiläumsfest und insbesondere für die Gottesdienstgestaltung.

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